Nach der blamablen 0:4-Cup-Klatsche in Luzern ist Christoph Spycher um eine Einordnung bemüht. Der YB-Sportchef kritisiert in erster Linie die Nationalspieler, von denen er mehr erwartet.
Die erste Halbzeit sei «okay« gewesen, die zweite nicht. «Das war nicht unser Level. Das war nicht das, was wir von uns erwarten», sagt Christoph Spycher im «Blick»-Interview. Dass bei YB die Spannung angesichts der 19 Punkte Vorsprung in der Liga nicht mehr so hoch sei, will er nicht als Ausrede gelten lassen. «Das hatte keinen Einfluss», so Spycher.
Am Donnerstag hat «Bluewin» die Absenzen von Hoarau, Sulejmani und Von Bergen thematisiert, denn das sind gewichtige Ausfälle. Spycher meint im «Blick», dass sicher Qualität fehle, wenn man längere Zeit auf solche Spieler verzichten müsse. «Für dieses Resultat ist das aber eine zu einfache Entschuldigung.»
Spycher nimmt die Nationalspieler in die Pflicht
«Wir hatten fünf Spieler auf dem Platz, die ein provisorisches Aufgebot für die A-Nationalmannschaft erhalten haben. Wir haben ausländische A-Nationalspieler. Die müssen es einfach bringen. Das ist meine Erwartung an sie. Sie haben es diesmal nicht gebracht.»
Dass sie es könnten, hätten sie nicht zuletzt in der Champions League gezeigt, als sie ohne Sanogo (er spielt inzwischen in Saudi Arabien) und Von Bergen gewonnen haben, meint Spycher. Und weiter: «Unser Team hat extrem viel Potenzial. Das muss man auf den Platz bringen. In Luzern war das nicht der Fall – in vielen anderen Spielen schon.»
Spycher: «Ein Cup-Trauma sehe ich nicht»
Hat YB denn einfach einen Cup-Komplex? Den letzten Titel in diesem Wettbewerb gewannen die Berner vor 33 Jahren. Der YB-Sportchef wiegelt ab: «Ein Cup-Trauma sehe ich nicht. In den letzten 33 Jahren hatte YB von aussen betrachtet ein Meister-Trauma.»
Für YB geht es am Samstag in der Super League weiter, dann gastiert der Leader beim Tabellenletzten. Bei den Grasshoppers steht dann erstmals Tomislav Stipic an der Seitenlinie. Teleclub überträgt alles Super-League-Spiele live.