Barça top, Dortmund floppt Diese Klubs haben für ihre Spieler zu viel bezahlt

tbz

26.9.2022

Robert Lewandowski – ein Schnäppchen? 
Robert Lewandowski – ein Schnäppchen? 
Bild: KEYSTONE

Inflation. Das Marktwirtschafts-Thema der Stunde liegt im Fussballgeschäft schon seit Jahren auf dem Tisch. Aber wer trägt Schuld an den astronomischen Preisen auf dem Transfermarkt? Die Zahlen-Jongleure des Fussball-Observatoriums CIES in Neuenburg versuchen sich in einer Antwort.

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26.9.2022

Über viereinhalb Milliarden Euro liessen sich die Klubs aus den fünf europäischen Top-Ligen ihre Neuverpflichtungen in diesem Sommer kosten. Das ist neuer Rekord. Mit Abstand am meisten haben dabei die englischen Vereine ausgegeben, die Spieler im Gesamtwert von sage und schreibe 2,237 Milliarden Euro unter Vertrag nahmen. Das ist gleich viel wie die spanische, italienische, französische und deutsche Liga zusammen. Eine finanzielle Machtdemonstration.

Kein Wunder sehen viele Beobachter die Premier-League-Teams in der Verantwortung, wenn es um steigende Preise auf dem Transfermarkt geht. Eine Annahme, die durch die jüngsten Zahlen des CIES-Fussball-Observatorium unterstützt wird.

Dortmund vor Bayern München

Hauptantreiber der Inflation ist sogleich auch ein Klub von der Insel. Allerdings handelt es sich dabei überraschenderweise nicht um das neureiche Manchester City, sondern um Stadtrivale Manchester United. Die «Red Devils» sollen gemäss CIES in den letzten zehn Jahren von allen Klubs am unvernünftigsten gewirtschaftet und die meisten Spieler über Wert eingekauft haben.

«Die Studie vergleicht den Wert der Spieler vor dem Transfer, der nach dem exklusiven statistischen Modell des CIES Football Observatory geschätzt wird, mit den tatsächlich gezahlten Gebühren. Auf diese Weise können wir die Vereine hervorheben, die die Inflation am stärksten in die Höhe getrieben haben, wobei Manchester United die Rangliste anführt», schreibt das Fussball-Observatorium.

Demnach hat ManUtd seit 2012 insgesamt 238 Millionen Euro zu viel für seine neuen Spieler ausgegeben. Nur ganz knapp dahinter steht mit 234 Millionen Juventus Turin. Das nach dem Neymar-Transfer von vielen Experten als hauptverantwortlich für die Inflation auserkorene Paris Saint-Germain folgt mit 162 Millionen auf Rang 3. Eine dicke Überraschung gibt es auf Rang 10.

Die Top 10

  • Manchester United – 238 Millionen Euro
  • Juventus Turin – 234 Millionen Euro
  • Paris Saint-Germain – 162 Millionen Euro
  • Aston Villa – 149 Millionen Euro
  • Real Madrid – 148 Millionen Euro
  • Chelsea – 135 Millionen Euro
  • Arsenal – 129 Millionen Euro
  • Stade Rennes – 114 Millionen Euro
  • Everton – 97 Millionen Euro
  • Borussia Dortmund – 77 Millionen Euro

Verhältnismässig wenig überbezahlt hat laut CIES der FC Bayern München (22. Platz – 52 Millionen Euro Mehrausgaben). Der deutsche Rekordmeister lässt mit Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen (17. Platz – 61 Millionen Euro Mehrausgaben) gleich zwei Bundesligisten hinter sich.

Top-Werte für Atlético und Barcelona

Weitere grosse Namen mit tieferen Ausgaben sind der FC Liverpool (19. Platz, 56 Millionen Euro), Inter Mailand (32. Platz, 34 Millionen Euro), Manchester City (35. Platz, 23 Millionen Euro) oder die AC Milan (47. Platz, 2 Millionen Euro).

Auf der anderen Seite der Tabelle glänzen mit Sevilla, Atlético Madrid und dem FC Barcelona gleich drei spanische Teams. Sie weisen die beste Quote der Top-5 Ligen auf und haben sogar deutlich zu wenig für ihre Transfers im Verlauf der letzten zehn Jahre bezahlt.

Atlético behält dabei mit ersparten 82 Millionen die Oberhand. Dahinter folgt Barcelona mit 47 und Sevilla mit 44 Millionen Euro. Alle Werte findest du hier