Unsägliche Marotten Fünf Dinge, die uns an dieser WM tierisch ärgern

Patrick Lämmle

26.6.2018

Die Iraner beschweren sich über eine Schiedsrichter-Entscheidung.
Die Iraner beschweren sich über eine Schiedsrichter-Entscheidung.
Bild: Keystone

Was gibt es für Fussball-Fans Schöneres als eine WM? Vier Wochen lang leiden, mitfiebern, fachsimpeln, jubeln und weinen – vor Freude oder Enttäuschung. Doch es gibt ein paar Dinge, auf die wir gut verzichten könnten.

Es ist nicht so, dass wir uns wegen ein paar nervigen Begleiterscheinungen die Freude am grössten Fussball-Fest nehmen lassen. Dennoch müssen wir jetzt mal kurz Dampf ablassen. Weil wir aber keine Wutbürger sind, deren einziges Ziel die Verbreitung von Hass ist, wollen wir auch Lösungen präsentieren, wie man die Problemchen aus der Welt schaffen könnte.

1. Rudelbildung

Gefühlt kommt es nach jedem zweiten Foulpfiff zu einer Rudelbildung. Mehrere Spieler rennen auf den Schiedsrichter los, reden auf ihn ein, kommen ihm so nahe, dass er den Atem der Spieler im Gesicht spürt und ihm der Schweissgeruch in die Nase steigt. Das Ganze erinnert manchmal an einen Boxkampf, wo man sich den Gegner förmlich zurechtlegt, um ihm dann den K.o.-Schlag zu verpassen – nur dass dort «eins gegen eins» gekämpft wird. Das Getue ist auch deshalb völlig unnötig, weil sich so noch kein Schiedsrichter dieser Welt hat umstimmen lassen.

Lösung: Konsequent jedem «Rudel-Mitglied» die Gelbe Karte zeigen.

2. Vom Feld schleichen

Spieler, die bei ihrer Auswechslung unterwegs einzuschlafen drohen, sind echt nervig. Da rennen sie 89 Minuten auf dem Platz herum wie junge Rehchen und sobald sie raus müssen, wechseln sie in den Schneckenmodus. Natürlich kann man nicht verlangen, dass ein Spieler vom Platz sprintet, wenn sein Team auf Kurs ist. Aber wenn dann fast eine Minute der Nachspielzeit verstreicht, weil beispielsweise André Silva die 50 Meter nicht schneller zurücklegen will, dann ist das einfach nur noch unsportlich.

Lösung: Anstatt die Spieler – oft mehr als einmal – zu ermahnen, sollten die Schiedsrichter die Gelbe Karte zücken und die Zeit unbedingt nachspielen lassen. Letzteres ist leider nicht immer der Fall.

3. Schauspieler auf dem Platz

Neymar hat sich an dieser WM schon mehrfach für die Rolle des «Sterbenden Schwans» beworben. Noch beschämender ist es, wenn Raubein Pepe nach einem leichten Schulterklopfer zu Boden sackt als wäre er gerade von einem Lastwagen über den Haufen gefahren worden. Und die beiden sind bei Gott nicht die einzigen Laienschauspieler an diesem Turnier.

Lösung: Gelbe Karte zücken. Sollte sich der Spieler übertrieben über die Karte beschweren, zweite Gelbe Karte zeigen und den Spieler unter die Dusche schicken.

4. Beschwerden bei der FIFA

Brasilien (wegen des Schubsers von Zuber vor dem 1:1), Serbien (nach dem 1:2 gegen die Schweiz) und Ägypten (nach dem 1:3 gegen Russland), sie alle haben nach den Spielen Beschwerden bei der FIFA eingereicht. Sie fühlten sich vom Schiedsrichter betrogen oder ärgerten sich darüber, dass die Videotechnik nicht eingesetzt wurde. Mag sein, dass sie sich teilweise zu Recht geärgert haben und der Frust zumindest nachvollziehbar ist. Aber was will man mit diesen Beschwerden erreichen? Ein Wiederholungsspiel? Resultatkosmetik am grünen Tisch? 

Lösung: Sich nicht darüber aufregen, wenn sich wieder ein Team bei der FIFA  ausheult. Denn eigentlich wissen wir ja alle, es wird sowieso nichts passieren.

5. Tierische Belgeiterscheinungen

Mit der Doppeladler-Geschichte haben wir abgeschlossen, denn es nervt, wenn dieses Thema tagelang die Schlagzeilen bestimmt (Kommentar zum Thema). Dabei sollten wir uns doch einfach über die Auftritte unserer Überflieger (hihihi) freuen und mit der vielleicht stärksten Schweizer Nati aller Zeiten mitfiebern.

Messi oder Ronaldo, wer ist denn jetzt der Grösste aller Zeiten? Messi lässt sich vor dem Turnier mit einer Ziege ablichten, Ronaldo antwortet im ersten Spiel mit dem Ziegenbartjubel. Die beiden sollen sich doch einfach voll und ganz auf den Fussball konzentrieren, dann klappt es nämlich auch mit dem Elfmeterschiessen. Messi verschoss gegen Island, Ronaldo gegen den Iran (im Nationalteam hat er 6 von 14 Elfern verschossen!). Sonst kommt man dann plötzlich noch zum Schluss, dass Harry Kane der GOAT («Greatest of all Time») ist. Denn wie er seine Elfer gegen Tunesien in die Maschen drescht, ist einfach nur grossartig.

Lösung: Alles was mit Tieren zu tun hat, gehört ins Tierressort.

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