Thomas Tuchels Rundumschlag gegen verschiedene Experten hallt weiter nach. Nun rechnet auch ein früherer Spieler von Tuchel noch mit ihm ab. Die Worte sind deutlich.
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- Thomas Tuchel kassierte nach dem Pokal-Aus Kritik von verschiedenen Experten. Nach dem 4:0-Sieg gegen Dortmund am letzten Wochenende revanchierte er sich mit einem ironischen Gegenschlag.
- Danach war Tuchel das Thema Nummer 1, während die guten Leistungen seiner Mannschaft fast schon zur Nebensache wurden.
- Mit Dimo Wache tritt jetzt auch noch ein früherer Spieler von Tuchel nach und spricht die charakterlichen Schwächen des Trainers an.
Hätte Thomas Tuchel geahnt, welche Wirkung sein Seitenhieb an Lothar Mathäus und Didi Hamann auslöst, hätte er sich seinen Rundumschlag im Sky-Interview am letzten Wochenende nach dem 4:0-Sieg gegen Dortmund wohl besser überlegt.
Die ganze Woche hindurch blieb der Bayern-Trainer das Gesprächsthema Nummer 1. Daran änderte auch der 2:1-Erfolg gegen Galatasaray in der Champions League und die vorzeitige Achtelfinalqualifikation wenig.
Immerhin hat Matthäus nun beteuert, dass er den Zwist Tuchel nicht nachtragen würde. «Ich bin ihm nicht böse, er steht unter enormem Druck beim FC Bayern, gerade nach dem Ausscheiden gegen Saarbrücken im Pokal und vielleicht hat das alles eine gewisse Rolle gespielt», sagte der Fussball-Rekordnationalspieler beim TV-Sender RTL.
«Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, kommt von meiner Seite der Handschlag, wenn er von ihm nicht kommt, geht für mich die Welt auch nicht unter», ergänzte der Weltmeister von 1990.
«Vergleicht man Tuchel mit Jürgen Klopp, so sind beide zweifellos exzellente Trainer. Doch im menschlichen Bereich liegen Welten zwischen ihnen.»
Harscher fallen die Worte eines früheren Spielers nun von Tuchel aus. In einem aktuellen Interview mit der «Allgemeinen Zeitung» äussert sich die Mainzer Torwart-Ikone Dimo Wache, 50 Jahre alt und mittlerweile Torwart-Trainer beim SV Darmstadt 98, in ungewöhnlich scharfer Form über seinen ehemaligen Trainer. Statt fachlicher Kritik richtet sich Waches Unmut auf die menschliche Ebene.
«Ein menschliches Armageddon» – so beschreibt Wache das Verhalten seines ehemaligen Coaches, ohne dabei dessen taktische Fähigkeiten in Frage zu stellen.
Wache, der 15 Jahre lang das Tor des FSV Mainz hütete, wurde in seiner letzten Saison unter Tuchel zur Nummer drei degradiert, obwohl er in der Aufstiegssaison 2008/09 noch unangefochtener Stammtorhüter war. Wache stellt fest: «Vergleicht man Tuchel mit Jürgen Klopp, so sind beide zweifellos exzellente Trainer. Doch im menschlichen Bereich liegen Welten zwischen ihnen.»
Tuchels Zeit in Mainz endete schliesslich unrühmlich. Nach dem letzten Spieltag der Saison 2013/14 erklärte er seinen Wunsch, den Verein zu verlassen. Sein Vertrag wurde jedoch nicht aufgelöst, sondern lediglich ausgesetzt. Dies bedeutete, dass interessierte Klubs eine Ablösesumme an Mainz hätten zahlen müssen, obwohl Tuchel kein Gehalt mehr bezog.
Erst in der Saison 2015/16 übernahm Tuchel Borussia Dortmund. Trotz sportlicher Erfolge, darunter der Pokalsieg 2017, verliess er auch den BVB unter kontroversen Umständen. Ähnlich verlief sein Abschied von Paris Saint-Germain. Zwar gewann er mit PSG unter anderem zwei Meistertitel und erreichte das Champions-League-Finale 2020 gegen den FC Bayern, doch es kam auch zu einem medienwirksamen Streit mit Sportdirektor Leonardo, der letztlich zur Trennung führte.