Die Gruppenphase bei der Fussball-WM in Katar ist Geschichte, jetzt geht es in der K.o.-Phase so richtig um die Wurst. Hier halten wir dich über tagesaktuelle Ereignisse rund um das Grossereignis auf dem Laufenden.
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Kane jetzt Englands alleiniger Turnier-Toptorjäger
Kapitän Harry Kane ist mit seinem Tor im WM-Achtelfinale von Katar zu Englands alleinigem Rekordtorjäger bei grossen Turnieren avanciert. Der 29 Jahre alte Stürmer von Tottenham Hotspur traf am Sonntagabend in Al-Chaur gegen Senegal in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum 2:0-Pausenstand und zog mit seinem elften Turniertor an Gary Lineker vorbei, der bei zehn stand und diese allesamt bei Weltmeisterschaften erzielte.
Kane wurde vor vier Jahren in Russland mit sechs Treffern WM-Torschützenkönig und legte bei der EM 2021 mit vier weiteren Toren nach. In Katar war Kane bis zum Achtelfinale erfolglos geblieben. Insgesamt war es sein 52. Tor im Nationaltrikot der Three Lions. Zu Rekordhalter Wayne Rooney (53) fehlt nur ein weiterer Treffer.
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Fabian Schär liegt flach – jetzt reagiert der Verband
Yann Sommer, Nico Elvedi und Philipp Köhn verpassten das Spiel gegen Serbien stark erkältet. Auch Akanji war verschupft, konnte aber spielen. Die gute Nachricht: Die etatmässigen Stammspieler Sommer und Elvedi sind zurück im Training. Die schlechte Nachricht: Jetzt liegt Fabian Schär flach und muss am Sonntag das Training sausen lassen. Grund dafür dürften die teils krassen Temperaturunterschiede sein. Draussen schwitzt man bei 30 Grad und dann kommt man in teils bis auf 16 Grad runtergekühlte Räume oder Transportmittel.
Von Verbandsseite heisst es, dass man noch nie eine solche Erkältungswelle erlebt habe. Dem will man nun einen Riegel schieben. «In allen Mannschafts-Räumen und im Teambus, wird die Klimaanlage komplett ausgeschaltet, während sich das Team darin befindet», so Adrian Arnold, Medienchef beim Schweizerischen Fussballverband.
Zudem seien die Spieler dazu aufgefordert worden, viel zu trinken, vor allem warme Getränke, so Arnold. Und weiter: «Alle Spieler haben zudem Vitamin-Brausetabletten erhalten, die sie täglich nehmen sollten.» Bleibt zu hoffen, dass die Massnahmen greifen, denn gegen Portugal braucht es eine Mannschaft in Bestform – und in Bestbesetzung.
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Giroud alleiniger Rekordschütze Frankreichs
Durch seinen Treffer zum 1:0 im WM-Achtelfinale gegen Polen ist Olivier Giroud zum alleinigen Rekordschützen von Weltmeister Frankreich aufgestiegen. Es war sein 52. Länderspiel-Treffer, bisher führte er die Bestenliste gemeinsam mit Thierry Henry an.
Für den 36-Jährigen, der seit seinem Doppelpack beim 4:1 gegen Australien schon zweitältester WM-Schütze Frankreichs nach Zinedine Zidane ist, war es der dritte Treffer bei diesem Turnier. Beim WM-Triumph 2018 in Russland war er ohne Tor geblieben, obwohl er in allen sieben Spiele zum Einsatz gekommen war.
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Lewandowski lässt weiteren WM-Start offen
Weltfussballer Robert Lewandowski hat nach dem WM-Aus im Achtelfinale gegen Frankreich offen gelassen, ob er einen Start bei der Weltmeisterschaft in vier Jahren anstrebt. «Es ist jetzt schwer zu sagen. Von der körperlichen und sportlichen Seite habe ich keine Sorge, aber es gibt so viele unterschiedliche Dinge, die alle zusammen darüber entscheiden können, dass es die letzte WM sein könnte», sagte der 34-Jährige am Sonntagabend in Al-Thumama nach dem 1:3 gegen Frankreich.
