Neue Studie Klimawandel verändert das tägliche Wetter

tafu

3.1.2020

Keine Seltenheit mehr: Aktivisten gedenken dem sterbenden Pizolgletscher in St. Gallen.
Keine Seltenheit mehr: Aktivisten gedenken dem sterbenden Pizolgletscher in St. Gallen.
Bild: Keystone

Bisher war der Klimawandel ein langfristiges Phänomen. Doch eine Studie der ETH Zürich zeigt nun eindeutig, dass die Veränderungen sich bereits im täglichen Wetter nachweisen lassen.

Der Klimawandel ist da, so viel wird inzwischen jeder mitbekommen haben. Und auch wenn wir nicht tagtäglich sehen, dass sich etwas verändert, ist es doch real: steigender Meeresspiegel, vermehrt Naturkatastrophen, abschmelzende Gletscher. Während diese Phänomene allerdings langfristiger Natur sind, konnte man bisher beim täglichen Wetter kaum Veränderungen feststellen.

Wie der SRF berichtet, hat ein Team der ETH Zürich nun allerdings einen Weg gefunden, im globalen Wettergeschehen einzelner Tage die Klimaerwärmung zu entdecken. «Wir fragten uns, ob das Wetter eines einzigen Tages irgendwo auf der Welt etwas über die Klimaerwärmung aussagen kann», erklärt der ETH-Klimaforscher Reto Knutti.

Anstoss für die Frage gab ausgerechnet US-Präsident Donald Trump, als er anlässlich einer Kältewelle in den USA vor einem Jahr auf Twitter schrieb, dass es nicht schlecht wäre, jetzt mehr «von dieser Klimaerwärmung» zu haben.

Zwar könne man nicht aus dem Wetter eines einzelnen Tages an einem bestimmten Ort Schlüsse ziehen, doch wenn man alle vorhandenen Informationen des Wetters der ganzen Erde nehme, wäre durchaus eine Aussage möglich. «Aus den räumlichen Veränderungen – etwa im Unterschied zwischen Australien und Europa – kann man den Klimawandel erkennen», erklärt Knutti dem SRF.

Analyse grosser Datenmengen nötig

Und so brachten die Forscher ihren Computern bei, auffällige Muster in den täglichen Wetterdaten zu erkennen. So konnte man sehen, wie sich das Wetter an bestimmten Orten verändert hat. «Man kann die regionalen Unterschiede kombinieren und sagen, ob die Veränderung vom Klimawandel verursacht ist.

«Anschliessend wurden die Computer mit den kompletten globalen Wetterdaten der letzten Jahrzehnte gefüttert. Das Ergebnis: Seit 2012 könne man an jedem einzelnen Tag den Klimawandel identifizieren. «Das Wetter ist anders, als es je war. Und der Mensch ist dafür verantwortlich.»

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