Skandal im Supercup Der alles entscheidende Elfmeter hätte wiederholt werden müssen

Von Patrick Lämmle

15.8.2019

Neun Tage nach seiner Ankunft mutiert der eigentliche Ersatzkeeper von Liverpool zum Held. Adrián hält im Supercup den alles entscheidenden Elfmeter und beschert den «Reds» den ersten Titel der Saison. Doch das Ganze hat einen fahlen Beigeschmack.



Auf den letzten Drücker hat Liverpool den 32-jährigen Adrián als Backup für Alisson verpflichtet. Der Spanier sass vergangene Saison bei West Ham auf der Bank, kam in der Liga nicht ein einziges Mal zum Einsatz. Ganz anders nun bei Liverpool. Bereits im ersten Ligaspiel wird er nach 39 Minuten eingewechselt, weil sich Alisson die Wade zerrt. Der Stammkeeper wird voraussichtlich einige Wochen ausfallen.

Und so steht Adrián auch am Mittwoch Abend im Supercup-Final zwischen den Pfosten. Das Spiel gegen Europa-League-Sieger Chelsea wird erst im Elfmeterschiessen entschieden – dort pariert der Neuzugang den alles entscheidenden Elfer von Youngster Tammy Abraham. Mitspieler und Trainer Jürgen Klopp sprinten in Richtung des Torhüters und fallen ihm glückselig um den Hals.



Doch das Ganze hat einen fahlen Beigeschmack, denn der Penalty von Abraham hätte wiederholt werden müssen, da der Keeper bei der Ballabgabe bereits mit beiden Füssen die Torlinie verlassen hat. Die neue Regel besagt, dass der Goalie bei der Schussabgabe mit mindestens einem Fuss die Linie berühren muss. Und obwohl beim Supercup-Endspiel der Videobeweis zum Einsatz kommt, schaltet er sich bei der alles entscheidenden Szene nicht ein. Ein skandalöser Fehlentscheid, der Liverpool den ersten Titel der Saison beschert.



An der Frauen-WM in diesem Sommer haben die Unparteiischen die Elfmeter noch mit Argusaugen überprüft. Mehrere verschossene Penaltys wurden nach Regelverstössen der Torhüterinnen wiederholt.

Bei der Schussabgabe muss der Torhüter mit einem Fuss die Linie berühren. Adriáns Parade war deshalb klar regelwidrig,
Bei der Schussabgabe muss der Torhüter mit einem Fuss die Linie berühren. Adriáns Parade war deshalb klar regelwidrig,
Bild: Screenshot

Matchhighlights und Telegramm

Liverpool – Chelsea 2:2 (1:1, 0:1) n.V., 5:4 i.P.

Besiktas-Stadion, Istanbul. – 41'000 Zuschauer. – SR Frappart (FRA). – Tore: 36. Giroud 0:1. 48. Mané 1:1. 95. Mané 2:1. 100. Jorginho (Foulpenalty) 2:2. – Penaltyschiessen (Liverpool beginnend): Firmino 1:0, Jorginho 1:1; Fabinho 2:1, Barkley 2:2; Origi 3:2, Mount 3:3; Alexander-Arnold 4:3, Emerson 4:4; Salah 5:4, Abraham (Adrian hält).

Liverpool: Adrian; Gomez, Matip, Van Dijk, Robertson (91. Alexander-Arnold); Milner (64. Wijnaldum), Fabinho, Henderson; Oxlade-Chamberlain (46. Firmino), Salah, Mané (103. Origi).

Chelsea: Arrizabalaga; Azpilicueta, Zouma, Christensen (85. Tomori), Emerson; Jorginho, Kanté, Kovacic (101. Barkley); Pulisic (74. Mount), Giroud (74. Abraham), Pedro.

Bemerkungen: Liverpool ohne Shaqiri (Ersatz), Alisson, Clyne und Keita (alle verletzt). Chelsea ohne James, Loftus-Cheek, Van Ginkel und Hudson-Odoi (alle verletzt). 22. Lattenschuss Pedro. 76. Arrizabalaga lenkt einen Schuss von Van Dijk an den Pfosten.


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