Wüste Ausschreitungen Istanbul-Derby abgebrochen: Besiktas-Trainer ins Spital eingeliefert

dpa/jar

20.4.2018

Besiktas-Trainer Senol Günes liegt am Boden, nachdem er von einer Sitzschale am Kopf getroffen wurde.
Besiktas-Trainer Senol Günes liegt am Boden, nachdem er von einer Sitzschale am Kopf getroffen wurde.
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Eklat im türkischen Pokal. Der Halbfinal zwischen den beiden Istanbuler Teams Fenerbahce und Besiktas musste abgebrochen werden, nachdem sich der Gäste-Trainer bei Fan-Ausschreitungen verletzte.

Das mit Spannung erwartete Rückspiel der beiden Stadtrivalen Fenerbahce und Besiktas Istanbul im Halbfinale des türkischen Pokals ist am Donnerstag nach etwa einer Stunde beim Stand von 0:0 wegen Zuschauer-Ausschreitungen abgebrochen worden.

Nachdem Gäste-Trainer Senol Günes in aufgeheizter Atmosphäre von einem Gegenstand am Kopf verletzt worden war und sich ärztlich versorgen lassen musste, zog sich das Team von Besiktas geschlossen in die Kabine zurück und wurde von Einsatzkräften der Polizei abgeschirmt. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Wurf-Gegenstand um eine Sitzschale. Günes' Wunde musste mit mehreren Stichen genäht werden.

Schiedsrichter Mete Kalkavan pfiff die Partie nicht wieder an, nachdem er zuvor etwa 20 Minuten abgewartet hatte, ob sich die Situation im Stadion beruhigt.

Bereits im Hinspiel, in dem sich beide Teams 2:2 getrennt hatten, hatte es wegen der unfairen Spielweise beider Mannschaften drei Feldverweise gegeben. Im Rückspiel zeigte der Referee schon nach 30 Minuten wegen einer rüden Attacke die Rote Karte gegen Besiktas-Verteidiger Pepe.  Sein Teamgefährte Ricardo Quaresma wurde von hitzigen Fenerbahce-Anhängern bei der Ausführung eines Eckballs von einem Schlüsselbund getroffen. 

Videos zeigen, dass es auch im Spielertunnel zu Tumulten kam.

Ob die Partie wiederholt wird, war am Donnerstagabend nicht klar. Zunächst muss sich nun der Türkische Fussballverband mit den Ausschreitungen und der Wertung des Spiels befassen. 

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