Die Basler sind nach dem Out in der Conference League am Boden zerstört. Nach der Partie finden viele Akteure statt Worte nur eine grosse Leere in sich. Die Stimmen zur bitteren Halbfinal-Niederlage.
David Degen hielt es in den Schlussminuten auf der Tribüne kaum noch aus. Unruhig sass er auf seinem Plätzchen. Immer wieder hielt er sich die Hände vors Gesicht. «Ich glaube, ich war viel nervöser als die meisten Spieler», sagt er nach dem bitteren Out im Interview mit blue Sport. Trotz der harten Schlussminuten ist Degen aber auch stolz. Stolz auf die gesamte Mannschaft, stolz auf die Kampagne und stolz darauf, wie der FCB den Schweizer Fussball europäisch vertreten hat.
Degen ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Er steht zwar hochprofessionell Red und Antwort, tief im Inneren tut aber auch ihm das Ausscheiden sehr weh. Genau wie der ganzen Truppe. «Ich war in der Kabine. Da herrscht eine Totenstille. Ich habe auch nicht viel gesagt, es ist nicht der Moment für grosse Reden.»
Lieber will Degen jetzt wieder nach vorne schauen. Da warten auf den FCB noch drei ganz wichtige Meisterschaftsspiele, die auch darüber entscheiden, ob Basel sich vielleicht doch noch für Europa qualifizieren kann. «Morgen kann jeder noch über alles nachdenken und sich ärgern, aber am Samstag gilt der Fokus wieder dem nationalen Betrieb. Ich hoffe, den Spielern ist dann auch bewusst, dass es darum geht, auch nächstes Jahr wieder eine solche Kampagne fahren zu können.»
Marwin Hitz: «Alle Tore wären vermeidbar gewesen»
Torhüter Marwin Hitz hat an diesem Abend alles versucht. Mehrfach rettete er die Basler vor einem grösseren Rückstand. Am Ende musste er trotzdem dreimal hinter sich greifen. «Wahrscheinlich hat jeder gemerkt, dass wir am Schluss ins Elfmeterschiessen wollten, wir hatten keine Kraft mehr, um gross dagegenzuhalten.»
Fiorentina wusste das in praktisch letzter Sekunde zu bestrafen. Der Ärger bei Marwin Hitz darüber ist doppelt gross. «Alle Tore wären vermeidbar gewesen. Klar standen wir tief und Fiorentina hatte mehr Ballbesitz, aber die Treffer wären alle vermeidbar gewesen.»
Das eine oder andere Mal habe man einfach nicht konsequent genug geklärt. «Aber wir haben wirklich alles gegeben und ich glaube, wir können auch stolz sein, was wir hier erreicht haben.»
Heiko Vogel: «So grausam kann Fussball sein»
«Heute haben uns einfach die Standardsituationen das Genick gebrochen», analysiert Heiko Vogel den Ausgang des Spiels. Ansonsten hätte sein Team wie schon im Hinspiel über weite Phasen den Gegner im Griff gehabt.
Eine Leere verspürt Heiko Vogel nach dem Out aber nicht, nur Enttäuschung. Wie die meisten Akteure hebt aber auch er den Stolz hervor. «Es war wieder eine unfassbare Leistung von der ganzen Mannschaft. Wir sind wieder zurückgelegen und haben uns wieder zurückgekämpft und das gegen einen wirklich starken Gegner.»
Oft schafft der Fussball unglaublich tolle Momente im Leben, manchmal kann es aber auch anders sein. «Er kann auch unglaublich grausam sein, halt ein bisschen ein Spiegelbild des Lebens.» Mit dieser Aussage nimmt Heiko Vogel auch nochmal Anteil beim Zuschauer, der wegen Herzprobleme während der Partie ins Spital gebracht werden musste.
Fabian Frei: «Im ersten Moment möchtest du dich einfach nur vergraben»
Das späte Tor zum 3:1 war natürlich ein Genickbruch. Natürlich versuche man nochmal darauf zu reagieren, so wirklich an eine Wende haben aber wohl nur die wenigsten noch geglaubt, wie Fabian Frei verrät. «Im ersten Moment möchtest du dich da einfach nur vergraben. Auf der anderen Seite weisst du, dass der Fussball immer wieder mal wilde Geschichten schreibt.» Nicht so an diesem Abend.
«Das Einzige, was mir durch den Kopf geht, ist Enttäuschung pur», sagt Frei konsterniert. «Wir waren so nah dran und am Ende stehst du mit leeren Händen da. Aber so ist der Sport, mal steht man auf der Sonnenseite und mal auf der anderen.»