Mit Flugzeug, Spital und U-Boot Darum ist die Eine-Milliarde-Dollar-Jacht mehr als nur Luxus

twei

25.2.2023

Die «G-Quest» soll sich auf 215 Metern Länge erstrecken – und 1,2 Milliarden US-Dollar kosten.
Die «G-Quest» soll sich auf 215 Metern Länge erstrecken – und 1,2 Milliarden US-Dollar kosten.
Steve Kozloff Design

Noch ist die «G-Quest» ein Entwurf. Wird die Vision von Designer Steve Kozloff Realität, bricht die Mega-Jacht aber gleich mehrere Rekorde. Für mehr als eine Milliarde Dollar gäbe es neben Luxus auch ein Zuhause für Forscher und Mediziner.

twei

25.2.2023

215 Meter lang, 20'000 PS und Platz für über 170 Gäste und Crew-Mitglieder: Schon diese Zahlen belegen, dass Steve Kozloff Grosses vorschwebt. Noch entspringt die gigantomanische Idee nur dem Geist des kalifornischen Jacht-Designers.

Doch sofern die Vision des US-Amerikaners Wirklichkeit wird, ist der Rekord für die grösste Privatjacht der Welt umgehend Geschichte. Satte 35 Meter würde die «G-Quest» die bisherige Bestmarke der «Azzam» überbieten. Auch der Preis hat es in sich: Der Schöpfer der «G-Quest» rechnet mit 1,2 Milliarden US-Dollar.

Wer nun aber lediglich Exklusivität und Dekadenz auf dem schwimmenden Ungetüm erwartet, der sieht sich getäuscht. Kozloff strebt mit seinem Entwurf nicht etwa maximalen Luxus an, sondern ihm liegt nichts weniger als das Wohl der gesamten Menschheit am Herzen.

Spital mit 20 Betten an Bord

Bei der Vorstellung der Mega-Jacht beschrieb Kozloff seine Intention wie folgt: «Die Mission der ‹G-Quest›, einer 215-Meter-Jacht, ist es, ihrem Eigner zu ermöglichen, seine philanthropischen Bemühungen zu überwachen und gleichzeitig in Luxus auf See zu leben. Sie ist sowohl für humanitäre als auch für Forschungszwecke konzipiert.»

Dieses hehre Ziel spiegelt sich auch in der Ausstattung des Schiffs wider. Den finanziell potenten Eigner würde zwar eine Suite mit rund 300 Quadratmetern, Rund-um-Terasse und Privatpool erwarten. Und auf den drei Privatdecks würden auch bis zu 26 Gäste reichlich Platz zur Entfaltung finden.

Mit Hubschraubern, Jet-Skis und einer exquisiten Bar kommen Gäste auf der «G-Quest» auf ihre Kosten.
Mit Hubschraubern, Jet-Skis und einer exquisiten Bar kommen Gäste auf der «G-Quest» auf ihre Kosten.
Steve Kozloff Design

Doch der Grossteil der Fläche der «G-Quest» ist gemäss der Pläne des Desginers Forschungszwecken vorbehalten. Wissenschaftler würden neben modernster Ausrüstung mehrere Forschungsstationen, Experimentallabore und ein voll ausgestattetes Spital mit 20 Betten erwarten. Vorgesehen sind ausserdem roboter-assistierte Chirurgie und eine schnelle Internetanbindung.

Mega-Jacht soll die Erde beinahe umrunden können

In Sachen Antrieb schwebt Steve Kozloff vor, dass vier Propellergondeln das Mega-Schiff auf bis zu 20 Knoten beschleunigen, bei einer Leistung von 20'000 PS. Offen ist der Entwickler bezüglich des Treibstoffes, möglich seien neben Wasserstoff und Bio-Diesel auch «diverse Batterietechologien». Klar soll nur die Reichweite sein – und die hat es in sich. Die anvisierten 37'000 Kilometer entsprechen fast einer Erdumrundung.

Bei allem anthropologischem Ansinnen verliert Steve Kozloff aber auch die Bespassung des möglichen künftigen Eigners der «G-Quest» und seiner Gäste nicht aus den Augen. Zwei Helikopter und ein Flugtaxi finden ebenso Platz wie zwei Wasserflugzeuge und mehrere Beiboote. Für abenteuerliche Unterwassertouren steht sogar ein U-Boot bereit.

In kleinen Buchten könnte die «G-Quest» Platzprobleme bekommen.
In kleinen Buchten könnte die «G-Quest» Platzprobleme bekommen.
Steve Kozloff Design

Gäste, die lieber einen Aufenthalt an Bord bevorzugen, kommen auch auf ihre Kosten. Ein Solarium bietet Platz für Entspannung, Gleiches gilt für mehrere Pools. Sportfans können sich auf einem Basketballplatz verausgaben.

Ob die «G-Quest» eine Vision bleibt oder tatsächlich umgesetzt wird, hängt massgeblich von einem möglichen Käufer ab. 1,2 Milliarden US-Dollar soll die Jacht kosten. Wird das Schiff gebaut, wäre es also nicht nur das längste, sondern auch das teuerste seiner Art. Bislang verschlang die «Dilbar» mit 800 Millionen US-Dollar das grösste Budget.