Nach 22 Jahren Nach 22 Jahren: Arsène Wenger verlässt Arsenal

Wie Arsenal London bekannt gibt, wird Arsène Wenger den Klub Ende Saison nach 22 Jahren verlassen. Der 68-Jährige verabschiedet sich von den Fans.

«Merci Arsène», steht dick und gross, wenn man die Vereinswebseite des FC Arsenal besucht. Wenger verabschiedet sich höchstpersönlich von den Fans: «Nach reiflicher Überlegung und nach Gesprächen mit dem Klub denke ich, dass es der richtige Zeitpunkt für mich ist, am Ende der Saison zurückzutreten».

Er sei dankbar, dass er den Klub über so viele Jahre betreuen durfte und habe Arsenal stets mit vollem Engagement und Integrität geleitet. «Ich fordere unsere Fans auf, hinter dem Team zu stehen, um die Saison gut abzuschliessen», so Wenger. «An alle Arsenal-Liebhaber, kümmert euch um die Werte dieses Klubs.»

1996 hatte der damals noch weitgehend unbekannte Wenger das Amt des Cheftrainers bei den Gunners übernommen. Der Franzose etablierte die Londoner, bei denen der Schweizer Internationale Granit Xhaka unter Vertrag steht, in den folgenden Jahren in den Top 5 der Premier-League-Klubs.

In den letzten Jahren geriet der 68-Jährige aber zusehends in die Kritik. In der vergangenen Saison verpasste es Wenger mit Arsenal zum ersten Mal seit 1997/98, sich für Champions League zu qualifizieren. Auch in der laufenden Spielzeit sieht es nicht nach Königsklasse aus. Letzte Chance für die Qualifikation der Königsklasse bleibt für Arsenal der Gewinn der Europa League. Im Halbfinal treffen die Gunners dabei mit Atlético Madrid aber auf einen harten Brocken.

Vor Arsenal beinahe in der Schweiz gelandet

In der Liga liegen die Gunners auf dem 6. Platz. Der Rückstand auf den Vierten, den grossen Stadtrivalen Tottenham Hotspur, beträgt nicht mehr zu korrigierende 14 Punkte. Trotzdem spricht Arsenals Mehrheitsaktionär Stan Kroenke von einem herben Verlust. «Es ist einer der schwierigsten Tage, die wir je im Sport erleben musste», meint der amerikanische Milliardär zu Wengers Rückzug.

Wenger hatte das Trainer-Amt bei Arsenal im Oktober 1996 angetreten. Der Franzose kam als grosser Unbekannter vom japanischen Profiklub Nagoya Grampus zu den Gunners. Dabei hätte Wengers Weg statt nach London beinahe in die Schweiz geführt. Der Elsässer stand 1995 bei als Nachfolger von Roy Hodgson als Nationalcoach hoch im Kurs. Das Amt übernahm damals aber Artur Jorge.

Unter Wengers Führung wurde Arsenal dreimal Meister und siebenmal Cupsieger. 1998 und 2002 führte er die Mannschaft zum Gewinn des Doubles. Ein Nachfolger für Wenger soll «sobald wie möglich» bekannt gegeben werden.