Der frühreife Jude Bellingham verzaubert ganz Fussball-Europa. Der Antreiber und Leader beim BVB will mit seinem Klub auch in der Champions League seine Klasse zeigen.
Bellingham spielte schon im Alter von sieben Jahren für Birmingham City, wo er im Alter von 16 Jahren und 38 Tagen im Fanionteam sein Debüt gab und zum jüngsten Profi der Vereinsgeschichte wurde.
«Alle sagten, wie gut ich sei. Aber ich wollte es nie glauben und war immer streng mit mir», blickt Bellingham auf seine Jugendzeit zurück. Seine Mitspieler im Nachwuchsbereich hätten ihn deshalb aufheitern müssen.
In der ersten Mannschaft wehte ein anderer Wind. Doch Bellingham blieb auch bei den Männern auf der Überholspur. Borussia Dortmund zahlte 2020 gleich 25 Millionen Euro an die «Blues», um sich das damals 17-jährige Jung-Talent zu sichern. Der Klub aus der zweiten englischen Liga teilte bei seinem Abgang mit, dass man seine Nummer 22 nicht mehr vergeben werde.
Reifes Gesamtpaket
Seine Lernkurve zeigte auch beim BVB nach oben. Inzwischen ist der im Zentrum polyvalent einsetzbare Mittelfeldspieler bereits Captain bei den Schwarzgelben. Er wurde zum jüngsten Spieler in der Champions-League-Geschichte, der mit der Binde am Arm ein Tor erzielen konnte. Auch bei den Three Lions hat der 19-Jährige eine Leaderrolle inne. «Dieser Junge ist von der Mentalität her etwas Besonderes», betont auch Pep Guardiola.
Der 22-fache Internationale kann alles: Ob Zweikämpfe, Grätschen, Tricks, Traumpässe oder Tore schiessen. In der aktuellen Champions-League-Kampagne gelangen ihm in fünf Spielen schon vier Tore und ein Assist. «Das ganze Paket ist wirklich gut», schwärmt Guardiola.
«Die Leute sagen immer, ich sei so reif – ich sehe das selbst nicht», so Bellingham. Zu Hause sei er wie jedes normale Kind: «Ich will mich unterhalten und Spass haben.»
Die Freude versprüht er auch auf dem Platz. «Der grösste Teil der Führungsrolle besteht darin, dass man mit seiner Leistung ein Vorbild ist», hält er fest.
«Der älteste 19-jährige Spieler der Welt»
Sein Ziel ist klar: «Ich möchte weiter die Grenzen meines Potenzials und Talents ausloten. Ich beobachte mich selbst und denke: ‹Ich kann mehr tun, ich kann mehr sein›». Das helfe ihm dabei, realistisch zu bleiben und so die nächsten Träume zu erreichen.
Wie weit sein Weg noch führt, wird man in den kommenden Jahren sehen. «Das Einzige, was wir über Jude nicht wissen, ist diese Grenze. Was wir wissen, ist, dass er in der Lage ist, besondere Dinge auf dem Spielfeld zu tun. Er ist der älteste 19-jährige Spieler der Welt, und wir hoffen, dass er so weitermachen kann», meint sein Coach Edin Terzić.
Auf die nächsten beiden Champions-League-Spiele gegen den FC Chelsea freut er sich natürlich besonders. «In der Champions League haben wir in der Hinserie wirklich stark gespielt. Es wird auch enorm wichtig für uns sein, gegen Chelsea abzuliefern», findet der BVB-Profi, der noch einen Vertrag bis im Sommer 2025 hat, möglicherweise aber im Sommer für eine hohe Ablösesumme die Bundesliga verlassen wird.
Schliesslich wird Bellingham bei zahlreichen Top-Klubs in Europa gehandelt. Sein Preis wird weiter steigen, wenn er in der Champions League weiterhin so auftrumpft. Zuerst spielt der BVB zu Hause im Signal Iduna Park. «Ich habe immer gesagt, dass ich Dortmund vor der gelben Wand mit 80'000 Fans spielen möchte», betont Bellingham. Wie er und seine Mitspieler sich gegen das trotz der Kaufwut kriselnde Chelsea schlagen, siehst du am Mittwoch live auf blue Sport ab 21 Uhr.