Österreich schliesst die Gruppenphase sensationell vor Frankreich, Niederlande und Polen auf Rang 1 ab. Fans und Presse feiern ihre «Euro-Helden» und auch die Spieler sind rundum zufrieden.
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- Österreich schlägt die Niederlande 3:2 und beendet die Gruppenphase auf Platz 1 vor Frankreich.
- Presse und Fans sind von der Leistung begeistert.
- Auch Trainer Ralf Rangnick und seine Spieler sind für den Moment zufrieden. Aber jetzt wollen die Österreicher mehr.
Österreich feiert gegen die Niederlande einen spektakulären 3:2-Sieg – und weil Frankreich gleichzeitig gegen Polen nur 1:1 spielt, reicht es dem ÖFB-Team zum Gruppensieg. «Oe24» schreibt vom «Wunder von Berlin», bei der «Krone» werden die Spieler bereits als «EURO-Helden» betitelt.
Gefeiert werden die Helden auch im Stadion. Arm in Arm stehen Spieler und Trainerteam nach dem Schlusspfiff vor der rot-weissen Fankurve und hören an einem schönen Sommerabend, wie Tausende Österreicher «I am from Austria» singen.
Dass Österreich derart stark auftritt, ist auch der Verdienst von Trainer Ralf Rangnick, der seinem Team das Sieger-Gen eingeimpft hat. Dass Rangnick bei den Ösis überhaupt noch an der Seitenlinie steht, ist nicht selbstverständlich, war er doch ganz, ganz weit oben auf Bayerns Wunschliste. Doch der 65-Jährige hat sich gegen das lukrative Angebot aus München entschieden.
Oder vielmehr: Rangnick hat sich für Österreich entschieden. Nach dem 3:2 gegen die Niederlande meint er: «Wir wollten das Spiel gewinnen, so wurde die Mannschaft vorbereitet und eingestellt. Ich hatte gestern noch einmal eine fast schlaflose Nacht wegen der Aufstellung.» Doch einmal mehr hat er alles richtig gemacht.
Nachdem Rangnick mehrere Spieler mit Einzellob eindeckt, sagt er: «Was mir besonders gefallen hat, waren die vielen Ballbesitzphasen. In den ersten 20 Minuten hatten wir gefühlt 80 Prozent Ballbesitz gegen Holland, das musst du erst einmal schaffen. Das dritte Tor war ein Lehrbuch-Beispiel für das, was wir spielen wollen. Tiefe Läufe, perfektes Timing.» Aber Ragnick will mehr: «Jetzt geht es erst richtig los, so sehen wir das. Wir wissen aber auch, dass wir jedes Spiel am obersten Limit spielen müssen.» Er sei froh, dass sie jetzt eine Woche Pause hätten.
«Wir haben einfach eine geile Mannschaft»
Romano Schmid freut sich über sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 und lobt Teamkollegen und Trainer: «Charakter 100 Prozent! Man merkt, egal, wer auf dem Platz steht, die Prinzipien greifen. Ich glaube, es war ein verdienter Sieg, auch wenn die Holländer genauso ein starkes Spiel gemacht haben. Wir haben einfach eine geile Mannschaft. Egal, wer kommt, wir gehen ins Spiel, um es zu gewinnen. Ich glaube, dass wir sehr gut vorbereitet sein werden.»
Marcel Sabitzer, der nach dem verlorenen Champions-League-Final mit Dortmund geknickt ins Nationalteam einrückte, erzielt gegen die Niederlande das Siegtor. «Im Fussball geht es oft schnell, da hast du Ups und Downs. Das ist normal, denke ich. Die Frage ist, wie du damit umgehst.»
Und so scheint bei Sabitzer bereits wieder die Sonne. «Wenn du so einen Sieg machst, Gruppensieger wirst, das Siegestor geschossen, besser geht es ja nicht», so der Vize-Captain, der auch die Breite im Team hervorhebt. «Man sieht, wir wechseln durch, und es wird nichts vermisst. Jeder weiss um seine Position, was er machen muss.»
Im Achtelfinal trifft Österreich auf die Türkei, Tschechien oder Georgien. Egal, wie der Gegner heisst, Österreich wird die Favoritenrolle innehaben. Soweit nach vorne schauen mag Sabitzer unmittelbar nach dem Holland-Spiel aber noch nicht. «Jetzt gilt es wieder runterzufahren, den Kopf freizubekommen von der Sache, und dann greifen wir weiter an.»
Für alle, die gerne ein bisschen ins Land der Träume abdriften wollen: Die Schweiz kann frühestens im Halbfinal auf Österreich treffen …