Diese Fussballer sassen schon im Gefängnis Drogenhandel, gefälschte Papiere oder illegaler Waffenbesitz

lih

26.3.2024

Robinho wurde wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung zu neun Jahren Haft verurteilt.
Robinho wurde wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung zu neun Jahren Haft verurteilt.
imago sportfotodienst

Der frühere Fussball-Star Robinho ist soeben zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Somit reiht sich der Brasilianer in eine Liste von Superstars, die hinter Gitter landeten. Diese elf Fussballer sassen schon im Gefängnis.

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Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Robinho kickt während seiner Aktivzeit für Real Madrid, Milan und Manchester City. Nun muss der ehemalige Profi wegen Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung ins Gefängnis. Er soll eine neunjährige Haftstrafe in Brasilien absitzen.
  • blue Sport nennt 10 weitere Beispiele von ehemaligen Fussballstars, die aus unterschiedlichsten Gründen hinter Gittern mussten. 

Als Fussballer spielte Robinho bei Klubs wie Real Madrid, Milan oder Manchester City. Der Stürmer war in Europas berüchtigtsten Fussballstädten beheimatet. Nun kommt ein weiteres Zuhause hinzu: eine Zelle in einem brasilianischen Gefängnis. Er wurde zu neun Jahren Haft verurteilt.

Robinho ist ein weiterer Name auf einer Liste von (ehemaligen) Fussballern, die aus unterschiedlichsten Gründen schon hinter schwedische Gardinen sitzen mussten.  

Tor

René Higuita (51) arbeitet für Pablo Escobar

Der Keeper mit der berühmtesten Parade: René Higuita geht im September 1995 mit seinem Skorpion-Kick in die Geschichtsbücher ein. Er springt unter dem Ball durch und pariert diesen mit seinen Fersen (siehe Bild). Sein Spitzname? «El Loco» (der Verrückte), wen wundert's? Higuita ist der bunteste Vogel unter den Goalies: Er dribbelt, schiesst Penaltys und Freistösse. Auch abseits des Rasens sorgt er für Schlagzeilen: 1993 landet er hinter Gittern, weil er als Vermittler zwischen Pablo Escobar und einem anderen Drogenboss fungiert. Im Gefängnis von Bogotá organisiert er Olympische Spiele für Mitgefangene und produziert Souvenirs für Touristen.

René Higuita mit der ikonischen Parade im September 1995.
René Higuita mit der ikonischen Parade im September 1995.
KEYSTONE

Verteidigung

Breno (34) zündet seine eigene Villa an

Breno gilt bei seinem Wechsel 2008 von São Paulo zu Bayern München als Mega-Talent. Den Erwartungen wird der Innenverteidiger aber nie gerecht. Im September 2011 zündet er unter Alkoholeinfluss die von ihm gemietete Villa an. Der Brasilianer wird zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach knapp zweieinhalb Jahren wird er entlassen. Er setzt seine Karriere in der Heimat bei São Paulo fort, 2021 tritt er zurück.

Breno (rechts), hier im Duell mit Marco Streller, bestritt 33 Partien für Bayern München.
Breno (rechts), hier im Duell mit Marco Streller, bestritt 33 Partien für Bayern München.
KEYSTONE

Vlado Kasalo (61): illegaler Waffenbesitz

Der kroatische Verteidiger Vlado Kasalo wird 1989 beim 1. FC Nürnberg vom Klub-Präsidenten als «ganz dicker Fisch» begrüsst. Zu überzeugen vermag Kasalo aber nur bedingt. In Deutschland wird er wegen möglichen Wettbetrugs festgenommen – zwei Eigentore rufen Ermittler auf den Plan. Gerüchten zufolge habe Kasalo ins eigene Tor getroffen, um seine Schulden bei der kroatischen Wettmafia zu begleichen. Eine gezielte Manipulation kann ihm aber nicht nachgewiesen werden. Ins Gefängnis muss der zweifache Nati-Spieler Kroatiens dennoch für ein Jahr. Grund? Illegaler Waffenbesitz.

Ungewohnt für einen Verteidiger: Vlado Kasalo machte mit Toren auf sich aufmerksam. Warum? Weil die Bälle im eigenen Netz landeten.
Ungewohnt für einen Verteidiger: Vlado Kasalo machte mit Toren auf sich aufmerksam. Warum? Weil die Bälle im eigenen Netz landeten.
imago/WEREK

Dani Alves (40) gegen Kaution wieder frei

Dani Alves ist am 22. Februar zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Im vorletzten Jahr soll der Ex-Barça-Star eine junge Frau in einer Diskothek in Barcelona vergewaltigt haben. Mittlerweile ist Alves jedoch wieder auf freiem Fuss. Gegen eine Kaution von einer Million Euro konnte er das Gefängnis verlassen.

Dani Alves, vor rund einem Monat zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuss.
Dani Alves, vor rund einem Monat zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuss.
IMAGO/CordonPress

Mittelfeld

Stig Töfting (54) verteilt Kopfnuss

Der ehemalige Bundesliga-Profi, der auf dem Platz ein unermüdlicher Kämpfer ist, muss vier Monate ins Gefängnis, weil er mehrfach auf einen Barbesitzer in Kopenhagen einschlägt und diesen dann mit einer Kopfnuss niederstreckt. Der Grund? Der Barbesitzer hat sich geweigert, die Musik leiser zu drehen, damit der bullige Töfting und acht weitere dänische Nationalspieler singen können. Passiert ist dies nach der WM 2002. 

