GC vor dem Duell mit YB Fink: «Unser Tief ist die Situation in der Tabelle, nicht was wir auf dem Platz zeigen»

sda

3.11.2018 - 04:07

Thorsten Fink hat seinen jungen Spielern etwas zu erzählen
Thorsten Fink hat seinen jungen Spielern etwas zu erzählen
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Mit einer sehr jungen Mannschaft werden die Grasshoppers am Samstag gegen Meister YB nicht zu verlieren versuchen. Trainer Thorsten Fink ist über diesen Match hinaus zuversichtlich.

GC gegen YB ist ein Klassiker im Schweizer Fussball. Dennoch dürfte YB-Trainer Gerardo Seoane die Partie im Letzigrund – wie in dieser Saison vor internationalen Einsätzen üblich – nicht mit der Paradeformation beginnen.

Schon vier Tage später folgt das Champions-League-Spiele in Valencia. Stammkräfte wie Guillaume Hoarau, Miralem Sulejmani, Christian Fassnacht, Sékou Sanogo oder Kevin Mbabu werden möglicherweise auf der Bank sitzen. Seoane könnte in der zweiten Halbzeit auf den einen oder anderen Leistungsträger zurückgreifen, wenn der Spielverlauf es ratsam macht.

Bei den Grasshoppers heissen solche Leistungsträger Raphael Holzhauser, Jeffrén, Marko Basic, Nathan, Runar Sigurjonsson und Shani Tarashaj. Auch sie werden am Samstag nicht von Anfang an spielen. Sie werden überhaupt nicht spielen, weil Trainer Fink sie nicht einsetzen kann. Sie sind verletzt oder – im Fall von Holzhauser – gesperrt.

Die lange Verletztenliste

In keiner Mannschaft ist die Liste gewichtiger Absenzen seit Wochen so lang die bei GC. Und dies in einem Kader, das im Vergleich ohnehin nicht überdurchschnittlich stark zu sein scheint. Selbst wenn alle spielen könnten, wären die Hoppers gegen ein YB, das zehn von zwölf Meisterschaftsspielen gewonnen hat, der Aussenseiter.

In der Medienkonferenz vor dem Match der 13. Runde erwähnte Thorsten Fink das Verletzungspech mit keiner Silbe. Vielmehr erwähnte der Deutsche die Chance, die sich in der misslichen Lage bietet. Er wird eine ganze Reihe Spielern auflaufen lassen, die unter 20 oder knapp darüber sind. «Was gibt es Besseres als gute junge Spieler?», fragte er rhetorisch. Die Jungen seien es, die der Mannschaft auf lange Sicht einen Charakter geben würden. «YB ist die beste Mannschaft der Schweiz. Gegen YB werden unsere Jungen kratzen und beissen. Und sie werden auch frech sein müssen.»

Sieht man von der ersten Viertelstunde (0:3) des jüngsten Heimspiels gegen Basel ab, konnte Fink den Auftritten seiner Verlegenheitsmannschaft einiges an Positivem abgewinnen. «Unser Tief ist die Situation in der Tabelle, unser Tief liegt nicht in dem, was wir auf dem Platz zeigen», sagte Fink. Er ist nicht bereit, nach jedem Match eine Bilanz zu ziehen. «Für eine Zwischenbilanz wird sich die Winterpause anbieten. Dann werden wir sehen, wo wir stehen.» Deshalb ändert Fink auch noch nichts an dem vor der Saison geäusserten Ziel: GC will europäisch werden. «Wir sind jetzt gerade Vorletzte. Aber die Abstände sind nicht gross. Wir sind sechs Punkte hinter Zürich. Das ist eine Tatsache, und das ist nicht viel.»

Grasshoppers - Young Boys 

Absenzen: Holzhauser (gesperrt), Jeffrén, Basic, Nathan, Sigurjonsson, Ajeti, Tarashaj (alle verletzt) und Kamber (krank); Wüthrich und Lotomba (beide verletzt). - Fraglich: Djuricin. - Statistik: Die Young Boys fahren nach einem kurzen Rumpeln (Niederlage gegen Luzern, Remis beim FCZ) wieder wie auf Schienen. Ihre zweite Halbzeit beim 3:2-Sieg gegen Sion war beeindruckend. Um gegen YB eine Chance zu haben, müssen sich die Grasshoppers im Vergleich zum 1:3 gegen Basel gehörig steigern. Aus den letzten fünf Duellen mit YB holte GC nur einen Punkt. Die letzten drei Heimspiele gegen die Berner gingen alle verloren.

Thun - Neuchâtel Xamax 

Absenzen: Hediger, Kablan (beide gesperrt), Costanzo, Joss, Righetti und Hunziker (alle verletzt); Pickel (gesperrt), Sejmenovic, Santana, Djuric, Di Nardo (alle verletzt). - Fraglich: Salanovic; - . - Statistik: In der Stockhorn-Arena treffen zwei Verlierer der letzten Runde aufeinander. Aber sowohl Thun (in Lugano) als auch Xamax (gegen Luzern) verloren auf unglückliche Weise. Beim 1:5 im Duell in Neuenburg zu Beginn der Saison zeigte der Aufsteiger seine bislang klar schwächste Leistung. Die Berner Oberländer müssen sich diesmal auf eine härtere Gegenwehr gefasst machen.

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