«Dick im Abstiegskampf» Fünf Monate nach dem Aus von Urs Fischer schlägt sein Nachfolger bei Union Alarm

Luca Betschart

13.4.2024

Fischer-Nachfolger Nenad Bjelica schlägt nach der jüngsten Union-Pleite Alarm: «Wir sind dick im Abstiegskampf.»
Fischer-Nachfolger Nenad Bjelica schlägt nach der jüngsten Union-Pleite Alarm: «Wir sind dick im Abstiegskampf.»
Bild: dpa

Fünf Monate nach dem Abgang von Urs Fischer ruft dessen Nachfolger bei Union Berlin den Abstiegskampf aus. Hat sich der Trainerwechsel für die Köpenicker nur kurzfristig ausbezahlt?

Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach fünf äusserst erfolgreichen Jahren trennen sich die Wege von Urs Fischer und Union Berlin im vergangenen November nach einer Negativ-Serie. 
  • Als Nachfolger verpflichten die Berliner Nenad Bjelic, der gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel den Turnaround schafft. 
  • Mittlerweile hat der Kroate 14 Spiele an Unions Seitenlinie auf dem Buckel – und schlägt nach der jüngsten Niederlage in Augsburg Alarm.

Mitte November muss Urs Fischer seinen Platz an der Seitenlinie von Union Berlin nach fünf äusserst erfolgreichen Jahren räumen. Eine Durststrecke von 14 sieglosen Partien in Folge wird dem Schweizer zum Verhängnis. Das 0:4 gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen am 11. Spieltag ist schliesslich die eine Niederlage zu viel.

«Wir haben viel versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, aber es hat sich nicht in Ergebnissen ausgezahlt», lässt Fischer damals verlauten. «Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen.»

«Wir sind dick im Abstiegskampf»

Genau dafür holen die Unioner Nenad Bjelica nach Berlin. Der Kroate soll die Eisernen aus dem Tabellenkeller führen, übernimmt ab dem 14. Spieltag das Ruder und fährt im Heimspiel gegen Gladbach sogleich den ersten Vollerfolg ein. Ohnehin lässt sich der Start mit vier Siegen aus den ersten sieben Liga-Partien sehen.

Mittlerweile hat Bjelica 14 Liga-Partien als Union-Coach auf dem Buckel – und schlägt nach dem jüngsten Auftritt und der 0:2-Pleite beim FC Augsburg am Freitagabend Alarm: «Wir sind dick im Abstiegskampf, wer das nicht versteht, hat nichts verloren bei Union.»

Zuletzt bleibt das Team gar gleich drei Spiele in Folge ohne einen einzigen Torerfolg. Und dass Union rund fünf Monate nach dem Fischer-Aus noch immer abstiegsgefährdet ist, wirft die Frage auf: Hat sich der Trainerwechsel überhaupt gelohnt?

Kurzfristiger Effekt erkennbar – und langfristig?

In den ersten elf Spielen unter Fischer konnten die Köpenicker gerade mal zwei Siege und sechs Punkt ergattern. 9 Pleiten und das Torverhältnis von 11:26 sprechen eine klare Sprache, kein Team der Bundesliga schneidet in diesem Zeitraum schlechter ab.

Seit Bjelica das Ruder übernommen hat, holt Union in 16 Spielen immerhin 6 Vollerfolge und insgesamt 22 Zähler – bei einem Torverhältnis von 13:17. In der Formtabelle bedeutet das Rang 9. Ein kurzfristiger Effekt des Trainerwechsels ist folglich nicht von der Hand zu weisen. Und langfristig?

Betrachtet man die letzten sieben Auftritte in der Bundesliga, resultiert bei vier Pleiten bloss ein Sieg. Der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 ist deshalb auf sechs Zähler geschmolzen – und könnte weiter schrumpfen, sollte die Konkurrenz aus Mainz oder Köln an diesem Wochenende punkten. «Es geht um alles, es geht um die Existenz», warnt Fischer-Nachfolger Bjelica und unterstreicht: «Das muss in die Köpfe, dass wir im Abstiegskampf sind.»

Marcel Reif: «Fischer war der ideale Trainer für Union. Aber Union hat sich verändert.»

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