Lewandowskis Vertrag in Barcelona endet am 30. Juni 2026, zum WM-Zeitpunkt ist er noch Profi. Das Turnier findet in den USA, Mexiko und Kanada statt. «Das ist noch ein langer Weg. Man braucht Freude am Spiel, das wird auch in der nahen Zukunft ein wichtiger Bestandteil sein», sagte Lewandowski.
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Thomas Müller: «Der Stachel sitzt brutal tief, gefühlt tiefer als sonst»
Vor laufender Kamera hatte Thomas Müller nach dem WM-Aus in der Gruppenphase ein Interview gegeben, das man als Rücktrittserklärung deuten konnte. Nun meldet er sich auf Instagram zu Wort und spricht über die enttäuschende WM, die er noch immer nicht verarbeitet hat.
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Neymar fit für den Achtelfinal gegen Südkorea
Superstar Neymar steht den Brasilianern im Achtelfinale der Fussball-Weltmeisterschaft wieder zur Verfügung. Auf die entsprechende Frage eines Journalisten antwortete Nationaltrainer Tite am Sonntag in Doha knapp: «Ja.» Die Seleção startet am Montag (20 Uhr) gegen Südkorea in die K.o.-Phase des Turniers in Katar.
Der 30-Jährige hatte nach seiner Fussverletzung aus dem Auftaktspiel gegen Serbien (2:0) am Samstag erstmals wieder mit dem Ball trainiert. «Ich fühle mich gut, ich wusste, dass ich es jetzt tun würde», schrieb Neymar in den sozialen Medien und stellte dazu Fotos vom Training.
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Xhakas Botschaft auf Instagram
Xhaka postet am Sonntagnachmittag ein Bild von sich und schreibt darunter: «Diejenigen, die sich am besten konzentrieren können, sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen.»
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Shaqiri wertet Xhaka-Geste nicht als «Extra-Gruss»
Xherdan Shaqiri wertet die Gesten von Granit Xhaka im WM-Spiel gegen Serbien nicht als gezielte Provokationen. «Ihr macht das immer so gross. Er weiss selbst, was er da gemacht hat. Da müsst ihr die Beteiligten selbst fragen», sagte der 31-Jährige bei einem Medientermin im Schweizer Quartier in Doha zwei Tage vor dem Achtelfinal-Duell mit Portugal.
Xhaka war in der zweiten Halbzeit des Gruppenspiels am Freitag mit der serbischen Bank aneinandergeraten und hatte sich in den Schritt gegriffen. «Ich habe nicht gesehen, was er gemacht hat. Ich habe nur ein paar Bilder gesehen», sagte Shaqiri. «Ich denke nicht, dass Granit da einen Extra-Gruss an jemanden schicken wollte.»
Xhaka hat genau wie Shaqiri kosovarische Wurzeln. Das Kosovo ist seit 2008 eine eigenständige Republik, Serbien betrachtet sie aber immer noch als Teil seines Territoriums. Nach seinem Treffer in der Partie am vergangenen Freitag hatte Shaqiri seinen Finger auf die Lippen gelegt - ein Signal an die serbischen Fans. «Es wurde ja viel gepfiffen. Das war für die, die gegen mich gepfiffen haben», sagte Shaqiri.
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Kobel verteidigt deutsches BVB-Duo
Gregor Kobel hat die deutschen Auswahlspieler Niklas Süle und Nico Schlotterbeck nach teils heftiger Kritik nach dem deutschen WM-Aus in Schutz genommen. «In so einem Turnier wird meistens jede Kleinigkeit bestraft, da reicht schon eine kleine Misskommunikation und plötzlich siehst du als Verteidiger doof aus», sagte der 24-Jährige über seine beiden Teamkollegen von Borussia Dortmund in einem Interview des TV-Senders Sport1. «Trotzdem sind die beiden super Jungs, die in dieser Saison schon sehr viele Top-Leistungen gebracht haben.»
Er sei sich sicher, «dass Niki und Nico schnell wieder auf die Beine kommen und wieder solche Leistungen bringen werden. Die Qualität haben sie!», ergänzte Kobel, der auch Gerüchte über einen möglichen Wechsel zum FC Bayern kommentierte: «Ich spiele für Dortmund und wir haben einiges vor mit dem BVB. Das ist alles, was mich interessiert.»
