Auf dem Papier die beste Schweizer Nati? Genoni: «Ja, aber Papier hält nicht so lange»

lbe

19.5.2022

Schweiz – Slowakei 5:3

Schweiz – Slowakei 5:3

In einer turbulenten Partie kämpft sich die Schweiz gegen die Slowakei im vierten WM-Spiel zum vierten Sieg.

18.05.2022

Mit 12 Punkten aus vier Spielen legt die Schweiz an der WM einen optimalen Start hin. Restlos überzeugen kann die Nati aber nicht, was dem Team von Patrick Fischer aber offensichtlich bewusst ist.

lbe

19.5.2022

Wie bereits vor drei Jahren in der Slowakei und vor neuen Jahren in Schweden steht die Schweizer Nati nach den ersten vier bestrittenen Spielen mit dem Punktemaximum da und grüsst von der Tabellenspitze der Gruppe A. Nach den furiosen Auftritten gegen Italien und Dänemark gerät die Schweizer Maschinerie zuletzt aber etwas ins Stocken. Obwohl auch die Siege über Kasachstan und die Slowakei verdient ausfallen, offenbart die Mannschaft von Patrick Fischer auch Schwächen.

Vor allem mit der fehlenden Disziplin machen sich die Eisgenossen das Leben immer wieder selbst schwer. Gegen die Slowaken handelt man sich alleine im Mitteldrittel fünf Zweiminutenstrafen ein, bis zum Spielende sind es deren neun.

Hischier: «Zeigt den Charakter des Teams»

Dazu muss Michael Fora nach einem Kniecheck vorzeitig unter die Dusche und beschert seinem Team gar eine fünfminütige Unterzahl. «Es gibt die Strafen, die man nehmen kann. Aber heute waren es ganz klar zu viele Strafen», sagt Nico Hischier im SRF-Interview auf die vielen Unterzahl-Situationen angesprochen.

Der Captain warnt seine Mannschaft: «Gegen andere Teams so viele Strafen nehmen, könnte nicht gut kommen. Darum ist das sicher etwas, das wir thematisieren werden.» Am Schluss zähle jedoch, dass man die Partie trotzdem gewinnen konnte. «Das zeigt den Charakter des Teams. Es ist nicht einfach, wir haben viele Schüsse blockiert. Schlussendlich war das PK (Unterzahlspiel) sehr solid», so Hischier.

Genoni zeigt sich selbstkritisch

Auch Torhüter Leonardo Genoni schwärmt nach dem Spiel vom Schweizer Boxplay. Mit dem eigenen Auftritt ist der Meistergoalie dagegen nicht restlos zufrieden. «Drei Gegentore sind zu viel, da gibt es nichts schönzureden», macht Genoni klar und nimmt den zweiten Gegentreffer auf seine Kappe: «Da habe ich die Schussabgabe verpasst, das darf nicht passieren.»

Leonardo Genoni hatte gegen die Slowakei einen schwierigen Abend.
Leonardo Genoni hatte gegen die Slowakei einen schwierigen Abend.
Bild: Keystone

Unter dem Strich falle aber nicht ins Gewicht, dass es dem 34-Jährigen mit einer Abwehrquote von 81,25 Prozent an diesem Tag nicht wie gewünscht läuft. «Das spielt keine Rolle. Diese drei Punkte sind sehr, sehr, sehr wichtig. Das überstrahlt alles», sagt Genoni, der den perfekten Start ins WM-Abenteuer aber nicht überbewerten will. Auf die Frage, ob diese Nati auf dem Papier die beste Mannschaft ist, für die er je gespielt hat, antwortet Genoni schnippisch: «Ja, aber Papier hält nicht so lange.»

Am Donnerstag und Freitag geniesst die Hockey-Nati nun zwei spielfreie Tage, bevor es am Samstag mit dem Kracher gegen Kanada weitergeht. Und auch wenn das Boxplay mittlerweile eingespielt ist – gegen das Mutterland des Eishockeys lassen sich über 20 Minuten Unterzahl wohl nicht so leicht ausbügeln. Mit blue Sport bist du ab 15.05 Uhr live mit von der Partie.