Seit Granit Xhakas Ankunft im letzten Sommer ist Bayer Leverkusen ungeschlagen und befindet sich auf Meisterkurs. Im Interview mit blue Sport spricht der Nati-Star über die eindrückliche Bilanz, seinen Chef Xabi Alonso und die Gründe für den Wechsel zur Werkself.
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- Im exklusiven Interview mit blue Sport spricht Granit Xhaka über die eindrückliche Saison, die er mit Bayer Leverkusen spielt und tritt zugleich auf die Euphoriebremse.
- Auf Trainer Xabi Alonso angesprochen, kommt der Nati-Captain ins Schwärmen und sagt: «Er will uns wirklich verbessern, er zeigt uns kleine Details.»
- Xhaka erklärt zudem, wieso er sich im vergangenen Sommer für die Rückkehr in die Bundesliga entschieden hat.
Seit der Ankunft von Granit Xhaka im vergangenen Sommer ist Bayer Leverkusen nicht zu bezwingen. In insgesamt 32 Pflichtspielen resultieren eindrückliche 28 Siege und 4 Remis. «Es ist nicht selbstverständlich, 32 Spiele ungeschlagen zu sein. Aber das zeigt auch einmal mehr die gute Arbeit, die wir tagtäglich, Wochenende für Wochenende, Spiel für Spiel machen», macht der Nati-Captain im exklusiven Interview mit blue Sport klar.
In der Bundesliga hat die Werkself mittlerweile einen Vorsprung von 8 Punkten auf den ersten Verfolger Bayern, im DFB-Pokal steht man im Halbfinal und auch in der Europa League ist man nach wie vor im Geschäft. Sind nun drei Titelgewinne das grosse Ziel? «Vielleicht hätte ich das früher mit Ja beantwortet. Aber heute würde ich sagen, dass wir so wie bis jetzt weitermachen wollen», tritt Xhaka auf die Euphoriebremse.
Block für Block
Ein Titel aus den drei Wettbewerben müsse dennoch das Ziel für die Leverkusener sein – auch um den Namen «Vizekusen» endlich loszuwerden. «Das ist ein Spitzname, den der Verein leider seit Jahren hat. Seit 31 Jahren wartet man auf einen Titel», so Xhaka. «Wir sind diejenigen, die das hoffentlich verändern. Es ist einfacher gesagt als gemacht, aber wir sind auf einem guten Weg.»
Man wolle aber Spiel für Spiel nehmen. Oder besser gesagt: «Wir schauen immer von Block zu Block. Wir schauen zum Beispiel einen Block von vier Spielen an, wie er gelaufen ist, ob es gute oder wenige gute Sachen gab. Und dann gehen wir weiter in den nächsten Block», verrät der 31-Jährige die Herangehensweise unter Erfolgstrainer Xabi Alonso.
Auf den Spanier angesprochen, kommt Xhaka regelrecht ins Schwärmen. «Er will uns wirklich verbessern, er zeigt uns kleine Details. Er kann Pässe spielen, er kann flanken und er kann schiessen – er ist im Training eigentlich immer dabei. Das zeigt einmal mehr seine Art, wie er als Trainer ist, aber auch seine Persönlichkeit, die ihn brutal ausmacht», unterstreicht der 121-fache Internationale – und antwortet auf die Frage, ob er oder sein Trainer der bessere Sechser sei, diplomatisch: «Xabi Alonso, auf jeden Fall.»
«Alonso ist mit den Gedanken überhaupt nicht irgendwo anders»
Mit seinem Leistungsausweis als Trainer weckt Alonso aber natürlich auch das Interesse grosser Klubs. Kommt da bei den Spielern Angst auf, ihren Chef zu verlieren? «Was heisst Angst? Klar, man will so einen Trainer so lange wie möglich bei sich haben», gibt Xhaka zu, will dieser Thematik aber keine allzu grosse Aufmerksamkeit schenken: «Im Fussball gehören Gerüchte dazu, leider. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass er mit den Gedanken überhaupt nicht irgendwo anders ist, sondern bei uns. Und das zeigt er auch tagtäglich.»
Alonso ist auch ein wichtiger Faktor, wieso sich Xhaka im letzten Sommer für die Rückkehr nach Deutschland entscheidet. Dass der Entschluss wie von Medien berichtet auch mit seiner Frau zusammenhing, weil sie aus dieser Region stammt, treffe allerdings nicht zu. «Es ist leider nicht die Wahrheit, sondern es war eine Entscheidung für mich als Person und Spieler.»
Seine Frau sei zu Beginn gar skeptisch gewesen, verrät Xhaka: «Aber am Schluss waren wir beide froh, dass wir diesen Schritt machen konnten. Wir sind froh, wieder zuhause zu sein und dort weiterzumachen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben.»