Top 11 Von der Schockstarre bis zum Münzwurf – unvergessliche Momente dieser EM

pat/dpa

9.7.2021 - 12:15

Mal rührend, mal zum Totlachen – die besten Tweets rund um die EM

Mal rührend, mal zum Totlachen – die besten Tweets rund um die EM

Ach, was haben wir mitgefiebert, geschwitzt und gelitten. Hin und wieder haben wir uns aber auch einfach mal einen Schranz in den Bauch gelacht. Hier sind die Social-Reaktionen rund um die EM, die man einfach gesehen haben muss.

09.07.2021

Schon vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels zwischen Italien und der Türkei stand fest: Diese EM wird eine aussergewöhnliche werden. In elf Ländern, mit Zuschauern, inmitten der Corona-Pandemie. Das Turnier lieferte denkwürdige Momente: traurige, erfrischende, verstörende.

DPA, pat/dpa

Das Bangen um Christian Eriksen, der Abschied von Jogi Löw, Bilder von vollen Stadien und distanzlosen Fans, aber auch Herzen und Tränen – Momente, die von dieser aussergewöhnlichen Europameisterschaft in Erinnerung bleiben werden.

Der Schockmoment

Diesen Tag und diesen Moment wird der europäische Fussball wohl nie vergessen. Es läuft die 43. Minute im Spiel zwischen Dänemark und Finnland am zweiten EM-Tag. Der Däne Christian Eriksen bricht ohne gegnerische Einwirkung zusammen. Bei einem Einwurf geht der 29-Jährige dem Ball entgegen und sackt dann zu Boden. Captain Simon Kjaer bewahrt einen kühlen Kopf, leistet erste Hilfe und weist seine Mitspieler an, einen Sichtschutz um ihren Mitspieler zu bilden. Einige Spieler weinen als die Rettungskräfte Eriksen wiederbeleben, Kjaer tröstet derweil Eriksens Freundin. Stunden später gibts Entwarnung, die Erleichterung ist riesig, schweisst das dänische Team zusammen und trägt es bis ins Halbfinale.



Der Beinahe-Absturz

Vor dem Kracher Deutschland gegen Frankreich (0:1) sorgt eine missglückte Aktion von Greenpeace für Aufregung. Ein Motorschirm-Flieger gerät beim Versuch, einen Ball in die Münchner Arena zu werfen, in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach, kommt ins Trudeln und kann nur mit grosser Mühe einen Absturz in die Zuschauerränge verhindern. Zwei Menschen werden verletzt, der Mann wird abgeführt, Greenpeace entschuldigt sich. Später sagt Bayerns Innenminister Joachim Hermann, dass der Aktivist die Aktion mit seinem Leben hätte bezahlen können, Scharfschützen hätten ihn bereits im Visier gehabt.


Schweizer Achterbahnfahrt

Nach dem Remis gegen Wales lassen sich Granit Xhaka – er hatte sich vor der EM noch ein neues Tattoo stechen lassen –  und Manuel Akanji die Haare färben. Nach der folgenden 0:3-Schlappe gegen Italien ist es DAS Thema, die Kritik ist gewaltig.



Doch dann siegt die Schweiz 3:1 gegen die Türkei und qualifiziert sich als Gruppendritter fürs Achtelfinale. Und dort rettet sich das Team von Petkovic trotz zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand ins Penaltyschiessen – und gewinnt. Die Euphorie ist riesig, plötzlich fiebert das ganze Land mit der Nati mit. In den Strassen wird gar das Spiel gegen Frankreich nachgespielt.

Und Redaktionshund Aira lässt uns vor dem Viertelfinal vom nächsten Coup träumen. Doch Aira liegt falsch. Aber wie hätte die technisch versierte Hündin denn wissen sollen, dass Remo Freuler mit Rot vom Platz gestellt wird und der VAR nicht korrigierend eingreift?

Wer gewinnt? Orakel Aira lässt keine Zweifel offen 😉

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Aira ist nicht nur süss und klug, sondern sie weiss auch ganz genau, wer den Viertelfinal-Kracher zwischen der Schweiz und Spanien heute gewinnt. Und ja, hier ist nichts «gescriptet».

02.07.2021

Zwar hält die Nati in Unterzahl dagegen, lässt keinen Treffer zu (Sommer sei Dank) und so fällt die Entscheidung erneut im Elfmeterschiessen. Das Glück ist den Schützen kein zweites Mal hold (Schär, Akanji und Vargas verschiessen) und so scheidet die Petkovic-Elf, die ohne den gesperrten Xhaka klarkommen muss, aus. Trotzdem ist man hierzulande stolz auf die Mannschaft – auch international wird sie (ab-)gefeiert.



Der Abgang von Jogi Löw

Die Turnierbilanz von Rekord-Bundestrainer Jogi Löw
Applaus für Jogi Löw nach der WM 2014.

