Nach dem Rassismus-Eklat beim Pokalspiel zwischen Hertha BSC und Schalke 04 solidarisieren sich Profis mit dem Berliner Jordan Torunarigha. Nun meldet sich erstmals der Betroffene selbst zu Wort.
Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha flog am Dienstag im Cupspiel gegen Schalke mit Gelb-Rot vom Platz. Nach einem Foul an der Seitenlinie landet er vor der Schalke-Spielerbank, schnappt sich dann einen Kasten mit Wasserflaschen und schmettert diesen wutentbrannt zu Boden. Der Schiedsrichter zögert nicht und stellt Torunarigha mit Gelb-Rot vom Platz.
Diverse Spieler verschiedener Teams haben sich bereits zum Vorfall geäussert und sich mit Torunarigha verbrüdert. Denn wie nach der Partie bekannt wurde, hatten einige «Fans» den Hertha-Profi mehrfach rassistisch beleidigt. Der Spieler soll sogar Tränen in den Augen gehabt haben.
Torunarigha: «Deshalb habe ich so emotional reagiert»
Nun meldet sich der 22-Jährige mit einem emotionalen Instagram-Post selbst zu Wort. Er habe sich nicht aus der Emotion heraus äussern wollen, doch er wolle das nun gerne nachholen. «Ich bin in Deutschland geboren, ich bin hier aufgewachsen, habe hier mein Abitur gemacht, spreche Deutsch wie alle anderen, deshalb kann ich diese Äusserungen, wie sie von einigen Idioten während des Spiels gemacht wurden, in keinster Weise verstehen. Viele können nicht nachvollziehen, was das bedeutet und was sie damit bei den Menschen anrichten.»
Er sei froh, dass er das Glück habe, so einen Rückhalt durch seine Familie, die Mitspieler und den Verein zu haben. Aber dieses Glück hätten in einer solchen Situation nicht alle. Er habe das schon in seiner Jugendzeit in Chemnitz durchlebt und auch seine Eltern seien schon beleidigt worden. «Deshalb wühlt mich so eine Situation wie auf Schalke so auf und deshalb habe ich so emotional reagiert. Man kann sich seine Hautfarbe bei der Geburt nicht aussuchen und sie sollte auch völlig egal sein.» In der Kabine spiele es überhaupt keine Rolle, welche Hautfarbe, Religion oder Herkunft ein Spieler habe und so sollte es auch in der Gesellschaft sein, schreibt Torunarigha.