Manuel Akanji krönt seine brillante Leistung im Champions-League-Halbfinal gegen Real Madrid mit seinem ersten Tor für Manchester City. Die Reaktionen, Zahlen und Fakten zu einem denkwürdigen Auftritt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Manuel Akanji stösst mit Manchester City in beeindruckender Manier in den Champions-League-Final vor und reiht sich bei der 4:0-Gala gegen Real gar unter die Torschützen ein.
- Nach dem Schlusspfiff erklärt er, wieso sein abgefälschter Kopfball keinesfalls als Eigentor gewertet werden darf.
- Akanji und City fehlen noch drei Siege zum Triple.
Manchester City lässt Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel der Champions League nicht den Hauch einer Chance und zieh dank einer 4:0-Gala vor eigenem Anhang ins grosse Endspiel ein. Mittendrin: Manuel Akanji. Der Nati-Verteidiger spielt wie in jedem K.o.-Spiel der diesjährigen Königsklasse über die volle Distanz und beeindruckt mit seinem fehlerlosen Auftritt die Experten und Fans in Fussball-Europa.
Die dreifache Tor-Premiere
Mit seinem Kopfball-Treffer zum vorentscheidenden 3:0 nach 73 Minuten schreibt Manuel Akanji Geschichte. Es ist sein erster Treffer im Dress von Manchester City und zugleich das erste Karriere-Tor in der Königsklasse. Vor allem aber ist Akanji der erste Schweizer, der in einem Halbfinal der UEFA Champions League trifft. Zuvor gelang dieses Kunststück 1977 zwar bereits dem FCZ-Stürmer Peter Risi gegen Liverpool, damals aber noch im sogenannten Europapokal der Landesmeister.
Die verblüfften BVB-Fans
Noch vor einem Jahr steht Akanjis Karriere am Scheideweg. Nachdem der Nati-Verteidiger seinen auslaufenden Vertrag in Dortmund nicht verlängern will, landet er auf dem BVB-Abstellgleis. Erst kurz vor Ablauf des Transferfensters findet Akanji mit City einen neuen Arbeitgeber – und avanciert nun zum sechsten Schweizer überhaupt, der es in einen Champions-League-Final schafft. Wird er nach Stéphane Chapuisat, Ciriaco Sforza und Xherdan Shaqiri gar der vierte Schweizer Gewinner der Königsklasse?
So oder so reibt sich wohl so manch ein Dortmunder die Augen ab Akanjis Entwicklung. «Hätte mir letzte Saison einer erzählt, dass Manuel Akanji in der Champions League gegen Real Madrid zum 3:0 einnickt, hätte ich ihn aber massivst ausgelacht», schreibt ein BVB-Anhänger auf Twitter.
Akanji: «Es ging nicht darum, verrückte Sachen zu machen»
Weil Real-Verteidiger Eder Militao den Kopfball von Akanji noch ablenkt, wird der Treffer von der UEFA zuerst als Eigentor gewertet. Das ist es für den 27-Jährigen aber keinesfalls. «Nein, nein, nein. Natürlich ist das mein Tor. Ich habe den Ball berührt», macht der Schweizer in der Mixed-Zone klar. «Ich finde, wenn der Ball aufs Tor geht, ist es mein Tor. Ich bin sehr glücklich, in einem Spiel wie diesem, zu Hause vor den eigenen Fans ein Tor zu machen.»
Er habe bereits bei einem Freistoss zuvor viel freien Raum gesehen und sich deshalb wieder dorthin bewegt, freut sich Akanji. Sein zwischenzeitliches 3:0 habe der Mannschaft die nötige Ruhe gegeben. «Da übernahmen wir das Spiel und spielten es gut zu Ende», erklärt Akanji.
Der 49-fache Nationalspieler zeigt sich aber mit dem Auftritt des gesamten Teams über die vollen 90 Minuten hochzufrieden. «Es ging nicht darum, verrückte Sachen zu tun. Wir mussten nur ein Spiel gewinnen, unser Spiel spielen und keine Angst haben. Das haben wir heute getan.»
War es gar das beste Spiel des Schweizers in seiner bisherigen Laufbahn? «Sehr weit oben, ja. Für Man City definitiv», antwortet Akanji auf eine entsprechende Frage. «Ich hatte auch einige gute Spiele mit der Schweiz. Wir schlugen Frankreich an der EM, das war auch eine ziemlich gute Partie, weil wir der Aussenseiter waren.»
Drei Siege fehlen zum Triple
In die Rolle des Aussenseiters kommt Akanji wohl so schnell nicht wieder. Denn wer soll diesem Manchester City das Wasser reichen? Nebst dem Triumph in der Königsklasse winken Guardiola und Co. in der Premier League und im FA Cup, wo City im Final steht, zwei weitere Titel.
«Zuerst müssen wir die Premier League gewinnen. Ich hoffe, wir können das am Weekend schaffen», fordert Akanji mit Blick auf das Heimspiel gegen Chelsea, wo ein Sieg zum vorzeitigen Meistertitel reicht. «Und ja, dann gibt es zwei Finals. Wir wollen beide gewinnen.»
Gelingt das, gewinnt Akanji mit seinen Teamkollegen das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. «Es wäre unglaublich. Es ist meine erste Saison hier», sagt Akanji und unterstreicht: «Es ist das beste Team, in dem ich je gespielt habe. Wir haben grosses Selbstvertrauen und haben im zweiten Teil der Saison einen sehr guten Job gemacht. Aber wir müssen bis zum Ende so weitermachen.»