Vollgas ohne LimitOhne Limit: F1 will das Renn-Wochenende revolutionieren
bam
23.5.2018
Nach der Abschaffung der «Grid Girls» will man weitere Änderungen in Motorsport-Königsklasse vornehmen, um eine neue Klientel anzusprechen und den Rennzirkus attraktiver zu gestalten.
Der Altersdurchschnitt der F1-Fans ist zu hoch. Diesem Umstand soll mit einer revolutionären Massnahme entgegengewirkt werden. Erst kürzlich hat auch Bernie Ecclestone gejammert, dass die Formel 1 zu langweilig sei (Bluewin berichtete).
Formel-1-Besitzer «Liberty» will deswegen das Rennwochenende umgestalten: Es soll am Freitag mit zwei einstündigen Trainings starten. Damit bereits da die Zuschauer angelockt werden, dürfen die Formel-1-Fans anschliessend die Boliden hautnah besichtigen. «Wir verstehen das ganze Versteckspiel um die Autos sowieso nicht», sagt Mercedes-Boss Toto Wolff gegenüber «auto, motor und sport». «Es sind Tausende von Fotos im Umlauf. Deshalb können wir unsere Autos auch gleich zeigen.»
Qualifying soll attraktiver werden
Das Qualifying soll in zwei Rennen aufgeteilt werden: Zuerst findet eine Qualifikation statt, danach wird in einem Sprint über 100 Kilometern die definitive Startreihenfolge bestimmt werden. Das Wahnwitzige dabei: Es gibt keine Limits in der Benzin- und Reifenregulierung. Alles soll erlaubt sein mit dem Ziel, dass alle Teams Vollgas geben. Um bereits am Samstag beste Einschaltquoten zu erzielen, werden die beiden Rennen zur Primetime ausgestrahlt. Wolff will noch weitergehen: «Warum vergeben wir nicht Punkte für das Trainingsergebnis? Dann gibt es vielleicht Teams, die auf eine schnelle Runde aus sind, ihr Auto dementsprechend abstimmen und dann im Rennen ihre Position verteidigen müssen.»
In Melbourne wurden die Pläne den Rennställen vorgestellt und eine Umfrage durchgeführt, um Verbesserungsvorschläge zu erhalten. Nach Niki Lauda soll die Rennzeit auf maximal 90 oder 100 Minuten beschränkt werden. «Die Zweistunden-Rennen in Singapur und Monte Carlo sind schwer zu verkaufen, wenn zwei Stunden lang nichts passiert.» Ob diese Änderungswünsche den Altersdurchschnitt tatsächlich senken, bleibt abzuwarten.
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