Gregor Kobel ist die unangefochtene, neue Nummer 1 im Tor der Schweizer Nationalmannschaft. «Da sind wir wirklich privilegiert in der Schweiz», sagt Jörg Stiel und blickt zudem kritisch nach Deutschland.
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- Seit dem Rücktritt von Yann Sommer nach der EM ist Gregor Kobel die neue Nummer 1 im Tor der Schweizer Nationalmannschaft.
- Der Torhüter von Borussia Dortmund wurde in Deutschland ausgebildet. «Die Deutschen wären froh, hätte Kobel einen deutschen Pass», sagt Jörg Stiel im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport.
- Deutschland sehe sich zwar selbst als Goalie-Land, dennoch gebe es derzeit Diskussionen um den Posten als Nummer 1.
Die Schweizer Nationalmannschaft ist seit Jahren auf der Goalie-Position überragend besetzt. Mit Yann Sommer hütete die letzte Dekade ein Torhüter von Weltklasse-Format den Kasten unserer Nati. Mit 35 Jahren trat der Stammkeeper von Inter Mailand im Sommer aus der Nati zurück.
Doch nach ihm kommt nicht die grosse Leere, im Gegenteil. Mit Gregor Kobel steht ein Nachfolger bereit, der ebenfalls schon längst als einer der besten Torhüter der Welt zählt. Und auch hinter Kobel ist die Schweiz mit Yvon Mvogo, Philipp Köhn oder Jonas Omlin hervorragend besetzt. An Nachwuchs fehlt es dank Pascal Loretz (21, Luzern) oder Marvin Keller (22, YB) ebenfalls nicht.
Etwas weniger rosig sieht es auf der Goalie-Position in Deutschland aus. Manuel Neuer trat wie Yann Sommer nach der Europameisterschaft zurück. Wie die Schweiz mit Kobel, hätte auch Deutschland mit Marc-André ter Stegen einen prädestinierten Nachfolger. Doch der Barça-Goalie riss sich die Patellasehne und wird die komplette Saison verpassen.
«Da sind wir wirklich privilegiert in der Schweiz»
Die Torhüterposition von Deutschland wird auch im Fussball-Talk Heimspiel zum Thema. Im Studio sitzt nicht nur die aktuelle Nummer 1 Gregor Kobel, sondern auch der ehemalige Stammgoalie der Nati: Jörg Stiel. Dieser hält fest: «Die Deutschen wären froh, wenn Gregi (Kobel, die Red.) nicht nur in Deutschland ausgebildet worden wäre, sondern auch einen deutschen Pass hätte.» Kobel wechselte bereits 2014 im Alter von 16 Jahren vom Nachwuchs der Grasshoppers in die Jugendabteilung der TSG Hoffenheim. Von dort ging es für Kobel über Augsburg und Stuttgart 2021 weiter zu Borussia Dortmund.
Stiel zählt die Torhüter auf, die nun um den Stammplatz im DFB-Tor kämpfen: «Oliver Baumann, Alexander Nübel, Jannis Blaswich.» Das Ganze sei eine Diskussion in Deutschland, ein Problem welches wir in der Schweiz nicht haben: «Und Deutschland sieht sich ja selbst auch ein wenig als Goalie-Land.» Wie überragend und konstant Kobel in der Deutschen Bundesliga tatsächlich spielt, zeigt ein Fakt, welchen blue Sportchef Andreas Böni einwirft: «Der Kicker hat ihn viermal in Folge zum besten Keeper der Bundesliga gewählt.» Jörg Spiel ergänzt: «Da sind wir wirklich privilegiert in der Schweiz.»