Viele Dortmund-Fans haben den Schuldigen für die 0:1-Pleite gegen die Bayern schnell gefunden: Roman Bürki, der von Joshua Kimmich überrascht wurde. Der Matchwinner verrät nach dem Spiel, dass er einen Tipp bekam, wie der Schweizer Goalie zu überwinden ist.
Es ist das Tor, welches «die Meisterschaft entschieden hat» – das sagt zumindest Sky-Experte Lothar Matthäus: Joshua Kimmich setzt in der 43. Minute zum Heber an und überrascht damit BVB-Keeper Roman Bürki. Der Schweizer steht einen Schritt zu weit vorne und kann den Ball dann nicht mehr über die Latte lenken. Ein Geniestreich von Kimmich, der den Bayern drei wichtige Punkte im Titelrennen sichert.
Der Mittelfeldspieler bezeichnet den Treffer nach dem Spiel sogar als den «schönsten» seiner Karriere. Und er verrät bei Sky, dass die Mannschaft vor der Partie vom Trainerteam den Tipp erhalten hatte, es mal mit einem Lupfer zu versuchen. «Es war schon relativ spontan. Ich habe es nicht unbedingt gesehen, aber wir wurden darauf hingewiesen, dass Bürki immer relativ hoch steht», erklärt Kimmich. Sein Trainer Hansi Flick sagt: «Es freut mich, dass er gut zugehört hat.»
Auch Thomas Müller kommt nach dem Sieg auf den ehemaligen Nati-Goalie (9 Länderspiele) zu sprechen. «Als Kimmich schoss, hatte ich gleich ein gutes Gefühl. Denn Roman Bürki ist zwar ein guter Goalie, aber manchmal steht er ein oder zwei Schritte zu weit vor seinem Tor.» Das sei eigentlich zwar eine Stärke des Schweizers, meint Müller: «So kann er den Winkel gut verkürzen. Aber er hat nicht die längsten Arme. Joshua hat das super gesehen und so war es ein wunderschönes Tor.»
Kimmich stellt Rekord auf
Während viele BVB-Fans in den sozialen Medien Bürki als Sündenbock für die Niederlage im Spitzenspiel auserkoren haben, verzichtet Trainer Lucien Favre auf Kritik und lobt stattdessen Kimmich für dessen Traumtor: «Er hat das sehr, sehr gut gemacht und alle überrascht.»
Nicht nur wegen seines Siegtreffers war der 25-Jährige am Ende der Mann des Tages. Er glänzte auch als Dauerläufer, spulte 13,73 Kilometer ab und stellte damit einen neuen klubinternen Bundesliga-Rekord auf. Noch nie lief ein Bayern-Spieler seit Beginn der detaillierten Erfassung von Tracking-Daten (2013/14) so viel in einer Begegnung in der höchsten deutschen Liga. Kimmich meint dazu nur: «Motivieren muss einen niemand vor solch einem Spiel. Da rennt man von alleine.»