Stig Töfting im dänischen Dress an der WM 2002.
Stig Töfting im dänischen Dress an der WM 2002.
imago images / Camera 4

Jordan Letschkow (56): Amtsmissbrauch als Bürgermeister

Der ehemalige HSV-Star wird nach seiner Karriere Bürgermeister in seiner Heimatstadt Sliwen. Während seiner Amtszeit soll der Bulgare unter anderem Steuerbeamte geschmiert haben. Er wird Anfang 2013 wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Wurde nach seiner Profi-Karriere Bürgermeister: Jordan Letschkow.
Wurde nach seiner Profi-Karriere Bürgermeister: Jordan Letschkow.
imago

Jhon Viafara (45) schmuggelt sich hinter Gitter

Jhon Viafara will sich mit Kokain-Handel ein goldenes Näschen verdienen: Der 43-fache kolumbianische Nati-Kicker schmuggelt insgesamt 2,5 Tonnen Kokain in die USA. Der Wert der Fracht wurde auf 25 Millionen Euro geschätzt. Im Januar 2020 wird der ehemalige Premier-League-Spieler von Interpol in die USA ausgeliefert und dort zu elf Jahren Haft verurteilt.

Sitzt wegen Drogenschmuggels 11 Jahre: Ex-Premier-League-Spieler Jhon Viafara.
Sitzt wegen Drogenschmuggels 11 Jahre: Ex-Premier-League-Spieler Jhon Viafara.
IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Ronaldinho (44) gibt sich als Paraguayer aus

Quasi jeder Mensch auf diesem Planeten kennt Ronaldinho. Als Fussballer verzückt er mit seinem Ballgefühl zig Millionen. Da auf die Idee zu kommen, mit gefälschten Papieren unerkannt in ein Land einreisen zu können, ist mässig intelligent. Der zweifache Weltfussballer versucht's mit paraguayischen Pässen 2020, wird erkannt und bestraft. Dank einer Kaution von umgerechnet 1,47 Millionen Euro darf der einstige Edeltechniker nach 32 Tagen Untersuchungshaft in den Hausarrest.

Im Gegensatz zur Schweizer Nati konnte Ronaldinho die paraguayischen Behörden nicht austanzen. Hier bei einem Testspiel 2006, das die Schweiz mit 1:2 verlor.
Im Gegensatz zur Schweizer Nati konnte Ronaldinho die paraguayischen Behörden nicht austanzen. Hier bei einem Testspiel 2006, das die Schweiz mit 1:2 verlor.
Imago

Sturm

Uli Hoeness (72) schummelt bei den Steuern

Seine Straftat schlägt hohe Wellen: Steuern in der Höhe von 28,5 Millionen Euro hat Uli Hoeness hinterzogen. 2014 wird der langjährige Bayern-Präsident und einstige Weltklasse-Offensivspieler zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dach neun Monaten darf er in den offenen Vollzug. Im Februar 2016 wird er vorzeitig aus der Haft entlassen und bei Bayern München mit offenen Armen wieder empfangen.

Nicht hinter Gittern, sondern hinter dem Tornetz von Bayern-Keeper Manuel Neuer: Uli Hoeness ist wieder auf freiem Fuss.
Nicht hinter Gittern, sondern hinter dem Tornetz von Bayern-Keeper Manuel Neuer: Uli Hoeness ist wieder auf freiem Fuss.
IMAGO/Sven Simon

Helmut Rahn (†73) sitzt wiederholt alkoholisiert am Steuer

Ohne Helmut Rahn gäbe es kein «Wunder von Bern». Der einstige Offensivspieler schiesst Deutschland 1954 mit einem Doppelpack zum ersten Weltmeistertitel. Sieben Jahre später prägt er noch einmal die Schlagzeilen: Wegen wiederholter Trunkenheit am Steuer wird er zu vier Wochen Gefängnis verurteilt.

Helmut Rahn (links) beim WM-Finale 1954 im Berner Wankdorf.
Helmut Rahn (links) beim WM-Finale 1954 im Berner Wankdorf.
KEYSTONE

Robinho (40) muss wegen Beteiligung an Gruppenvergewaltigung hinter Gitter

Robinho muss wegen seiner Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer Frau hinter Gitter. Die neunjährige Freiheitsstrafe wird dem Ex-Profi in Italien verhängt, nun soll er sie in Brasilien absitzen.

Robinho galt als Filigrantechniker.
Robinho galt als Filigrantechniker.
IMAGO/Newscom / El Pais

Die Startelf in der Übersicht

  • René Higuita (Tor)
  • Breno (Abwehr)
  • Vlado Kasalo (Abwehr)
  • Dani Alves (Abwehr)
  • Stig Töfting (Mittelfeld)
  • Jordan Letschkow (Mittelfeld)
  • Jhon Viafara (Mittelfeld)
  • Ronaldinho (Mittelfeld)
  • Uli Hoeness (Sturm)
  • Helmut Rahn (Sturm)
  • Robinho (Sturm)