Top- und Flop-5Söldner-Check: Seferovic – der König von Lissabon entscheidet «O Clássico»
Patrick Lämmle
8.10.2018
Welche Schweizer Söldner wussten vor dem Nati-Zusammenzug zu überzeugen, wer fiel ab? Hier sind die Top- und Flop-5 der letzten Runde.
Top 5: Diese Schweizer liefen heiss
Haris Seferovic (Benfica): Am Sonntag gewinnt Benfica den «O Clássico» gegen Porto. Es ist ein Spiel, das Ende Saison im Kampf um den Meistertitel entscheidend sein könnte. Die Stimmung erreicht den Höhepunkt als Haris Seferovic in der 62. Minute zum 1:0 trifft – es bleibt der einzige Treffer der Partie (Video oben). Dank dem Sieg zieht Benfica an Porto vorbei und ist neuer Leader in Portugal. Schon unter der Woche hat der Nati-Stürmer beim 3:2-Auswärtssieg in der Champions League getroffen. In der 91. Minute wird Matchwinner Seferovic unter dem tosenden Applaus der Benfica-Fans ausgewechselt.
Granit Xhaka (Arsenal): Der Denker und Lenker führt sein Team als Captain aufs Feld und zeigt beim 5:1 gegen Fulham eine starke Leistung. Keiner hat mehr Ballkontakte, keiner spielt mehr Pässe. Für viele ist Xhaka der «Man of the Match» – dies obwohl er weder ein Tor erzielt, noch einen Assist verbucht.
Nico Elvedi (Gladbach): In seinem 100. Pflichtspiel für Gladbach lässt der 22-Jährige Bayern-Star Robert Lewandowski verzweifeln – 3:0 gewinnen die Fohlen auswärts bei Bayern München. In der Tabelle macht Gladbach einen Sprung auf Platz 3. Wird Elvedi nun auch in der Nati-Hierarchie aufsteigen und Klub-Bankdrücker Fabian Schär aus der Startelf verdrängen?
Michael Lang (Gladbach): Elvedis Teamkollege bekommt es in der ersten Halbzeit mit Gnabry zu tun, in der zweiten mit dem Franzosen Franck Ribéry. Lang ist es egal, er hat alles unter Kontrolle und feiert am Ende mit seinen Jungs einen 3:0-Sieg in der Allianz Arena. Auch Sommer und Zakaria (ab der 66. Minute) stehen auf dem Platz – Drmic fehlt verletzt.
Gelson Fernandes (Frankfurt): Unter Adi Hütter steht Fernandes fast immer in der Startelf, so auch beim 2:1 gegen Hoffenheim. In der 29. Minute verhindert er mit einer Rettungstat auf der Linie einen Rückstand. Aus der Nati ist der 32-Jährige nach der WM zurückgetreten, darum werden wir ihn weder gegen Belgien noch Island in Aktion sehen.
Flop: Bankdrücker-Frust
Florent Hadergjonaj (Huddersfield): Am Freitag wird er für seine guten Leistungen im Klub mit einem Nati-Aufgebot belohnt. Und dann dies: Am Samstag gegen Burnley (1:1) wird der 24-Jährige erst in der 86. Minute eingewechselt.
Stephan Lichtsteiner (Arsenal): Sechs Ligasiege in Serie, das müsste bei jedem «Gunner» Glücksgefühle auslösen. Auch beim Schweizer? Schwer vorstellbar, denn Lichtsteiner sass in der Liga in den letzten acht Spielen auf der Bank und musste mitansehen, wie Hector Bellerin Top-Leistungen abruft. Auch für die Nati wird der 34-Jährige in den kommenden Spielen nicht auflaufen, Petkovic hat ihn nicht aufgeboten – allerdings hat das nichts mit Lichtsteiners aktueller Situation im Klub zu tun. Petkovic hat das mit seinem Captain bereits nach dem letzten Zusammenzug so abgesprochen.
Fabian Schär (Newcastle): Das 2:3 gegen Manchester United sieht er von der Bank aus – immerhin ist man versucht zu sagen, denn schon mehr als einmal hat er es nicht einmal ins Kader geschafft. Schade eigentlich, denn Schär hat in der Nati schon oft bewiesen, dass er ein knallharter Verteidiger ist – und ein solcher vermisst man bei den «Magpies».
Remo Freuler (Udinese): Schon wieder verloren (0:1 gegen Sampdoria) und erneut nur eine mittelmässige Leistung. Udinese hat in den letzten Jahren die Konkurrenten immer wieder überrascht und gute Resultate erzielt. In dieser Spielzeit hat man in den ersten acht Runden aber nur acht Punkte gewonnen. Udinese braucht einen starken Freuler, ansonsten droht im schlimmsten Fall der Gang in die 2. Liga. Aber die Saison ist ja noch jung.
Breel Embolo (Schalke): Beim 2:0 gegen Düsseldorf wird Embolo erst in der 88. Minute eingewechselt. Nachdem Schalke mit fünf Niederlagen in die Bundesliga-Saison gestartet ist, haben sie nun zweimal in Folge gewonnen. Zu beiden Triumphen kann Embolo nichts beitragen. Umso schwieriger wird es für den 21-Jährigen, sich in die Startelf zurückzukämpfen. So dramatisch ist die Situation allerdings noch nicht, unter der Woche stand Embolo in der Champions League beim 1:0 gegen Lokomotive Moskau in der Startelf.