Experten sind besorgt Der überhitzte Atlantik sorgt für eine heftige Hurrikan-Saison

tafi / dpa

23.5.2024 - 22:06

Hurrikane können am Golf von Mexiko, der Südostküste der USA und in der Karibik immense Zerstörungen anrichten.
Hurrikane können am Golf von Mexiko, der Südostküste der USA und in der Karibik immense Zerstörungen anrichten.
-/AP/dpa

In der Karibik und in den USA müssen sich die Menschen für eine heftige Hurrikan-Saison rüsten. Verantwortlich sind das ungewöhnlich warme Wasser des Atlantiks und ein globales Wetterphänomen.

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  • Das ungewöhnlich warme Wasser des Atlantiks könnte für eine heftige Hurrikan-Saison sorgen, warnen US-Fachleute.
  • Die Experten rechnen mit bis zu 25 Stürmen. Normal sind 14.
  • Der überhitzte Atlantik sorgt dafür, dass die stärksten Hurrikane noch stärker werden.

Es könnte eine heftige Saison werden: Die US-Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA rechnet ab Juni mit besonders vielen Hurrikanen. Den Experten zufolge bestehe werde die Sturmaktivität  im Atlantik mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit über dem Durchschnitt liegen, teilte NOAA am Donnerstag mit und mahnt zu besonderer Vorsicht auf See.

Normalerweise gibt es in einer Hurrikan-Saison im Atlantik im Durchschnitt 14 Stürme, die einen Namen bekommen. Von diesen werden sieben zu Hurrikanen und drei zu grossen Hurrikanen.

Das Wasser ist schon jetzt so warm wie normal im August

Die US-Behörde erwartete nun aber, dass es im Sommer und Herbst bis zu 25 Stürmen geben werde, für die ein Name festgelegt wird. Davon könnten bis 13 Hurrikan-Stärke erreichen, und sieben könnten sich zu grossen Hurrikanen entwickeln.

Grund für den erwarteten Anstieg bei den Hurrikanen ist eine beispiellose Hitze im Ozean, sowie das Wetterphänomen La Niña. Schon im Mai sei die Hitze im Meer in der Gegend, wo sich Hurrikane hauptsächlich bilden, so hoch gewesen, wie es normalerweise erst Mitte August der Fall sei.

«Verrückte» Konstellation

Phil Kotzbach, Hurrikan-Forscher von der Colorado State University, erklärte, Hurrikane seien auf warmes Wasser angewiesen. Das sei ihr Treibstoff. Und davon gibt es im Atlantik derzeit genug.

Sowohl an der Meeresoberfläche als auch in den Tiefen des Atlantiks gebe es Rekordtemperaturen. Der Wetterforscher Brian McNoldy von der University of Miami bezeichnet die aktuelle Konstellation als «verrückt»: Der Klimawandel führe allgemein dazu, dass die stärksten Hurrikane noch stärker würden.

Der Direktor des Nationalen Wetterdiensts, Ken Graham, betrachtet die Aussicht auf eine derart aktive Hurrikan-Saison mit Sorge. Allerdings solle man nicht überalarmiert sein. Die Menschen sollten vor allem auf dem Wasser aufpassen, da 90 Prozent aller Todesfälle im Zusammenhang mit Hurrikanen auf dem Wasser passierten und zu verhindern wären.

Videografik: So wird die Stärke von Hurrikans gemessen

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