Bayern Leverkusen legt den schlechtesten Saisonstart in der Vereinsgeschichte hin und figuriert nach drei Bundesliga-Spielen als Tabellenschlusslicht. Trainer Gerardo Seoane muss aber nicht um seinen Job fürchten.
Eine 0:3-Heimpleite gegen Hoffenheim, die vierte Niederlage in Folge und die wenigsten Tore aller Bundesligisten – Bayer Leverkusen schlittert immer tiefer in die Krise. «Wir sind extrem enttäuscht über das Resultat und unsere Leistung. Wir haben unser Level nicht erreicht gegen einen Gegner, der ein sehr gutes Spiel abgeliefert hat», sagt Trainer Gerardo Seoane nach dem enttäuschenden Auftritt am Samstag. Sein schonungsloses Fazit: «Wir haben es heute nicht verdient, Punkte zu holen. Es gibt sicher einige Dinge, die komplett anders gemacht werden müssen.»
In den ersten vier Saisonpartien vier Niederlagen hat es für die Werkself in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben. In der Bundesliga steht man am Tabellenende, aber auch im DFB-Pokal ist man bereits ausgeschieden. Einen solchen Start hat in Leverkusen nach der besten Rückrunde der Vereinshistorie niemand auch nur annähernd erwartet.
Der jüngste Misserfolg hat bereits Spuren hinterlassen, ist Seoane überzeugt: «In dieser Situation kommt auch der mentale Effekt dazu. Es ist eine Verunsicherung da, das hat man sicher auch gespürt.» Vereinzelt sind gegen Hoffenheim gar Pfiffe der eigenen Fans im Stadion zu hören.
Seoane «auf jeden Fall» der richtige Mann
In einer solchen Situation ist für Seoane der Zusammenhalt entscheidend. «Hart arbeiten, zusammenstehen und gemeinsam durch diese Situation gehen», fordert der 43-Jährige und macht klar: «Es wird in der Analyse klare Worte brauchen. Aber man kann da nur zusammen raus.»
Von der sportlichen Leitung erfährt Seoane nach wie vor Rückendeckung. Für Klubboss Fernando Carro ist der Schweizer unverändert der richtige Mann an der Seitenlinie. «Auf jeden Fall. Hundertprozentig. Da habe ich keinen Zweifel», sagt Carro und fügt an: «Es ist eine Aufgabe des Trainers, aber auch der gesamten Mannschaft und des gesamten Vereins. Jeder hat seinen Verantwortungsbereich, aber ich habe da null Zweifel.»
Auf die leichte Schulter nimmt man die jüngsten Entwicklungen aber keineswegs. «Wir müssen der Realität ins Auge sehen und hart arbeiten, um so schnell wie möglich aus dieser Spirale rauszukommen», sagt Carro. Am kommenden Samstag gastiert Bayer Leverkusen bei Mainz, das noch ungeschlagen vom 3. Tabellenplatz grüsst. Ob die Zweifel an Seoane auch nach dem fünften Pflichtspiel der neuen Saison ausbleiben?