HammerschlagVerstoss gegen Financial Fairplay: UEFA sperrt Milan für zwei Saisons
dpa/sda
27.6.2018
Die UEFA hat die AC Milan wegen Verstössen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln für zwei Jahre vom Europapokal ausgeschlossen.
Das teilte die UEFA am Mittwoch mit. Milan darf damit in der kommenden Saison nicht an der Europa League teilnehmen, die der Klub durch Platz sechs in der Liga erreicht hatte.
Stattdessen dürfte das achtklassierte Fiorentina nachrücken. Milan kann das Urteil innert zehn Tagen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anfechten.
Nach dem Rückzug des jahrelangen Besitzers, dem ehemaligen italienischen Premierminister Silvio Berlusconi, wurde Milan im April 2017 für 740 Millionen Euro an chinesische Investoren verkauft. Seither standen die «Rossoneri» unter Beobachtung durch das UEFA-Gremium – unter anderem, weil im letzten Sommer 200 Millionen Euro für Transfers ausgegeben und bei einem amerikanischen Konsortium ein Millionen-Kredit aufgenommen wurde.
Im Falle einer sportlichen Qualifikation dürfte der AC Mailand auch in der Saison 2019/20 nicht in der Europa League oder der Champions League antreten. Die Italiener dürfen das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anfechten.
Milan von 2014 bis 2017 mit deutlichem Minus
Milan hatte in den Jahren 2014 bis 2017 ein deutliches Minus bei Spielertransfers verzeichnet. Der Verein hatte in dieser Saison trotz zahlreicher teurer Einkäufe die lukrative Champions League verpasst. Für die Spieler Rodriguez, Leonardo Bonucci, André Silva, Andrea Conti, Hakan Calhanoglu, Mateo Musacchio und Lucas Biglia wurden allein 2017 insgesamt fast 170 Millionen Euro ausgegeben.
Milan ist nicht der einzige Klub, der wegen der Finanzreglemente der UEFA in Schwierigkeiten steckt. Der französische Meister Paris Saint-Germain muss voraussichtlich noch Transfereinnahmen generieren, um kostspielige Neuverpflichtungen wie den 222-Millionen-Euro-Mann Neymar auszugleichen.
Mit dem Financial Fair Play will die UEFA Vereine zu massvollem Wirtschaften verpflichten. Nach den Regularien dürfen Klubs sich derzeit für den Zeitraum von drei Jahren bis 2017/18 einen Verlust von insgesamt 30 Millionen Euro erlauben, wenn dieser durch Geldgeber gedeckt wird.