Das Transferfenster in den Top-5-Ligen ist noch knapp zwei Wochen lang geöffnet. Bei mehreren Nati-Spielern könnte noch ein Wechsel anstehen. blue Sport macht den Check.
Lorient
Yvon Mvogo (30)
Trotz teils herausragender Leistungen von Mvogo konnte sich Lorient nicht in der Ligue 1 halten und ist abgestiegen. Für den Goalie ist klar, dass er jetzt wechseln muss. Und er hat vom Verein auch eine Wechselfreigabe erhalten. Erste Angebote von Celtic Glasgow und Serie-A-Aufsteiger Parma hat Mvogo laut dem «Blick» aber abgelehnt. «Ich muss das Vertrauen des Klubs spüren und mich wohlfühlen. Aber vor allem muss ich spielen, spielen, spielen», sagt der Goalie. Wohin es Mvogo verschlägt, scheint völlig offen.
Borussia Mönchengladbach
Nico Elvedi (27)
Elvedi liebäugelt schon seit längerer Zeit mit einem Wechsel. Sein Vertrag bei Gladbach läuft zwar noch bis 2027, doch der Innenverteidiger macht keinen Hehl daraus, dass er sich bereit fühlt für eine neue Herausforderung. «Ich bin ehrlich: Wenn etwas Interessantes kommen sollte, werde ich mir das Anhören», sagte er vor der EM der «Sport Bild». Er könnte die Borussia diesen Sommer per Ausstiegsklausel für die festgeschriebene Summe von zehn Millionen Euro verlassen. Das passende Angebot scheint allerdings noch nicht eingetrudelt zu sein.
Augsburg
Ruben Vargas (26)
Nach fünf Jahren in Augsburg scheint die Zeit reif für den nächsten Schritt. An der EM konnte der Flügelspieler mit starken Leistungen Werbung in eigener Sache betreiben und seinen Marktwert gemäss «Transfermarkt» auf 9 Millionen Euro steigern. Ligue-1-Klub Stade Rennes soll laut «L'Équipe» heiss auf Vargas sein. Als Ablöse stehen 7,5 Millionen Euro im Raum. Sein Vertrag in Augsburg läuft nur noch bis Ende Saison.
Bologna
Dan Ndoye (23)
Er war der Schweizer Überflieger an der EM und steht auch dank seiner starken letzten Saison bei Bologna in den Notizbüchern einiger Top-Klubs. Nachdem rund um die EM Gerüchte die Runde gemacht hatten, dass unter anderem Inter Mailand, Juventus Turin und Manchester United Interesse an Ndoye hätten, wurde es zuletzt ziemlich ruhig um den 23-Jährigen.
Kürzlich sagte er im Interview mit blue Sport: «Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Im Fussball geht es schnell. Aber im Moment bin ich in Bologna und dort sehr glücklich.» Ein Wechsel ist dennoch nicht ausgeschlossen. Bologna soll ab 25 Millionen Euro gesprächsbereit sein. Ndoyes Vertrag ist noch bis 2027 gültig.
Burnley
Zeki Amdouni (23)
Erst vor einem Jahr wechselte Amdouni vom FC Basel nach England in die Premier League. Der Stürmer konnte den Abstieg den FC Burnley aber nicht verhindern und so könnte nun bereits der nächste Transfer anstehen. Zum Saisonauftakt der Championship stand Amdouni nicht im Burnley-Aufgebot. Weil er wegen der EM später in die Vorbereitung eingestiegen ist? Oder weil Burnley nicht mehr mit dem Nati-Angreifer plant?
Gemäss dem «Blick» haben mehrere Klubs aus den europäischen Top-Ligen Amdouni auf dem Zettel. Konkret ist es aber noch nicht geworden. Womöglich verlangt Burnley (noch) zu viel Geld, nachdem die Engländer vor einem Jahr satte 18,6 Millionen Euro für den 23-Jährigen bezahlten. Amdounis Vertrag läuft noch vier Jahre, daher gilt ein Leihgeschäft mit Kaufoption als wahrscheinlichste Variante.
Diese Nati-Spieler haben schon gewechselt
- Leonidas Stergiou, FC St.Gallen zu VfB Stuttgart (Kaufoption nach Leihe gezogen)
- Remo Freuler, von Nottingham Forest zu Bologna (Kaufoption nach Leihe gezogen)
- Ricardo Rodriguez, FC Torino zu Real Betis
- Ardon Jashari, FC Luzern zu Club Brügge
- Fabian Rieder, Stade Rennes zu VfB Stuttgart (Leihe)
Ludogorets
Kwadwo Duah (27)
Er war der Überraschungsmann schlechthin an der EM. Kaum einer hätte mit einem Aufgebot für Duah gerechnet – und dann steht er gegen Ungarn in der Startelf und schiesst sogar das Führungstor. Der 27-Jährige steht noch bis 2026 bei Ludogorets in Bulgarien unter Vertrag, träumt aber von der Serie A. Der Start in die neue Saison ist dem Stürmer mit 3 Toren in den ersten vier Pflichtspielen geglückt. Seit 2017 hat Duah fast jedes Jahr den Klub gewechselt. Folgt in diesem Sommer der nächste Transfer?
Vereinslos
Xherdan Shaqiri (32)
Nati-Spieler ist Shaqiri nicht mehr. Nach 125 Einsätzen gab der 32-Jährige vor einem Monat seinen Rücktritt aus dem Nationalteam. Dennoch soll Shaq hier nicht unerwähnt bleiben. Zumal bei keinem anderen der aufgeführten Spieler klarer ist, dass in diesem Sommer eine neue Aufgabe warten wird. Denn Shaqiris Mega-Vertrag bei Chicago Fire wurde aufgelöst. Wie geht's weiter? blue Sport berichtete schon während der EM, dass der FC Basel durchaus offen sei für eine Shaqiri-Rückkehr. Selbstverständlich müsste der Offensiv-Star bei einem Wechsel in die Schweiz aber deutliche Abstriche beim Lohn machen.
Will Shaqiri im Herbst seiner Karriere noch einmal einen ganz grossen Vertrag unterschreiben, müsste er wohl nach Saudi-Arabien gehen. Während der EM sagte Shaq aber, er würde gerne wieder in Europa spielen. So könnte ein Wechsel nach Griechenland zur Option werden. Laut «CH Media» baggert Panathinaikos Athen schon länger an Shaqiri, nun sollen die Gespräche sogar schon weit fortgeschritten sein. Panathinaikos soll bereit sein, Shaqiri 3 Millionen Jahresgehalt zu zahlen, heisst es.