Er hat mehr Geld als Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zusammen. Doch er spielt nicht bei PSG und auch nicht bei Manchester United, sondern in der bescheidenen Liga Thailands beim Chonburi FC. Sein Name: Faiq Bolkiah.
Sein Vermögen wird auf rund 15 Milliarden Franken geschätzt. Unrealistisch viel für einen gerade mal 23-jährigen Fussballer, den zudem kaum jemand wegen seiner Tore und Dribblings kennt. Zu seinem prall gefüllten Konto ist Bolkiah auch nicht durch seine Taten auf dem Fussballplatz gekommen, sondern weil er ein Mitglied des Königshauses von Brunei ist. Genau genommen ist er der Sohn von Jefri Bolkiah, dem Prinz von Brunei, und der Neffe von Hassanal Bolkiah, dem Sultan von Brunei.
Geboren ist Faiq Bolkiah in Los Angeles, neben der Staatsbürgerschaft des Bruneis besitzt er auch jene der USA. Und trotz all dem in die Wiege gelegten Reichtum gab es für ihn als Kind nur ein Ziel: Fussballer werden. Das nötige Kleingeld für eine gute Ausbildung brachte seine Familie selbstredend problemlos auf.
In England und Portugal chancenlos
Mit elf Jahren wechselte er nach England, in die Nachwuchs-Academy des FC Southampton. 2013 ging es weiter in den Chelsea-Nachwuchs und von dort dann 2016 nach Leicester, wo er ein Jahr später einen Profi-Vertrag für drei Jahre unterschrieb, aber kein Spiel für die Foxes machte.
2020 versuchte sich Bolkiah dann in Portugal, beim CS Maritimo auf Madeira. Bereits nach einem Jahr schob man ihn aber in die B-Mannschaft in die 4. Liga ab, wo er aber auch nur zu drei Einsätzen kam, und löste den Vertrag nun Mitte Dezember schliesslich auf. Lange ohne Verein blieb der junge, aber bislang noch ziemlich erfolglose Stürmer nicht. Doch statt in der Premier League ist er nun in der Thai League beim FC Chonburi gelandet. Der entsprechende Vertrag wurde diese Woche unterschrieben.
«Er wollte keine besonderen Privilegien»
Sasit Singtothong, dem Sportmanager des Tabellendritten, ist es jedoch wichtig zu betonen, dass man ihn aufgrund seiner fussballerischen Qualität und nicht aufgrund seines Geldes verpflichtet habe. Es sei aber auch «aufregend, einen Spieler im Team zu haben, der auf der ganzen Welt Schlagzeilen produziert». Ob der Chonburi FC seinem neuen Stürmer indes überhaupt ein Gehalt bezahlen muss oder ob dieser neuerdings als Sponsor des Vereins auftritt, ist nicht überliefert.
Kommt er in der Thai League zum Einsatz, dann können sich auch zwei Schweizer ein Bild von den fussballerischen Fähigkeiten des sechsfachen Nationalspielers des Bruneis machen. Der langjährige Super-League-Spieler Sébastien Wüthrich, der seit dieser Saison für den Ratchaburi FC spielt. Und Charyl Chappuis, Schweizer U17-Weltmeister von 2009, der in Thailand, dem Heimatland seiner Mutter, zum Megastar und zur Werbe-Ikone geworden ist und aktuell beim Port FC unter Vertrag steht.
Faiq Bolkiah wird von ehemaligen Mitspielern im Umgang als sehr zurückhaltend und bescheiden beschrieben, auch wenn er privat ein Luxusleben führt. Diese Eindrücke bestätigt auch Chonburi-Manager Singtothong: «Er wollte keine besonderen Privilegien.»