Sergio Ramos steht am Pranger. Bei zwei Dopingkontrollen soll es nach Medienberichten zu Ungereimtheiten gekommen sein. Der Profi und auch dessen Klub Real Madrid wehren sich. «Niemals», behauptet Ramos.
Sergio Ramos hat die von Medien gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen angeblicher Ungereimtheiten bei zwei Dopingkontrollen zurückgewiesen. «Ich spreche mich entschieden gegen Doping aus», schrieb der Verteidiger von Champions-League-Sieger Real Madrid in einer am Samstag auf seiner Homepage veröffentlichten Stellungnahme. «Ich habe mich niemals und werde mich niemals an jeglicher Form von Doping beteiligen», fügte der 32 Jahre alte Real-Captain an. Er dulde Doping nicht und werde das auch in Zukunft nicht tun.
Nach der 0:3-Pleite der Königlichen am Samstag bei Eibar äusserte sich Ramos auch vor der Kamera zu den Vorwürfen: «Ich bin ruhig. Aber es tut mir weh und ich werde Massnahmen ergreifen, weil es Menschen gibt, die versuchen, meine Karriere zu beschmutzen.» In seinen fünfzehn Jahren als Fussballprofi habe er nie einen Doping-Test verweigert, sagte der Innenverteidiger. «Ich habe nie gegen die Regeln verstossen und habe mehr als 300 Dopingkontrollen bestanden.»
Laut Ramos hätten die «Erfinder dieser Lüge» schon vor anderthalb Monaten gedroht, die Informationen zu veröffentlichen. «Wir haben ihnen gesagt, dass sie die Nachricht jederzeit publizieren können.(...) Es ist und bleibt eine Lüge. Sowohl die UEFA als auch der Verein (Real Madrid) haben alle erforderlichen Informationen zur Verfügung gestellt, damit ist das Thema abgehakt.»
War Ramos beim Champions-League-Final 2017 gedopt?
Der «Spiegel» hatte am Freitag von angeblichen Ungereimtheiten bei Dopingkontrollen berichtet. Ramos soll sich zum einen vor einem Dopingtest im April nach einem Spiel gegen den FC Málaga einem Kontrolleur der spanischen Anti-Doping-Agentur AEPSAD widersetzt haben. Zum anderen soll er nach dem Champions-League-Finale 2017 gegen Juventus Turin eine auffällige Dopingprobe abgegeben haben. Das Magazin berichtete auch, dass beide Ungereimtheiten keine Folgen für Ramos gehabt hätten. «Der Spiegel» berief sich auf Unterlagen der Enthüllungsplattform Football Leaks.
Ramos soll im ersten Fall (Champions-League-Final 2017) positiv auf ein kortisonhaltiges Präparat getestet worden sein, das nach vorheriger Anmeldung vor einem Wettkampf eingenommen werden darf, während dem Wettkampf aber nicht erlaubt ist. Ein Eintrag über die vorherige Einnahme soll im Protokoll der Dopingkontrolle gefehlt haben. Die Verantwortung dafür habe der Mannschaftsarzt von Real übernommen. Die UEFA habe den Fall von der Welt-Anti-Dopingagentur WADA prüfen lassen und dann das Verfahren eingestellt, teilte Real Madrid dazu mit.
Im zweiten Fall soll Ramos nach einem Spiel beim FC Málaga am 15. April 2018 zu einer Dopingprobe gebeten worden sein, vor dem Test aber trotz der Warnung des Kontrolleurs geduscht haben – ein Verstoss gegen das spanische Anti-Doping-Gesetz. Laut «Spiegel» habe die AEPSAD auf Anfrage erklärt, dass «das Verfahren keine Anhaltspunkte dafür geliefert hat, dass eine Anti-Doping-Regel verletzt wurde».