Vélez Sarsfield steckt tief in der Krise. Das führte beim Klub aus Buenos Aires kürzlich zu einem gewalttätigen Zwischenfall, bei dem einige der eigenen Fans des Vereins die Spieler angriffen und mit Waffengewalt attackierten.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die sportliche Misere beim argentinischen Erstligisten Vélez Sarsfield lässt einige Fans des Klubs durchdrehen.
- So gingen die Vélez-Anhänger auf die eigenen Spieler los und drohten ihnen mit Waffen massive Gewalt an.
- Ein Fan-Mob versuchte auch die Geschäftsstelle zu stürmen.
Die 0:1-Niederlage von Vélez Sarsfield gegen Huracán am Sonntag war zu viel für einige Fans. Als die Mannschaft Stunden nach dem Spiel zu ihrem Trainingsgelände im Estadio Villa Olímpica zurückkehrte, wurden sie von den eigenen Anhängern des Vereins brutal angegriffen.
«Wir kamen (im Stadion) an, um unsere Autos zu holen und nach Hause zu fahren. Wir kamen heraus und es war schon dunkel, als die Autos der ‹Barra Brava› (so heissen in Argentinien die Ultras, welche teilweise auch kriminell sind) auf uns zukamen. Es waren wahrscheinlich fünf oder sechs von ihnen», verriet Stürmer Gianluca Prestianni gegenüber ESPN. «Ich wurde zweimal ins Gesicht geschlagen, während ich an meiner Jacke gepackt wurde. Ich hatte zu viel Angst und meine Mannschaftskameraden wollten nicht nach Hause gehen, weil sie vielleicht verfolgt würden.»
«Sie sagten sogar zu einem: ‹Steig aus dem Auto aus, oder ich schiesse dir zweimal in die Beine›», so der 17-jährige Stürmer, der hinzufügte, dass der Vorfall ihn über seinen Verbleib im Verein nachdenken lässt.
Kein Training, bis Sicherheit gewährleistet ist
In den Vorfall waren mit Santiago Castro und Francisco Ortega zwei weitere Vélez-Profis verwickelt. Nicht dabei war Uruguays Ex-Nationalspieler Diego Godin. Der 37-Jährige beendete seine Fussballkarriere nach dem Spiel.
«Atlético Vélez bedauert den Vorfall und weist die einschüchternde Situation, die einige Spieler der ersten Mannschaft gestern Abend in der Nähe der Villa Olímpica erlebt haben, entschieden zurück», so der Verein in einer Erklärung.
Lokale Medien berichteten, dass die Spieler beschlossen, keine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Trainer Sebastian Mendez teilte den Verantwortlichen aber mit, dass die Mannschaft nicht zum Training zurückkehren werde, bis die Sicherheit gewährleistet sei.
Gewaltbereite Fans versuchen Geschäftsstelle zu stürmen
Auch am Tag nach der Partie gab es heftige Proteste. Zahlreiche Fans versuchten Sitzungsräume zu stürmen, in denen die Klubführung zu Krisen-Gesprächen zusammensass. Videos zeigen einen wilden Mob.
Mit nur fünf Siegen in 27 Spielen belegte Vélez in der argentinischen Meisterschaft den 25. von 28 Plätzen. In den argentinischen Profiligen steigen die drei Mannschaften ab, die den schlechtesten Punkteschnitt der vergangenen drei Jahren aufweisen.
Überlegener Meister wurde heuer River Plate. Die 86'000 Fans feierten im Monumental eine unvergessliche Party.