Zum emotional aufgeladenen Spiel gegen Serbien meinte Kobel: «Da spielt einfach eine gewisse Historie mit rein. Die Serben reden gerne viel und versuchen halt auch ein bisschen zu provozieren.» Davon habe man sich aber nicht gross beeinflussen lassen, sondern sei in den eigenen Aktionen «cool und klar geblieben».
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Emotionaler Messi mit Gedanken bei der Familie
Lionel Messi war mit seinen Gedanken beim Einzug ins Viertelfinale auch bei seiner Familie. «Ich sehe, wie sie sich freuen», sagte der 35 Jahre alte Vater von drei Söhnen am Samstag nach seiner Wahl zum «Man the Match» beim 2:1-Sieg von Argentinien über Australien. Er habe vom Anpfiff bis zum Ende an sie gedacht, betonte Messi, der die 1:0-Führung erzielt und die Fussball-Welt einmal mehr begeistert hatte.
«Meine Söhne verstehen jetzt, was eine Weltmeisterschaft bedeutet und das bringt mir noch mehr Freude», sagte Messi, der zusammen mit seiner Frau Antonela Roccuzzo die Söhne Thiago, Mateo und Ciro hat. Alle sind in Katar, um Messi zu unterstützen. Bei den Toren jubelten sie auf der Tribüne mit. «Es ist toll zu sehen, wie sie es erleben», sagte Messi.
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Biden tröstet US-Boys
Nach dem Aus im WM-Achtelfinale versuchte auch Präsident Joe Biden, die tief enttäuschte US-Auswahl wieder aufzurichten. «Jungs, Ihr habt uns stolz gemacht. Wir stehen auf und gehen weiter», twitterte der US-Präsident. «Auf eine glänzende Zukunft und 2026 hier bei uns zu Hause.»
Die Fussball-Weltmeisterschaft in vier Jahren in den USA, Kanada und Mexiko war kurz nach dem K.o. der Mannschaft um Tyler Adams durch das 1:3 gegen Niederlande noch kein richtiger Mutmacher. «Eine WM ist nur alle vier Jahre, das macht es so einzigartig und so schmerzhaft, weil man vier Jahre warten muss», sagte Abwehrspieler Walker Zimmerman. Aber das Turnier als Gastgeber werde sicher aufregend, man wolle dann die nächste Generation inspirieren.
Das aktuelle Team, aus dem viele Profis um Christian Pulisic (24) in vier Jahren auf dem Zenit ihrer Karriere sein dürften, begeisterte schon jetzt. «Wir haben viele amerikanische Fans stolz gemacht mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben», sagte Zimmerman. Die Mannschaft von Trainer Gregg Berhalter kam bei Top-Einschaltquoten in der Heimat ohne Niederlage durch die Gruppenphase, trennte sich 0:0 von den hoch gehandelten Engländern – und sie war auch gegen die Niederländer nicht chancenlos. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre sogar eine Überraschung gegen die abgeklärten Holländer möglich gewesen.
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Van Gaals Kuss für Dumfries: «Ich bin enorm stolz»
Die wohl überraschendste Belohnung erhielt Hollands Denzel Dumfries gut eine Stunde nach seinem überragenden Spiel gegen die USA. Sein Fussballtrainer Louis van Gaal wurde gefragt, ob er denn stolz auf Dumfries sei, der beim 3:1 gegen die USA zwei Tore vorbereitet und eins geschossen hatte. «Ich zeige es Ihnen», antwortete van Gaal, liess Taten folgen und gab seinem Abwehrmann einen Kuss. «Ich habe ihm schon am Donnerstag einen dicken Kuss gegeben und jetzt tue ich es wieder.»
Neben Dumfries auf der rechten Seite hatte auch der linke Aussenverteidiger Daley Blind sein starkes Spiel mit einem Tor und einer Vorlage gekrönt. «Ich bin enorm stolz auf meine Aussenverteidiger», betonte van Gaal. Dumfries wurde zudem nach der Begegnung vom Weltverband FIFA zum Spieler des Spiels gekürt.
Auf der anschliessenden Fragestunde erklärte Dumfries – noch ungeküsst – wie er zu seinem Vornamen gekommen ist. «Ich wurde nach Denzel Washington benannt, und ich bin sehr stolz darauf. Denzel Washington ist eine sehr starke Persönlichkeit mit einer starken Stimme», sagte der 26-Jährige von Inter Mailand. Im Viertelfinale hat er wieder Gelegenheit für grosse Taten. Am Freitag trifft die Niederlande auf Argentinien.
