Bundesliga Krisensymptome nach Fehlstart? In der Bayern-Kabine knallt’s

pat

18.8.2019

Renato Sanches wird nach seiner Kritik zu einer saftigen Busse verdonnert.
Renato Sanches wird nach seiner Kritik zu einer saftigen Busse verdonnert.
Bild: Keystone

Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Hertha Berlin herrscht bei Bayern München, trotz der Bekanntgabe von Coutinho als Neuzugang, dicke Luft. Kimmich muckt auf und Renato Sanches wird zu einer fünfstelligen Busse verdonnert.

Am Freitag lässt Bayern München zum Saisonauftakt Punkte liegen. Und schon muss Niko Kovac Stunden später ein erstes Mal ordentlich durchgreifen. Laut «Bild» erinnert der Kroate seine Spieler in einer Ansprache daran, dass er in seiner ersten Saison ab und an ein Auge zugedrückt habe, diese Zeiten seien nun vorbei. Er spricht die Kritik an seiner Person und Aufstellung an.



Renato Sanches verleiht tags zuvor nach seinem fünfminütigen Kurzeinsatz seiner Enttäuschung Ausdruck: «Die Situation ist nicht gut für mich, weil es zum zweiten Mal in Folge dasselbe ist bei mir. Ich habe den Klub gebeten, zu einem anderen Verein wechseln zu dürfen, doch sie lassen mich nicht. Fünf Minuten wie heute – das ist nicht genug für mich! Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe…» Auf die Frage, ob er die Bayern verlassen wolle, antwortet der 22-Jährige unmissverständlich: «Ja!»

Kovac äussert sich an der Pressekonferenz nicht zu den Sanches-Aussagen, da er noch nicht mit dem Spieler gesprochen habe. Dafür meldet sich aus der Führungsetage Karl-Heinz Rummenigge zu Wort. Es sei nicht angebracht, wenn man bereits so früh in der Saison erbost davonlaufe. «Er tut gut daran, Ruhe zu geben. Er wird noch seine Chancen kriegen, wir sind alle von ihm überzeugt.»

In den drei Pflichtspielen der noch jungen Saison kam Sanches immer zum Einsatz. Im Supercup und gegen Hertha kommt der Portugiese von der Bank, beim 3:1-Sieg im Cup gegen Cottbus steht er in der Startelf. Als «Abschreckung» wird Sanches für seine Äusserungen nun zu einer Busse in der Höhe von 10’000 Euro verdonnert.

Kimmich-Kritik bleibt ohne Folgen

Auch der unumstrittene Stammspieler Joshua Kimmich meldet sich am Samstag in der Kabine zu Wort. Er kritisiert angeblich die späten Einwechslungen von Kovac. Der Kroate schickt gegen Hertha erst in der 85. und 87. Minute Frischfleisch auf den Platz. Die Kritik dürfte an Kovac abgeprallt sein, sagte er doch bereits nach dem Spiel darauf angesprochen: «Eigentlich habe ich überlegt, ob ich überhaupt wechsle, denn die Mannschaft hat es gut gemacht. Ich konnte dem Serge (Gnabry, Anm. d. Red.), dem Thomas (Müller, Anm. d. Red.), niemandem irgendwas Negatives nachsagen. Im Gegenteil! Alle haben alles gegeben. Eigentlich hätte ich keinen wechseln müssen.»



Die neuerlichen Querelen zeigen, wie angespannt die Lage beim FC Bayern noch immer ist. Vielleicht ist ja Coutinho der Heilsbringer, die Lösung aller Probleme. Manch einer dürfte daran zweifeln.

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