Liverpool-Stars im Dilemma Entscheidet der Ramadan den Champions-League-Final?

pat

23.5.2018

Die Liverpool-Stars Salah und Mané sind gläubige Muslime.
Die Liverpool-Stars Salah und Mané sind gläubige Muslime.
Bild: Getty Images

Seit dem 16. Mai läuft für alle gläubigen Muslime der Fastenmonat Ramadan. Das stellt vor dem Champions-League-Final gleich zwei Liverpool-Stars vor ein Problem.

Der Champions-League-Final vom kommenden Samstag (26.5.) fällt in den Fastenmonat Ramadan (15. Mai bis 14. Juni). Streng gläubige Spieler können da an ihre körperlichen Grenzen kommen. Mit Mohamed Salah und Sadio Mané sind gleich zwei Liverpool-Stars betroffen.

Während dem Ramadan verzichten Muslime zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf feste und flüssige Nahrung. Für Spitzensportler gibt es im Islam eine offizielle Ausnahmestellung. Denn besonders wenn der Ramadan in einen Sommermonat fällt, kann insbesondere die fehlende Zunahme von Flüssigkeit zum Problem werden. Deshalb dürfen seit 2010 Spitzensportler den Fastenmonat unterbrechen. Die Tage, an denen nicht gefastet wurde, sollen an einem anderen Tag nachgeholt werden.

Zumindest Mohamed Salah möchte aber auch am Tag des Champions-League-Finals fasten. Wie «SRF» berichtet, soll der Liverpool-Star dem ägyptischen Magazin «El-Ahly» gesagt haben, dass er wegen des Finals nicht auf das Fasten verzichten werde. Aufgrund der langen Tage bedeutet das, dass Salah im Vorfeld des Finals bis zu 18 Stunden am Stück keine Nahrung zu sich nehmen darf.

Man muss kein Sportwissenschaftler sein, um zu erahnen, dass unter diesen Voraussetzungen absolute Spitzenleistungen nur schwer abzurufen sind. Ob Sadio Mané, der mit Salah und Firmino den zurzeit wohl gefährlichsten Dreizack im Klubfussball bildet, ebenfalls nicht von der Ausnahmeregelung profitieren wird, ist nicht bekannt.

Bei Real Madrid spielt mit Karim Benzema ebenfalls ein Muslim. Der Franzose lässt das Fasten allerdings seit einigen Jahren bleiben. Sein Beruf lasse das nicht zu.

Der Sonnenuntergang in Kiew wird übrigens erst 45 Minuten vor dem Anpfiff erwartet. Immerhin muss Salah dann nicht auf den Pausentee verzichten. Dennoch stellt sich die Frage, inwiefern sich der Ramadan auf die Leistung des besten Premier-League-Spielers der Saison auswirken wird. Denn Liverpool braucht gegen Real Madrid einen Salah in Bestform, ansonsten wird die Luft dünn. Doch vielleicht belehrt uns der Ägypter ja eines Besseren, denn wie sagt man so schön: Der Glaube versetzt Berge.

Zurück zur Startseite