Vierkampf im Angriff1, 2, 3 ... oder sogar 4 Stürmer? Wer soll für die Nati-Tore in Russland sorgen?
mhe
30.5.2018
Seferovic, Gavranovic, Drmic oder Embolo – vier Stürmer, vier Geschichten und vier unterschiedliche Aussichten auf einen fixen Platz im WM-Kader für Russland. Was spricht für und gegen die jeweiligen Akteure? Eine Einschätzung.
Haris Seferovic
Im «System-Petkovic» ist Seferovic in der Nati eigentlich gesetzt. Keiner der drei anderen Stürmer hat seit der WM Endrunde 2014 in Brasilien mehr Spiele in der Nati bestritten. In der WM-Qualifikation verpasste er keine Partie und war im Sturmzentrum gesetzt. Gegen ihn sprechen die Leistungen bei Benfica Lissabon. Nur 80 Spielminuten seit dem 1. Dezember sind eigentlich zu wenig. Die aktuelle Form ist das grosse Manko im Vergleich zur Konkurrenz. Petkovic wird den «erfahrensten» Nati-Stürmer aber kaum aus dem Kader streichen.
Mario Gavranovic
Der fomstärkste der vier potentiellen Stürmer ist in dieser Spielzeit ganz klar Mario Gavranovic. Er hat in der kroatischen Liga in 32 Spielen 15 Tore für HNK Rijeka und Dinamo Zagreb erzielt. Und er trifft in wichtigen Spielen: Mit zwei Toren sichert er Dinamo Zagreb im letzten Meisterschaftsspiel den Titel und vier Tage später erzielt er den goldenen Treffer im Cupfinale gegen Hajduk Split. Für den 28-Jährigen spricht die Form, dafür ist er (noch) nicht mit den Mechanismen der Nati vertraut. Bei den beiden Testspielen im März gegen Griechenland (1:0) und Panama (6:0) wirkte er allerdings keineswegs wie ein Fremdkörper, erzielte ein Tor und bereitete zwei vor. Dies nachdem er, auch aufgrund von Verlezungen, knapp vier Jahre lang kein Thema mehr war in der Nati.
Josip Drmic
Er ist das «Stehaufmännchen» mit dem unbändigen Willen. Nach zwei komplizierten Knieverletzungen prophezeiten einige Ärzte bereits sein Karriereende. Doch er kämpfte sich eindrücklich zurück (Bluewin berichtete). Gegen Ende Saison erhielt er immer wieder Spielpraxis und fand zu alter Stärke. Bei seinen letzten sechs Pflichtspiel-Einsätzen erzielte der Stürmer von Borussia Mönchengladbach starke vier Tore und buchte einen Assist. Kann Petkovic in Russland auf einen solchen Kämpfer verzichten? Hinzu kommt, dass Drmic bereits WM-Erfahrung gesammelt hat. In Brasilien kam er in allen Partien zum Einsatz.
Breel Embolo
Er hat seit dem Spiel am 22. April gegen den 1. FC Köln aufgrund einer Oberschenkelblessur keinen Ernstkampf mehr bestritten. Nachdem der Schalker gerade in der Rückrunde zu alter Form zurückzufunden hatte, kam diese Verletzung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt und kostete ihn wertvolle Spielpraxis. Für ihn spricht sein Talent, seine Physis und die Variabilität, da er auch auf dem linken oder rechten Flügel eingesetzt werden kann.
Es ist also durchaus denkbar, dass Petkovic alle vier Angreifer mit nach Russland nimmt.