Nach Sensations-DebütIbra will an die WM – doch der Schweden-Coach will ihn nicht
pat
4.4.2018
Nach der Europameisterschaft 2016 trat Zlatan Ibrahimovic aus der Nationalmannschaft zurück. Nun wäre er einem Comeback nicht abgeneigt, doch der Schweden-Coach plant ohne den Superstar.
Ohne Ibrahimovic qualifizierte sich Schweden für die WM in Russland. In der Gruppenphase belegten sie hinter Frankreich und vor dem punktgleichen Holland Platz 2. In der Barrage schalteten die Schweden sensationell Italien aus (1:0, 0:0). Doch in den beiden letzten Testspielen im März setzte es gegen Chile (1:2) und Rumänien (0:1) zwei Niederlagen ab.
Klar wurden nach dem sensationellen Debüt von Ibrahimovic, er schoss Los Angeles Galaxy nach seiner Einwechslung zum Sieg, die Rufe nach einem Nati-Comeback lauter. Und der 36-jährige Rekordtorschütze (62 Tore) erklärte sich bereit, im Falle einer Anfrage auf den WM-Zug aufzuspringen. «Niemand muss irgendwen anrufen. Wenn sie wollen, bin ich da.»
Ibra-Comeback? Schwedens Nati-Coach blockt ab
Doch es scheint, als wollten die Schweden nicht. Auf die Frage, ob er schon mit Ibra Kontakt aufgenommen habe, antwortete Schwedens Nationaltrainer Janne Andersson gegenüber der schwedischen Zeitung «Expressen», dass er weiterhin ohne Zlatan plane: «Die Leute dürfen denken, was sie wollen. Es gibt sicher Leute auf der ganzen Welt, die Meinungen zu meinem Job haben. Aber ich versuche diesen weiterhin so gut wie möglich zu machen – auf meine Art und Weise.»
Der 55-jährige Trainer des Dreikronenteams befürchtet im Falle eines Comebacks des Exzentrikers, dass dies zu teaminternen Querelen führen könnte. Denn der Spektakel-Stürmer will stets im Rampenlich stehen und ist nicht der geborene Teamplayer.
Ibrahimovic, der zwischen 2001 und 2016 in 116 Partien 62 Treffer erzielte, trat nach der enttäuschenden EM vor zwei Jahren zurück. Bis vor kurzem schloss er ein Comeback in der Nationalmannschaft aus. Offenbar hat beim Superstar ein Umdenken stattgefunden. Damit sein Traum von der WM doch noch in Erfüllung geht, müsste nun auch beim Trainer ein Umdenken stattfinden...
Schweden trifft in Russland der Reihe nach auf Südkorea, Deutschland und Mexiko.
Ibrahimovic ist bekannt für seine grosse Klappe
Zlatan ist nicht nur ein grossartiger Fussballer, sondern auch ein selbstverliebter Sprücheklopfer. Das zeigt sich auch nach Ronaldos Traumtor.
Während sich die Medien mit Superlativen überbieten, meint der Schwede in Anspielung auf sein eigenes Knallertor aus rund 40 Metern vor wenigen Tagen – oder vielleicht auch auf sein unglaubliches Fallrückziehertor im Jahre 2012: «Es war ein schönes Tor. Aber er soll es mal aus 40 Metern versuchen.» Naja, wenn das einer sagen darf, dann Ibra...