Champions League Novize Pirlo trifft auf seinen Entdecker und Altmeister Lucescu – Dybala erneut nur Ersatz?
Mircea Lucescu ist inzwischen Trainer bei Dynamo Kiew. Vor langer Zeit war der Rumäne aber auch für kurze Zeit Coach bei Inter Mailand. Dort hat er einem grossen Talent zum Durchbruch verholfen – Andrea Pirlo. Der will nun seinem Lehrmeister in der Königsklasse ein Bein stellen.
Di 20.10. 18:10 - 22:15 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Dynamo Kiev - Juventus Turin
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Lucescu gehört zu den erfolgreichsten Klub-Trainern aller Zeiten. So hat der 75-Jährige neben zahlreichen Meisterschaften und Pokalsiegen etwa auch zweimal den UEFA-Cup gewonnen. Weil der Rumäne dies aber mit Vereinen aus seiner Heimat, Russland, der Türkei und vor allem der Ukraine vollbrachte, bekam er im Westen nie die öffentliche Anerkennung, die ihm eigentlich zusteht.
In den Top-Ligen durfte er sich nur einmal beweisen. Dafür war es dann mit Inter Mailand auch gleich eine richtige Hausnummer. Doch das Abenteuer 1999 beim damals mit Weltstars wie Ronaldo und Roberto Baggio gespickten Team dauerte nur kurz. So stand er wettbewerbsübergreifend in nur 17 Spielen an der Seitenlinie. Da daraus nur vier Siege resultierten, trennten sich die Wege bereits nach knapp drei Monaten wieder.
Doch Andrea Pirlo dürfte über seinen Abschied besonders traurig gewesen sein. «Lucescu war mein erster Trainer. Er brachte mich als 15-Jährigen in die erste Mannschaft, und als 16-Jähriger gab ich mein Debüt», erläutert der ehemalige Weltklassekicker an einer Pressekonferenz.
«Wir reden immer noch miteinander, ich werde ihm immer dankbar sein. Es ist eine gute Gelegenheit, ihn herauszufordern», so Pirlo. Während der 41-Jährige sein Debüt in der Königsklasse geben wird, feiert Lucescu eine andere Bestmarke: Lucescu wird ab heute Dienstagabend («blue TV» überträgt alle Spiele der Königsklasse live – auf «blue News» verfolgen Sie das Spiel im Live-Ticker) als ältester Trainer (75 Jahre und 83 Tage) in der Champions-League-Historie aufgeführt.
Juve ohne die beiden besten Offensivkräfte?
Tipps vom Altmeister könnte sein ehemaliger Schützling sicher gut gebrauchen. Einerseits muss er auf seinen Starstürmer Cristiano Ronaldo verzichten – CR7 befindet sich derzeit in Quarantäne, nachdem vor einer Woche während der Länderspielreise der portugiesischen Nationalmannschaft eine Coronainfektion festgestellt wurde –, andererseits das Problem Paulo Dybala lösen.
Der Argentinier musste beim enttäuschenden 1:1-Remis gegen Crotone 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen. Im Spielertunnel soll er danach sogar mit Juves Sportdirektor Fabio Paratici aneinandergeraten sein: «Er war verärgert, weil er am Samstag nicht ins Spiel kam. Aber er kommt von drei Monaten Inaktivität und drei Tagen in einem Zimmer in Argentinien zurück, wo er wegen eines Darmvirus behandelt wurde», hält Pirlo fest. Gut möglich also, dass auch gegen Dynamo der letztjährige Serie-A-MVP nicht in der Startelf steht.
Solche Hürden hat Lucescu in seiner langen Karriere schon viele gemeistert. Aktuell hat er selbst keinen einfachen Stand: Weil er zwölf Jahre lang (2004 bis 2016) Rivale Shakhtar Donetsk von Triumph zu Triumph (22 Pokale) führte – und damit auch die jahrelange Vormachtstellung von Dynamo Kiew beendete – ist er für viele Dynamo-Fans ein rotes Tuch.
Nach seiner Verpflichtung im Sommer regte sich unter den Anhängern des Traditionsklubs so viel Widerstand, dass er nach nur vier Tagen schon wieder seinen Rücktritt erklärte. Nach einem Gespräch mit Präsident Igor Surkis kam er aber auf seinen Entscheid zurück und machte doch weiter.