Sonderbericht Klimawandel gefährdet Versorgung mit Lebensmitteln

SDA/afp/reu/uri

8.8.2019

Der Weltklimarat fordert eine Kehrtwende: Die Essgewohnheiten der Menschheit müssen sich im Zuge der Klimaerwärmung drastisch ändern.

In seinem jüngsten Sonderbericht fordert der Weltklimarat IPCC eine Wende bei der Landnutzung. Um die wachsende Erdbevölkerung dauerhaft zu ernähren und zugleich das Klima zu schützen, müsse die internationale Gemeinschaft sofort handeln, schreiben die Wissenschaftler.

Das weltweite Bevölkerungswachstum und ein verändertes Konsumverhalten hätten zu einem nie dagewesenen Verbrauch von Land und Wasser geführt. Landwirtschaft und Essverhalten müssten sich daher stark ändern, forderten die Wissenschaftler.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Weltklimarat in seinem ersten Sonderbericht gewarnt, rasche Veränderungen seien nötig, um die Erderwärmung allein auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen statt der zwei Grad, die im Pariser Weltklimaabkommen vereinbart worden waren.



Temperaturplus auf Land bei über 1,5 Grad

Würde sich die Weltbevölkerung stärker von pflanzlichen und nachhaltig produzierten tierischen Lebensmitteln ernähren, könnten bis 2050 mehrere Millionen Quadratkilometer Land renaturiert werden, heisst es in dem Bericht. Der jährliche Kohlendioxid-Ausstoss könnte damit um 0,7 bis acht Gigatonnen sinken.

Seit der industriellen Revolution sei die Temperatur über Land bereits um 1,53 Grad Celsius gestiegen, zweimal so stark wie die weltweite Durchschnittstemperatur. Dies habe vermehrte Hitzewellen, Dürren und Starkregen ausgelöst sowie eine Verschlechterung des Bodens und Verwüstungen.

Die Menschheit nutze 70 Prozent der weltweiten eisfreien Erdoberfläche, für 70 Prozent des Wasserverbrauchs sei die Landwirtschaft verantwortlich.

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