Der VfL Wolfsburg will sich von den Spielern ein Regenbogen-Trikot unterzeichnen lassen. Ein Profi machte dabei nicht nur nicht mit, sondern sorgte mit seinen verbalen Äusserungen für einen Eklat. Nun suspendierte ihn der Klub bis auf Weiteres.
Kürzlich bat der VfL Wolfsburg einige seiner Spieler zur Signierstunde, bei der Fanartikel für den Verkauf, Gewinnspiele oder Benefiz-Aktionen unterschrieben werden.
Auch Kevin Behrens war einer der Teilnehmer. Doch als der Stürmer ein Regenbogen-Trikot unterschreiben soll, weigerte sich der 33-Jährige gemäss einem Bericht der «Sport Bild» offenbar nicht nur, sondern soll gar die Aussage «So eine schwule Scheisse unterschreibe ich nicht» getätigt haben.
Später musste er sich gegenüber Sportdirektor Sebastian Schindzielorz erklären. Dabei soll Behrens klargestellt haben, dass er keine Abneigung gegen Homosexuelle habe.
Auf Anfrage von «Sport Bild» teilt der Verein mit: «Während eines internen Termins gab es Äusserungen, die nicht im Einklang mit der Haltung des VfL Wolfsburg stehen. Der Vorfall wurde intern unverzüglich aufgearbeitet. Der VfL Wolfsburg betont, dass er sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Der Klub und seine Angestellten stehen für Vielfalt und Toleranz, grundsätzliche Werte wie Respekt, Aufrichtigkeit und Offenheit sind seit jeher fest in der Vereins-Philosophie verankert.»
Auch Behrens, der im Oktober 2023 sein bisher einziges Länderspiel für den DFB bestritt, äusserte sich gegenüber der «Sport Bild» und sagte: «Meine spontanen Äusserungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Thema wurde intern klar besprochen und ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht weiter äussern möchte.»
Ob der Vorfall auch sportliche Konsequenzen für Behrens hat, ist aktuell noch offen. Zumindest auf dem Platz wären die Wölfe, welche auf Platz 12 der Bundesliga-Tabelle stehen, nicht wirklich auf den Routinier angewiesen. So kam er in der laufenden Saison nur zu drei Teileinsätzen.
Behrens Schwager fiel auch schon negativ auf
Die Familie Behrens kennt sich derweil aus mit unfreiwilligen Schlagzeilen. Kevin Behrens Schwester Kim ist mit Volleyball-Profi Steven van de Velde verheiratet. Der Holländer stand bei den Olympischen Spielen in Paris dieses Jahr im Fokus. Der 30-Jährige war vor acht Jahren in England wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Van de Velde war 19 Jahre alt, als er 2014 mit der damals 12-jährigen Sex hatte. Er war in Paris stark ausgebuht worden. Gemeinsam mit seinem Partner war er im Viertelfinale ausgeschieden.
«Ich weiss, dass dies den Rest meines Lebens eine Rolle spielen wird. Das muss ich akzeptieren, denn ich habe einen Fehler gemacht.» Aber heute sei er nicht mehr derselbe Teenager von damals. Van de Velde hat mit Kim Behrens, welche selbst Volleyball-Profi und Polizistin ist, einen zweijährigen Sohn.