Sensation in SibirienNach 30'000 Jahren noch scharfe Zähne – uralter Wolfskopf entdeckt
tali
14.6.2019
Fell, Zähne und Gehirn sind noch gut erhalten: In Sibirien wird der Kopf eines Wolfes gefunden, der Wissenschaftlern zufolge vor rund 30'000 oder 40'000 Jahren gestorben ist. Und der Wolf muss riesig gewesen sein.
Eigentlich war er auf der Suche nach Mammutelfenbein. Doch im Permafrostboden seiner Heimat fand ein Mann aus Sibirien etwas, dass Paläontologen in Aufregung versetzte: den Kopf eines prähistorischen Wolfes, an dem nicht nur Fell und Zähne, sondern sogar das Gehirn noch erhalten sind.
«Das ist das erste Mal, dass der Kopf eines erwachsenen Wolfs gefunden wurde, dessen weiches Gewebe nach 40'000 Jahren noch erhalten ist», so ordnet Albert Protopopov von der Akademie der Wissenschaften der russischen Republik Sacha für die «Siberian Times» ein.
Wissenschaftler arbeiten nun an einem digitalen Modell des Wolfgehirns und -schädels, um weitere Untersuchungen vornehmen zu können. «Wir werden ihn mit heutigen Wölfen vergleichen, dies um zu verstehen, wie sich die Spezies entwickelt hat. Dann versuchen wir, das Aussehen des Wolfs zu rekonstruieren».
Deutlich grösser als heutige Wölfe
Der Kopf des Wolfs, dessen Art vermutlich vor rund 10'000 Jahren ausgestorben ist, ist 40 Zentimeter lang – und damit schon halb so gross wie ein moderner Wolf insgesamt. Jener kommt auf eine Gesamtkörperlänge von 66 bis 86 Zentimeter.
Die DNA des Wolfs wird derweil in einem Labor in Stockholm untersucht. Auch dort ist die Begeisterung gross: «Es gibt viele Proben von Zähnen oder Knochen prähistorischer Wölfe, aber das ist das erste Mal, dass ein gefrorener Kadaver gefunden wurde», freut sich Love Dalén vom schwedischen Naturhistorischen Museum in der «Washington Post». Er kam jedoch zu dem Schluss, dass der Wolfskopf «nur» 30'000 Jahre im sibierischen Permafrostboden gelegen habe.
Dort wurden zuletzt immer wieder spektakuläre Entdeckungen gemacht: Bei der Präsentation des Wolfskopfes in Tokio zeigten die Wissenschaftler etwa den gut erhaltenen Kadaver eines Höhlenlöwenjungen, das ebenfalls in der Region entdecht wurde. Vor einigen Monaten freuten sich Wissenschaftler über die Entdeckung der Überreste eines 42'000 Jahre alten Fohlens. «Da sich der Planet erwärmt, wird der Boden in der Region vermutlich immer mehr Überreste freigeben, vermutet Albert Protopopov.
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