Appell an die Vernunft Hecking kritisiert Umgang mit Trainern: «Völlig überzogen»

dpa

17.10.2018

In Gladbach trainiert Dieter Hecking unter anderem die Schweizer Nationalspieler Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria und Josip Drmic. Heckings Job ist (zurzeit) nicht in Gefahr.
In Gladbach trainiert Dieter Hecking unter anderem die Schweizer Nationalspieler Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria und Josip Drmic. Heckings Job ist (zurzeit) nicht in Gefahr.
Source: Getty Images

Dieter Hecking sorgt sich um den Respekt vor Fussball-Lehrern und wirbt um mehr Vertrauen der Vereine in die Arbeit seiner Kollegen.

«Mir missfällt, wie schnell unsere Arbeit schlechtgeredet wird. Die Ungeduld, die sich inzwischen schon nach zwei, drei schwächeren Spielen breitmacht, ist völlig überzogen», klagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach in der «Sport Bild». «Wenn wir wirklich nur noch nach den nackten Ergebnissen der letzten vier, fünf Wochen beurteilt werden, dann brauchen wir künftig nur noch von einer bis zur nächsten Länderspielpause zu denken. Diese Entwicklung halte ich für gefährlich.»

«Der FC Bayern galt unter Niko Kovac vor drei Wochen noch als unschlagbar. Zwei Spieltage später wird von einer Kovac-Krise gesprochen. Da stimmt im Moment etwas ganz grundsätzlich nicht.»

Gladbach-Coach Dieter Hecking

Hecking ergriff Partei für seinen am 7. Oktober beim VfB Stuttgart freigestellten Kollegen Tayfun Korkut. «Ich habe gelesen, dass Tayfun Korkut seit seinem Amtsantritt aus 21 Spielen 36 Punkte geholt hat. Ohne die Hintergründe der Entlassung zu kennen, sage ich: Wenn so eine Bilanz nicht ausreicht, um als Trainer des VfB Stuttgart auch mal eine schwächere Phase überstehen zu können und Vertrauen zu geniessen, haben wir Trainer alle ein Problem.»

Zudem verwies Hecking auf die jüngste Diskussion über den neuen Münchner Coach Niko Kovac: «Der FC Bayern galt unter Niko Kovac vor drei Wochen noch als unschlagbar. Zwei Spieltage später wird von einer Kovac-Krise gesprochen. Da stimmt im Moment etwas ganz grundsätzlich nicht.»

Nach Hecking hat auch Fortuna Düsseldorfs Chefcoach Friedhelm Funkel mehr Respekt für die Arbeit von Fussball-Lehrern angemahnt. «Der Umgang mit Trainern ist mittlerweile unsäglich. In Frankfurt haben die ersten ja auch schon nach wenigen Spielen nach einer Ablösung meines Kollegen geschrien. Das ist lächerlich», sagte der 64-jährige Funkel mit Blick auf Adi Hütter von Eintracht Frankfurt.


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