Geschichte Vor 500 Jahren startete die erste Weltumsegelung

afp/uri

20.9.2019

Vor 500 Jahren bricht Ferdinand Magellan zur Entdeckungsreise auf – und bezahlt das Abenteuer mit seinem Leben. Drei Jahre später vollenden nur 18 übrig geblieben Männer seiner Flotte die erste Weltumseglung.

Am Freitag wird in der andalusischen Hafenstadt Sanlúcar de Barrameda ein bedeutendes Jubiläum gefeiert. Vor 500 Jahren, am 20. September 1519, stach der portugiesische Entdecker Ferdinand Magellan von dem Sevilla vorgelagerten Hafen in See. Drei Jahre später vollendete der Spanier Juan Sebastián Elcano die erste Schiffsreise um den Erdball. Die historische Weltumsegelung in einigen Daten:

Magellans Schiff «Victoria» auf einer Karte von 1590
Magellans Schiff «Victoria» auf einer Karte von 1590
Bild: Gemeinfrei

Magellan startet mit einer Flotte von fünf Schiffen und 237 Mann Besatzung. Im Auftrag des spanischen Königs Karl V. sollte er einen neuen Weg zu den indonesischen Molukken-Inseln finden, auf der in Europa begehrte Gewürze wuchsen. Die Mannschaft glaubte nicht an den Plan und die spanischen Kapitäne begehrten gegen Magellan auf.



Ein Jahr nach dem Start hatte er bereits zwei Schiffe verloren: Eines sank und ein zweites kehrte aus Furcht vor den heftigen Stürmen vor Südamerika nach Spanien zurück. Im Oktober 1520 entdeckte Magellan schliesslich eine Passage vom Atlantik zum Pazifik zwischen Patagonien und Feuerland – die Magellanstrasse.

Tod im Kampf mit Ureinwohnern

Nach der Überquerung des Pazifiks erreichte die Flotte die Philippinen. Getrieben vom Eifer, die Menschen dort – notfalls mit Gewalt – zu missionieren, geriet Magellan mit seinen Männern auf der Insel Mactan in einen Kampf, bei dem er im April 1521 starb. Der Baske Elcano übernahm daraufhin das Kommando und erreichte mit den zwei verbliebenen Schiffen die Molukken, wo die Seefahrer die Laderäume mit Nelken füllten.

Laut Auftrag des spanischen Königs sollte die Expedition nun kehrt machen und gen Osten nach Spanien zurückkehren. Eines der beiden Schiffe folgte der Order, ging aber in einem Unwetter unter. Elcano jedoch widersetzte sich und segelte Richtung Westen weiter. Mit 17 weiteren Überlebenden erreichte er im September 1522 mit der «Victoria» den Hafen von Sevilla.

Leistung zwischen Spanien und Portugal umstritten

Während die Portugiesen der Rolle von Elcano wenig Bedeutung beimessen, erklärte die Königliche Akademie für spanische Geschichte im März, die erste Weltumrundung sei ein «ausschliesslich spanisches» Unterfangen gewesen. Der Portugiese Magellan diente der spanischen Krone, nachdem er den König von Portugal nicht für sein Vorhaben hatte gewinnen können. Die Besatzung der Flotte stammte aus mehr als einem Dutzend Ländern.



Trotz des Streits wollen Spanien und Portugal das 500-jährige Jubiläum gemeinsam feiern. «Magellan zeigte uns zum ersten Mal eine ganzheitliche Vision der Welt, dass es nur einen Ozean gibt und dass das Meer eine Verbindung zwischen den Völkern ist», sagt José Manuel Marqueser, der die Feierlichkeiten auf portugiesischer Seite leitet.

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