Super League Zwei Teams spielen wie Absteiger – ein drittes hat die Nerven verloren

Patrick Lämmle

7.2.2019

Bei GC ist der Wurm drin: Mittelfeldspieler Nikola Gjorgjev spielt den Ball mit dem falschen Körperteil.
Bei GC ist der Wurm drin: Mittelfeldspieler Nikola Gjorgjev spielt den Ball mit dem falschen Körperteil.
Bild: Keystone

Die Rückrunde hat gerade erst begonnen, es ist noch viel zu früh ein Urteil zu fällen, und dennoch zeichnen sich bereits erste Tendenzen ab. So dürfen wir uns auf einen interessanten Abstiegskampf freuen und man darf gespannt sein, ob die YB-Dominanz anhält.

Am vergangenen Wochenende mussten gleich drei Partien wegen des starken Schneefalls vertagt werden. Inzwischen warten aber nur noch Luzern und Sion, die Partie ist auf kommenden Mittwoch angesetzt, auf ihren ersten Einsatz. Welche Erkenntnisse hat die erste Runde zutage gelegt?

Bei GC sind schon vor dem ersten Spiel düstere Gewitterwolken aufgezogen. Schlagzeilen machten die Runde, dass dem Rekordmeister der Konkurs drohe. GC-Präsident Stephan Anliker wies diese Gerüchte allerdings als haltlos zurück: «GC ist in keiner Weise finanziell gefährdet.»

Anliker: «GC ist in keiner Weise finanziell gefährdet»

Anliker: «GC ist in keiner Weise finanziell gefährdet»

01.02.2019

Sportlich, so viel ist sicher, steckt GC tief im Sumpf. Das 0:4 zuhause gegen Basel hat die Schwächen des Vorletzten schonungslos aufgedeckt – sie liegen überall. Heute vermeldet man die Verpflichtung von Yoric Ravet – er alleine wird aber den Karren nicht aus dem Dreck ziehen können.

Ebenfalls erbärmlich war der Auftritt vom FC Lugano, der am Mittwoch im Heimspiel von Thun überfahren wurde. Das Kader der Tessiner ist besonders in der Offensive eigentlich gut bestückt, nur war davon nichts zu sehen.

Auch Xamax hat die erste Partie verloren, allerdings wäre alles andere als eine Niederlage überraschend gekommen, gastierte das Schlusslicht doch beim souveränen Leader. In Neuenburg hat man sich offenbar mehr erhofft, anders ist die Entlassung von Michel Decastel, dem dienstältesten Super-League-Trainer, nicht zu erklären.

Aber warum lässt man einen Trainer die ganze Vorbereitung gestalten, um ihn dann nach nur einem Spiel zu entlassen? Das zeigt, dass man das Vertrauen in den Boss längst verloren hat. Und wenn dem so ist, dann hätte man direkt nach der Vorrunde die Reissleine ziehen müssen. Dabei hat Xamax in Bern keine all zu schlechte Falle abgegeben, in der zweiten Halbzeit erspielte sich das Schlusslicht einige vielversprechende Torchancen, Zerfallserscheinungen waren keine auszumachen. Wie ein Absteiger hat Xamax nicht gespielt, von GC und Lugano kann man das nicht behaupten.

Ist YB immer noch die klare Nummer 1?

YB führt die Tabelle mit 19 Punkten Vorsprung auf Basel und 21 auf Thun souverän an. Gegen Xamax waren die Berner die spielbestimmende Mannschaft, der Sieg geriet nie wirklich in Gefahr. Zu beobachten war aber, dass die Berner mit der 2:0-Führung im Rücken nachliessen. Plötzlich kamen die Neuenburger zu Chancen. Ein Indiz dafür, dass man beim Meister nicht mit letzter Konsequenz agiert? Das werden die kommenden Wochen zeigen.

Ebenfalls zeigen wird sich, ob der FC Basel bald wieder auf Augenhöhe mit YB agiert. Der erste Auftritt war überzeugend, allerdings darf man den Sieg gegen inferiore Grasshoppers auch nicht überbewerten. Und was ist eigentlich mit Thun? Die Thuner haben ihren dritten Platz mit einem klaren Sieg in Lugano zementiert. Am Sonntag folgt zuhause das Derby gegen YB, setzt Thun dort das nächste Ausrufezeichen?

Alle Spiele, alle Tore:

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