KommentarKommentar: Marwin Hitz geht mit seinem Wechsel zum BVB All-in
Jan Arnet
4.5.2018
Marwin Hitz wechselt vom kleinen Augsburg zum grossen Borussia Dortmund. Der 30-Jährige geht damit auch mit Blick auf seine Nati-Karriere All-in. Ein Kommentar.
Nocht ist es nicht offiziell, die Vollzugsmeldung scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein: Die «Bild» berichtet am Donnerstag, dass Marwin Hitz zu Borussia Dortmund wechselt.
Fünf Jahre lang war der Schweizer bei Augsburg Stammgoalie. Obwohl er Jahr für Jahr konstant gute Leistungen zeigte, gab es für ihn in der Nati nie ein Vorbeikommen an Yann Sommer. Vielleicht genau deshalb, weil Hitz bei Augsburg – abgesehen von seinem Goalie-Goal im Februar 2015 – in der Öffentlichkeit nie grosse Aufmerksamkeit genoss.
Dies könnte sich mit seinem Wechsel zum BVB nun ändern. Denn Hitz wechselt kaum mit dem Gedanken nach Dortmund, hinter Bürki die zweite Geige zu spielen. Der 30-Jährige gehörte auch in dieser Saison bei Augsburg zu den Leistungsträgern, sein drei Jahre jüngerer Landsmann dagegen sah sich in Dortmund oft von Medien und Fans kritisiert. Wer wird die Nummer 1? Die Statistik spricht für Hitz, der 72 Prozent aller Torschüsse in dieser Saison abwehren konnte (Bürki 70,7 Prozent).
Bürki hat seinen Vertrag beim BVB erst im Herbst bis 2021 verlängert, Dortmund plant also auch weiterhin mit der Nummer 2 der Schweizer Nati. Wer im Tor steht, entscheidet aber letztlich der Trainer. Und dieser wird aller Voraussicht nach in der neuen Saison nicht mehr Peter Stöger heissen.
Sollte sich Hitz tatsächlich gegen Bürki durchsetzen, wäre dies auch eine Ansage an Vladimir Petkovic. Der Nati-Trainer setzte seit seiner Amtsübernahme immer auf Yann Sommer. Dieser wird kommende Saison mit Gladbach wohl erneut nicht europäisch spielen, Dortmund hingegen kann sich in der Champions League präsentieren und sich mit den Besten messen.
Für Hitz heisst es: Alles oder nichts. Wird er in Dortmund Stammgoalie, hat er realistische Chancen, an der nächsten EM und an der WM 2022 doch noch einmal an einem grossen Turnier im Tor der Schweizer Nati zu stehen. Bleibt er aber hinter Bürki die Nummer 2, hat sich für den 30-Jährigen das Thema Nati wohl endgültig erledigt.