- EM 2008: Final (Platz 2)
- WM 2010: Platz 3
- EM 2012: Halbfinal
- WM 2014: Weltmeister
- EM 2016: Halbfinal
- Confederations Cup 2017: Sieger
- WM 2018: Vorrunden-Aus
- EM 2021: Achtelfinal

Als alles vorbei ist, das Achtelfinale gegen England abgepfiffen, die 0:2-Niederlage und das Ausscheiden unabwendbar, da geht der In-diesem-Moment-gerade-noch-Bundestrainer Joachim Löw einfach aus dem Stadion. Er reicht seinem Kollegen Gareth Southgate die Hand, dieser wagt eine Umarmung. Löw läuft Richtung Ausgang, trifft auf Thomas Müller, drückt diesen. Löw klemmt sein Sakko unter den Arm und verschwindet in den Katakomben des Wembley-Stadions. 15 lange Jahre war er Chefcoach der deutschen Nationalmannschaft – der Job seines Lebens ist Geschichte.



Der Jubel und die Regenbogen 

Als das Vorrunden-Aus für Deutschland gerade noch abgewendet wird, bejubelt Leon Goretzka sein Tor zum 2:2-Endstand gegen Ungarn mit einer ganz speziellen Geste. Er formt ein Herz mit beiden Händen und zeigt es in Richtung des ungarischen Fanblocks. Später twittert der Mittelfeldmann des FC Bayern das Foto mit den Worten «Spread Love» (Verbreitet Liebe) und Regenbogenfahnen-Emoji. Der 26-Jährige zählt (nicht nur wegen dieser Szene) zu den wenigen deutschen EM-Gewinnern.


Das volle Haus

Es sind Bilder, die man lange nicht gesehen hat im Fussball. Faszinierend, aber auch verstörend und gefährlich. Zum Spiel Portugal gegen Ungarn kommen 55'662 Fans in die Puskas Arena in Budapest. «Man kann nur hoffen, dass nix passiert», sagt Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeness. Auf den Plätzen im Stadion gilt keine Maskenpflicht, die Menschen stehen dicht an dicht. Im Londoner Wembley-Stadion werden für Halbfinals und Endspiel 60'000 Fans zugelassen. Der perfekte Nährboden für die Delta-Variante …

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Der süsse Gesang

England gegen Italien lautet das Finale der EM 2021. Nicht nur sportlich, auch musikalisch treffen zwei Schwergewichte aufeinander. Die zwei inoffiziellen National-Hymnen der Finalisten im Duell.

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09.07.2021

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Die Tränen

Ruben Vargas schien untröstlich. Nach dem Elfmeter-K.o. gegen Spanien weinte er bitterlich in den Armen von Nationaltrainer Vladimir Petkovic. Auch Goalie Yann Sommer hatte feuchte Augen nach dem Viertelfinal-Aus. Andere schämten sich ihrer Tränen ebenfalls nicht: ob DFB-Profi Joshua Kimmich voller Frust nach dem Achtelfinal-Aus oder aber die um das Leben ihres Mitspielers Christian Eriksen bangenden Dänen. Auch nach dem Final dürften Tränen fliessen.


Der Kniefall

Als das politische Symbol schlechthin wird der Kniefall von diesem Turnier in Erinnerung bleiben. Vor jeder ihrer Partien gehen die englischen Nationalspieler kurz vor dem Anpfiff für einen Moment mit dem Knie auf den Boden – als Geste gegen Rassismus. Einige Teams solidarisierten sich, andere lehnten den Kniefall ab.

Hier ein Bild vor dem Spiel England vs. Deutschland: Selbst der Schiedsrichter geht auf die Knie.
Hier ein Bild vor dem Spiel England vs. Deutschland: Selbst der Schiedsrichter geht auf die Knie.
Bild: Getty

Der Münzwurf

Hach, dieser Giorgio Chiellini! Man kann Italiens Kapitän nicht nicht mögen. In den passendsten und unpassendsten Momenten grinst und lächelt der 36-Jährige. In Erinnerung bleiben wird jedenfalls die Szenerie vor dem Elfmeterschiessen im Halbfinale gegen Spanien. Beim Münzwurf albert Chiellini mit Schiedsrichter Felix Brych und seinem spanischen Kollegen Jordi Alba. Er nennt Alba scherzhaft «Lügner», kneift ihm in die Wange und drückt ihn herzlich.




Die Gesellschaft

Beim Spiel Türkei gegen Wales in Baku sitzt UEFA-Chef Aleksander Ceferin auf der Ehrentribüne zwischen Aserbaidschans Machthaber Ilham Aliyev und Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Staatspräsident hatte am Vortag die Stadt Schuscha besucht, die im Krieg um Berg-Karabach von Aserbaidschan zurückerobert worden war. Die Kontakte zwischen Funktionären und Spitzenpolitikern sorgen immer wieder für Debatten. Gut fürs Image sind solche Bilder nicht. Wir verzichten an dieser Stelle auf die Verbreitung dergleichen.

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