«We are the Champions» dröhnt um 22.11 Uhr durch die Berner Arena. Die Freude bei den Bernern kennt keine Grenzen.
Nur einer blieb cool: Verteidiger Eric-Ray Blum, der in der 39. Minute das meisterschaftsentscheidende 2:1 gegen die starken Zuger erzielte. Für Blum war es das erste Playoff-Goal. Blums Kommentar: «Ja, das ist eine schöne Story!»
Die meisten Berner reagierten euphorischer und ausgelassener. Beat Gerber, der vor 15 Jahren aus dem Emmental zum SC Bern stiess und zum sechsten Mal mit den Bernern Meister wurde, wünschte sich so schnell wie möglich «Ballermann-Musigg» und «Ballermann-Stimmung».
Gerbers Rückblick auf die Playoffs: «Gegen Servette begannen wir schlecht, kämpften uns aber zurück. In Biel standen wir mit dem Rücken zur Wand, dann gewannen wir dort 1:0 und kamen wieder weiter. Im Final zeigten wir dann unser wahres Gesicht. Wenn man am Schluss Meister wird, hat man sicher viel richtig gemacht.»
Dabei stand Bern oft in der Kritik – oder zumindest Trainer Kari Jalonen, dem ein zu defensives, zu wenig attraktives Spiel attestiert wurde. Aber Jalonen behielt mit dem zweiten Titelgewinn in drei Jahren am Ende Recht: «Die Playoffs verliefen für uns unglaublich. Die vielen Rückstände in den Serien. Die dritte Overtime gegen Genf, in der wir drei Spieler verloren. Die endgültige Wende gelang uns wohl beim Sieg in Biel. Ich bin riesig stolz auf diese Spieler: Sie haben es gerissen!»
Diaz: «Das ist bitter»
Tränen gab es bei den Verlierern. Captain Raphael Diaz stellte aber fest, dass «wir uns nicht viel vorwerfen müssen». Der einzige Vorwurf, den man aber gelten lassen müsse, sei die Ineffizienz gewesen. «Wir kämpfen bis zuletzt mit Herzblut, auch im fünften Spiel in Bern nochmals. Aber irgendwann müsste dann halt einer rein, wenn wir so drückend überlegen sind wie im Schlussabschnitt in Bern.» Kann Diaz dem Final auch etwas Positives abringen? Diaz: «Wenn du verlierst, dann ist zuerst alles negativ. Ein bisschen Glück bräuchte man schon – das fehlte uns. Und das ist bitter!»