Thun reist nächste Woche nicht mit guten Aussichten auf ein Weiterkommen in der Europa-League-Qualifikation nach Russland. Die Berner Oberländer verlieren das Hinspiel gegen Spartak Moskau 2:3.
Thun machte nach der Pause einen 0:2-Rückstand wett, verlor in der Folge aber doch noch. Die Tore für das Heimteam erzielten Nias Hefti (52.) und Simone Rapp (59.) innerhalb von sieben Minuten. Thuns Goalie Guillaume Faivre hielt in der 66. Minute beim Stand von 2:2 einen Foulpenalty des kurz zuvor eingewechselten André Schürrle. Das 3:2-Siegtor für Spartak erzielte in der 73. Minute Doppeltorschütze Selimchan Bakajew nach Vorarbeit von Schürrle.
Damit droht dem FC Thun erstmals seit der internationalen Premiere vor 16 Jahren gleich beim ersten Auftritt das Ausscheiden. Die ungünstige Ausgangslage haben sich die Schweizer selber zuzuschreiben.
Der FC Thun spielte nur während der ersten 20 Minuten in beiden Halbzeiten gut. Während der ersten starken Phase spielten die Berner Oberländer mutig nach vorne. Ein Klassenunterschied zu Gunsten der Russen war in dieser Phase trotz markant höherem Marktwert der Spieler (94:17 Millionen) und zehnmal grösserem Finanzbudget nicht auszumachen. Thuns Innenverteidiger Nikki Havenaar besass nach dem ersten Corner die beste Möglichkeit, sein Team in Führung zu bringen, sein wuchtiger Kopfball flog indessen über die Latte. Ausserdem erzeugten die Thuner mit Weitschüssen und diversen Flanken Gefahr vor dem Moskauer Tor.
Der Bruch im Thuner Spiel erfolgte nach 20 Minuten und einem Missverständnis zwischen Thuns Goalie Guillaume Faivre und Havenaar, welches zu einem Fehlpass Faivres im Spielaufbau führte. Anschliessend landete der Abwehrversuch von Captain Stefan Glarner direkt beim argentinischen Stürmer Ezequiel Ponce, der die Moskauer mit dem ersten Abschlussversuch in Führung brachte. Von diesem Schock erholte sich Thun bis zur 52. Minute nicht mehr. Acht Minuten nach dem 0:1 verteidigten die Thuner wieder zu zögerlich, liessen Selimchan Bakajew viel zu viel Platz, was der russische Stürmer mit einem platzierten Schuss zum 2:0 nützte.
Aber wie schon in den Meisterschafts-Heimspielen gegen Xamax Neuchâtel und Basel reagierte Thun. Hefti und Rapp realisierten innerhalb von sieben Minuten den Ausgleich. Die Thuner blieben danach am Drücker. Aber auch Spartak Moskau reagierte und verstärkte die Offensivbemühungen. Die Russen siegten letztlich, weil sie effizienter agierten und Thun sich zu viele Fehler erlaubte. Vor dem dritten Gegentor verdribbelte sich Aussenverteidiger Sven Joss beim Spielaufbau.
Thun – Spartak Moskau 2:3 (0:2)
6150 Zuschauer. – SR Peljto (BIH). – Tore: 21. Ponce 0:1. 29. Bakajew 0:2. 52. Hefti (Stillhart) 1:2. 59. Rapp (Tosetti) 2:2. 73. Bakajew (Schürrle) 2:3.
Thun: Faivre; Glarner, Havenaar, Rodrigues, Joss (77. Salanovic); Castroman, Gelmi, Stillhart, Hefti; Munsy (46. Tosetti), Rapp.
Spartak Moskau: Maksimenko; Rasskasow, Gigot, Dschikija, De Medeiros; Ananidse (60. Schürrle), Guliew, Sobnin; Bakajew (87. Melgarejo), Ponce, Mirzow (72. Taschajew).
Bemerkungen: Thun ohne Hediger, Ziswiler, Karlen, Chihadeh, Bigler, Sutter, Fatkic (alle verletzt), Righetti und Wanner (beide krank); Spartak Moskau noch ohne Neuverpflichtung Til (erst 1 Training). – 66. Schürrle scheitert mit Foulpenalty an Faivre. – Verwarnungen: 7. Stillhart (Foul), 50. Havenaar (Foul); 58. Maksimenko (Spielverzögerung), 93. Gigot (Foul).