Wichtiges Spitzenspiel HSV will mit seinem neuen Leader Lacroix zurück in die 1. Bundesliga

von Syl Battistuzzi

26.4.2019

Leo Lacroix startet beim HSV (endlich) durch.
Leo Lacroix startet beim HSV (endlich) durch.
Bild: Getty

Im Spitzenspiel in der 2. Bundesliga empfängt Union Berlin den HSV. Beide Teams dürfen noch vom Oberhaus träumen. Bei den Gästen ist neuerdings ein altbekanntes Gesicht aus der Schweiz eine Leaderfigur: Leo Lacroix.

Auch beim HSV schien die Karriere von Leo Lacroix weiter abwärts zu gehen. Kein neues Szenario für den 27-Jährigen in jüngerer Vergangenheit. Doch jetzt ist er der neue Leader beim Aufstiegsaspiranten. Aber rollen wir die Geschichte von hinten auf.

Beim FC Sion etablierte sich der Lausanner mit brasilianischen Wurzeln bereits früh als Stammkraft. Wenn er nicht gerade verletzt war, überzeugte er mit seiner physischen Präsenz und seinem Kopfballspiel. Wenig überraschend, wenn man über ein Gardemass von 1,97 Meter verfügt.

Als gestandener Super-League-Profi und mit knapp 100 Einsätzen für die Walliser wechselte der ehemalige Juniorennationalspieler als 24-Jähriger mit einem Vierjahresvertrag im Gepäck zu Saint-Étienne nach Frankreich. Bei den «Verts» spielte er in eineinhalb Jahren nur unregelmässig. So kam das Angebot von Basel-Sportchef Marco Streller gerade recht. Der war auf der Suche nach Ersatz für den abgewanderten Manuel Akanji und erinnerte sich an einen früheren unbequemen Gegenspieler. Streller hatte Lacroix noch «am eigenen Leib» erlebt, wie er imponiert gestand. Die sechsmonatige Leihe beim FCB verlief für ihn danach aber nicht erfolgreich, überzeugen konnte er am Rheinknie nie so richtig. So lieh ihn Saint-Étienne letzten Sommer zum HSV aus.

Als er dort nach Startschwierigkeiten ein paar Mal hintereinander in der Startelf stand, verhalf Nati-Trainer Vladimir Petkovic dem einstigen Super-Talent im Testspiel gegen Katar zu seinem Debüt in der A-Nati. Dummerweise blamierte sich die Schweiz dort gleich mit einer 0:1-Niederlage. Und auch beim HSV schien sich die Geschichte zu wiederholen: Lacroix musste sich wieder mit der Ersatzbank begnügen.

Nicht nur im SFV ein häufiges Sujet: Leo Lacroix trägt ein Überziehleibchen.
Nicht nur im SFV ein häufiges Sujet: Leo Lacroix trägt ein Überziehleibchen.
Bild: Keystone

Der neue Heilsbringer

In der Winterpause wollte er die  Hamburger verlassen, da Trainer Hannes Wolf im Abwehrzentrum andere Spieler bevorzugte. Tempi passati. Seither überzeugt Lacroix mit starken Auftritten und ist inzwischen nicht nur gesetzt, sondern marschiert als Leaderfigur bei den Hanseaten vorneweg. Auch sein Vorgesetzter Wolf lobt den Schweizer in der «Bild» für seine Leistungen: «Er spielt sehr, sehr gut.»

Während er früher noch manchmal mit technischen Unsauberkeiten und etwas hüftsteifen Bewegungen auffiel, glänzt Lacroix derzeit neben seinen altbekannten Qualitäten mit guter Spieleröffnung und Schnelligkeit. So hat auch bei seinem Klub bezüglich seiner Zukunft ein Umdenken stattgefunden. Lacroix soll beim Traditionsklub, der mit aller Macht zurück in die 1. Bundesliga will, eine wichtige Rolle übernehmen.

«Ich habe immer hart gearbeitet weil ich wusste, dass ich meine Chance bekommen würde.»

Leo Lacroix

Am Sonntag will Lacroix seine gute Form auch im Spitzenspiel bei Union Berlin unter Beweis stellen. Das Team von Trainer Urs Fischer liegt derzeit auf dem vierten Tabellenrang, nur drei Punkte hinter dem zweitplatzierten HSV. Der Sieger könnte also einen grossen Schritt Richtung Oberhaus machen. Vielleicht steht der leidensgeprüfte Lacroix auch dieses Mal auf der Gewinnerseite. Und bleibt dort für lange Zeit, wie man es bei ihm schon lange erwartet hat. 

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