Stocker Stocker: «Ich verstehe nicht, weshalb ein Franzose in der Schweiz pfeift»

wer

24.11.2019

Valentin Stocker erklärt seinen Aussetzer nach der turbulenten Schlussphase im Spiel Servette – Basel (2:0) und heizt die Diskussionen um das nicht unumstrittene Schiedsrichter-Austauschprogramm weiter an.

Sportlich gesehen ging der Sieg der Genfer völlig in Ordnung. Wie schon gegen YB entpuppten sich die Romands als Favoritenschreck. Auf das 3:0 gegen den Meister vor drei Wochen folgt ein 2:0 gegen die Nummer 2 der Liga: Den FC Basel. Gestohlen war der dritte Sieg in Folge der Genfer trotz einer intensiven Druckphase der Gäste in den ersten 25 Minuten der zweiten Halbzeit und einem Lattenschuss von Omar Alderete vor der Pause keineswegs. Über weite Strecken war die Heimmannschaft nicht nur ebenbürtig, sondern schlicht besser.

Im Rennen um den zugegebenermassen wenig bedeutungsvollen Wintermeister-Titel erleidet der FCB damit einen Rückschlag, den es zu verkraften gilt. Was am Sonntag aber wirklich nachhallt, ist die Szene kurz nach Abpfiff, als Valentin Stocker die Nerven verliert und gegen den französischen Gastschiedsrichter Karim Abed handgreiflich wird.



Stocker erklärt die Situation: «Ich habe seine Schulter kaum berührt und ihm gesagt: ‘Bravo, super Leistung’. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb ein Franzose in der Schweiz pfeifen muss.» Abed wiederum beklagte, dass Stocker Schweizer Journalisten gegen ihn aufgebracht habe. Damit konfrontiert erklärt Stocker noch am Abend im Stade de Genève: «Achtung. Das hat rein gar nichts mit der Nationalität zu tun. Ich möchte den Fall nicht politisieren. Ich spreche einzig und alleine von Professionalität.»

Koller: «Das Verhalten war blöd»

Auch Basel-Coach Marcel Koller ist nicht mehr überzeugt vom Schiedsrichter-Austauschprogramm des Fussball-Verbandes. «Blöd» sei das Verhalten Stockers zwar gewesen. «Das war unnötig, da müssen wir unsere Emotionen besser im Griff haben», so der 59-Jährige. Er schützt aber seinen Captain: «Valentin hat ihn nicht gross weggeschubst, die Rote Karte hat wohl auch damit zu tun, dass er Captain ist». Vielleicht sei Abed einfach «ein wenig irritiert» gewesen. Koller anerkennt aber fairerweise auch den Sieg der Genfer: «Sie haben verdient gewonnen.»

Eine Stellungnahme der Liga steht derzeit noch aus. So oder so wird Stocker dem FCB im Spitzenspiel gegen YB nun fehlen. Neben der Roten Karte kommt auch noch eine nicht näher definierte Wadenverletzung hinzu. Gewinnt YB heute gegen Sion und in einer Woche den Spitzenkampf, würde der Rückstand der «Bebbi» in der Tabelle wieder auf sieben Punkte anwachsen.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport