Nie wurde ein Schiffswrack in tieferen Regionen gefunden: Forscher sind im Pazifischen Ozean auf einen US-Zerstörer aus dem Zweiten Weltkrieg gestossen.
US-amerikanische Forscher haben eine ganz besondere Entdeckung gemacht: Es ist das tiefste Schiffswrack, das je gefunden wurde. Eine Expedition der Organisation «Vulcan Inc.» fand das Wrack im Philippinengraben im Pazifischen Ozean und vermutet, dass es sich dabei um das Kriegsschiff USS Johnston handelt, das während einer Schlacht gesunken war.
In einer Tiefe von 6'220 Metern spürten die Wissenschaftler die Überreste des US-Zerstörers auf. Das Schiff ist zwar nicht mehr im Ganzen erhalten, doch lassen sich eindeutig einzelne Teile wie zum Beispiel Waffenvorrichtungen erkennen.
Im Oktober 1944 war die USS Johnston zusammen mit anderen Zerstörern in die Schlacht im Golf von Leyte involviert – der grössten Seeschlacht im Zweiten Weltkrieg. Sie wollten verhindern, dass die Feinde die Versorgungsrouten abschnitten. Auch wenn ihnen das gelang, waren die US-Streitkräfte den Japanern hoffnungslos unterlegen. Fünf Schiffe sanken, darunter die USS Johnston, auf der 186 von 327 Crewmitgliedern ums Leben kamen.
Historiker haben bisher noch nicht bestätigt, dass es sich wirklich um die USS Johnston handelt, und nicht um die in derselben Schlacht gesunkenen USS Hoel. Die Forscher sind sich allerdings aufgrund des Fundortes sicher, dass es sich um die USS Johnston handle.
Japans Kamikaze-Flieger
Für die japanischen Kamikaze-Piloten gab es für ihre letzte Mission immerhin ein Ehren-Kopftuch.
Im verzweifelten Versuch, die drohende Niederlage abzuwenden, opferte Japans Armeeführung mehr als 3000 teilweise blutjunge Piloten.
Der Erfolg der Kamikaze-Mission war militärisch überschaubar: Bis Kriegsende versenkten die Selbstmord-Flieger 36 alliierte Schiffe.
Mit scheinbarer Todesverachtung stürzten sich die Kamikaze-Piloten auf die feindlichen Schiffe.
Japan schickte auch jugendliche Piloten mit lediglich 30 Stunden Flugerfahrung auf die Selbstmordmissionen. Eine Rückkehr war ausdrücklich verboten.
Das Flugbenzin reichte immer nur für den Hinflug.
Auch wenn die Kamikaze-Piloten die Niederlage Japans im 2. Weltkrieg nicht verhindern konnte: Ihr Einsatz erzielte durchaus eine psychologische Wirkung auf die Alliierten.
Freiwillig in den Tod? Das ist nach historischen Forschungen ein Mythos: Erziehung, Gruppenzwang und der Druck der Vorgesetzten liessen japanischen Piloten oftmals keine Wahl.
Hisashi Tezuka ist einer der wenigen Piloten, die eine Kamikaze-Mission überlebt haben: Er hatte einem Einsatz zugestimmt, weil er sich seiner Familie und seinem Land gegenüber verpflichtet fühlte.
Er erzählte in einem Interview, dass die Rekruten eigentlich keine Wahl hatten: Wer auf einem Fragebogen «Ich möchte kein Kamikaze werden» ankreuzte, wurde von Vorgesetzten aufgefordert, die richtige Antwort zu wählen.
Als Erfinder der Kamikaze-Strategie gilt Vizeadmiral Takajiro Onishi: Er hatte angeregt, Selbstmordeinheiten aus mit Bomben bestückten Zero-Jägern auf feindliche Schiffe zu stürzen.
Nur sehr wenige Kamikaze-Piloten erreichten tatsächlich ihr Ziel: Die meisten wurden von Abfanggeschwadern oder Flugabwehrgeschützen der US-Schiffe abgeschossen.
Bei einem Treffer war es vor allem der auslaufende Treibstoff der japanischen Flugzeuge, der den grössten Schaden anrichtete und teilweise die Munitionslager der Zielschiffe zur Explosion brachte.
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