«Ich will unser Land stolz machen» Die Saudis wollten uns Nati-Coach Yakin wegschnappen

lih

10.8.2023

Murat Yakin hatte saudi-arabische Klubs am Hörer.
Murat Yakin hatte saudi-arabische Klubs am Hörer.
KEYSTONE

Einige Klubs aus Saudi-Arabien befinden sich auf Shopping-Tour. Neben namhaften Spielern stehen auch Trainer auf dem Einkaufszettel. So auch Nati-Coach Murat Yakin. Er erteilte den Saudis kurzerhand eine Abfuhr.

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  • Zwei Klubs aus Saudi-Arabien lockten Nati-Coach Murat Yakin in die Saudi Pro League. Der 48-Jährige lehnte die Angebote ab.
  • «Für mich kommt ein Wechsel in der jetzigen Situation überhaupt nicht infrage», sagt Yakin gegenüber «Blick». Er wolle mit der Nati die EM in Deutschland erreichen und das Land stolz machen.
  • Yakin ist nicht der erste Coach, der den saudischen Argumenten widerstehen kann. Bereits Star-Coach José Mourinho entschied sich gegen einen Wechsel in den Wüstenstaat.

Die saudische Transferoffensive ist schon längst auf den Spielfeldrand übergeschwappt. Sowohl Liverpool-Legende Steven Gerrard als auch das 35-jährige Trainer-Talent Matthias Jaissle wurden bei der saudi-arabsichen Verlockung schwach.

Nicht so Murat Yakin. Der Nati-Coach hatte Angebote aus Saudi-Arabien auf dem Tisch liegen, wie er dem «Blick» bestätigt. Konkreter: Al-Hilal (Klub von Milinkovic-Savic, Koulibaly) und Al-Ahli (Firmino, Mahrez, Saint-Maxim) buhlten um Yakin. Doch er lehnte ab: «Für mich kommt ein Wechsel in der jetzigen Situation überhaupt nicht infrage», sagt er gegenüber der Zeitung.

«Ich will mit Team und Staff unser Land stolz machen»

Der Entscheid gegen Saudi-Arabien, weil Yakin mit der Nati Grosses vorhat: «Ich habe einen laufenden Vertrag und bin sehr dankbar, Nati-Trainer zu sein. Wir stehen mitten in einer tollen Kampagne. Ich will mich mit den Spielern für die EM 2024 in Deutschland qualifizieren und dort gemeinsam mit ihnen und unserem Staff unser Land stolz machen.»

Seit zwei Jahren ist Yakin Chefcoach der Schweizer Nationalmannschaft, sein Vertrag läuft bis nach der EM 2024 in Deutschland. Was danach passiert, steht in den Sternen. Ein Wechsel nach Saudi-Arabien werde Yakin nicht ganz ausschliessen. «Mal schauen, wie nachhaltig die Liga ist», sagt der 48-Jährige und nimmt hierbei Bezug auf das gescheiterte Projekt des chinesischen Fussballs, eine grosse Liga aufzubauen.

Tami über Yakins Saudi-Korb: «Das ist ein starkes Statement»

Ob Pierluigi Tami, Direktor des Schweizerischen Fussballverbands, von den Gesprächen zwischen Yakin und den Saudi-Klubs weiss? «Murat hat uns darüber informiert, dass es Interessenten gibt, dass dies für ihn aber kein Thema sei», sagt Tami dem «Blick» und fügt an: «Das ist ein starkes Statement und auch ein Beleg dafür, mit welchem Fokus er und wir auf unser nächstes Ziel hinarbeiten, uns für die EM in Deutschland zu qualifizieren.»

Murat Yakin war offenbar Teil einer langen Einkaufsliste von Al-Hilal und Al-Ahli. Auch Star-Trainer José Mourinho hatte Angebote der exakt gleichen Klubs. Berichten zufolge seien dem Portugiesen 120 Millionen Euro Gehalt für zwei Jahre angeboten worden. Doch auch er erteilte den Saudis eine Abfuhr.

Kick-off der Saudi Pro League ist am kommenden Freitag. Die saudi-arabische Liga dürfte nach der Shopping-Tour bei einigen Fussballliebhabern auf mehr Interesse stossen. Spieler wie Jordan Henderson, Sadio Mané oder Karim Benzema geben ihr Debüt auf der arabischen Halbinsel.

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