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Matthäus kritisiert DFB, aber: «Hansi hat das Zeug dazu»
Lothar Matthäus hat dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) nach dem frühen Aus bei der Weltmeisterschaft vorgeworfen, die Debatte um die vom Weltverband FIFA verbotene «One Love»-Binde nicht in den Griff bekommen zu haben. «Der DFB hat es fahrlässig verpasst, rechtzeitig eine klare Entscheidung zu fällen, damit der Fussball im Fokus stehen kann», schrieb der deutsche Rekordnationalspieler in einem Beitrag für die «Bild»-Zeitung.
Auch Oliver Bierhoff wurde von Matthäus kritisiert. Der DFB-Direktor stehe zu Recht in der Kritik, schliesslich stimmten die Ergebnisse seit fünf Jahren nicht mehr. «Also muss man fragen, ob er noch der Richtige ist! Natürlich liegt es auch in seiner Verantwortung, dass das Binden-Thema eskalierte.»
Bundestrainer Hansi Flick stärkte Matthäus dagegen. Personelle Konsequenzen dürften nach dem WM-Aus in der Vorrunde zwar nicht ausgeschlossen werden, schrieb der 61-Jährige. «Ich finde trotzdem, dass Hansi Flick Bundestrainer bleiben muss, sehe auch keine bessere, verfügbare Alternative.» Der frühere Weltmeister-Kapitän führte aus: «Hansi hat das Zeug dazu. Und ist selbstkritisch genug, um aus seinen Fehlern zu lernen.»
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Southgate von Favoritenscheitern überrascht
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate ist vom frühzeitigen Ausscheiden der WM-Mitfavoriten Deutschland, Belgien und Dänemark überrascht. Dies sagte der 52-Jährige vor dem eigenen Achtelfinal-Duell mit Afrikameister Senegal an diesem Sonntag (20.00 Uhr/MagentaTV). «Das zeigt, wie konkurrenzfähig es hier bei der WM zugeht. Diese Teams waren bei den vergangenen Turnieren sehr gut. Belgien war im Halbfinale der WM, Dänemark war im Halbfinale der EM. Wir haben erwartet, dass sie weit kommen», sagte Southgate.
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«England hat sich zum Titelkandidat entwickelt» – so tippt Experte Gygax
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Das bringt der Sonntag
Heute starten Vize-Europameister England und Titelverteidiger Frankreich mit ihren Achtelfinals in die K.o.-Phase des Turniers. Die Three Lions treffen ab 16 Uhr auf Afrika-Meister Senegal, ab 20 Uhr sind die Franzosen gegen Lewandowskis Polen gefordert. Wer schnappt sich nach Argentinien und Holland die nächsten Viertelfinal-Tickets?
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Nach Australiens Aus: Trainer Arnold lässt Zukunft offen
Australiens Nationaltrainer Graham Arnold hat seine Zukunft nach dem Achtelfinal-Aus bei der Fussball-WM in Katar offen gelassen. Er werde erst mal Urlaub machen und «dann wird man sehen, was passiert», sagte der 59-Jährige nach dem 1:2 gegen Titelmitfavorit Argentinien am Samstagabend. Er habe bisher nicht darüber nachgedacht, wie es weitergeht. Er brauche erst mal eine Pause, so Arnold. Sein Vertrag als Coach der Socceroos endete mit dem Turnier in Katar.
Seine Spieler könnten stolz sein auf «alles, was sie mir und der Nation gegeben haben», betonte Arnold. «Es war eine Reise über viereinhalb Jahre und eine harte Reise für jeden», sagte er über den Weg der Australier, die sich als vorletztes Team für die WM qualifiziert und bei dieser dann erstmals seit dem Turnier 2006 in Deutschland wieder das Achtelfinale erreicht hatten. «Es ging darum, die Nation stolz zu machen und ich bin sicher, dass wir das geschafft haben», sagte Arnold.
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Round-up: So verliefen die ersten beiden Achtelfinals
In seinem 1000. Spiel feiert Messi mit Argentinien den Viertelfinal-Einzug. Die USA gibt sich kämpferisch, muss sich aber von den Holländern geschlagen geben. Das WM-Round-up zum Samstag.